SEKTION V: POSITIONSVERÄNDERUNGEN

Kunst und ihre Geschichte in der Geschichte des Kunstunterrichts

Leitung:
Prof. Dr. Sidonie Engels (Evangelische Hochschule Berlin)
Prof. Dr. Johannes Kirschenmann (Akademie der Bildenden Künste München)

(Für diese Sektion sind wir noch auf der Suche zu Beiträgen aus dem Bereich „Geschichte der Kunstgeschichte“. Vielleicht ist Dir/Ihnen jemand bekannt, der in diesem Bereich forscht und den wir ansprechen können? Wir freuen uns über einen Hinweis!)

In der Sektion V soll zum Thema gemacht werden: Welche Geschichten des Kunstunterrichts sind bereits erzählt worden? Welche Bedeutung kommt der Kunst darin zu? Welche Erzählungen stehen noch aus, welche Kapitel sind noch ungeschrieben? Eine wichtige Rolle spielen Methoden und Materialien: Wie kann historische Forschung in der Kunstpädagogik erfolgen und welche Materialien können untersucht werden? Hier stehen von Lehrplänen über Schulbücher, Zeitschriftenbeiträge aus der Schulpraxis und Materialien für Lehrer sowie Dokumente des Diskurses im Umfeld der Hochschulen bis hin zu Schülerarbeiten ganz verschiedene Quellen zur Verfügung. Genauso wichtig können einzelne Persönlichkeiten sein, die durch ihr Engagement das Fachgeschehen geprägt haben.

All diese Fragestellungen greift die Sektion V auf. Exemplarisch soll gezeigt werden, wie Antworten gefunden werden können. Gleichzeitig geht es darum, einzelne Abschnitte der Fachgeschichte genauer zu betrachten und auf Kontinuitäten bis in die heutigen Tage hinein zu befragen. In Leipzig soll der Schwerpunkt auf die Nachkriegsgeschichte der Kunstpädagogik gelegt werden, vor allem im Hinblick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der DDR und der BRD. Günther Regel und Gunter Otto als bedeutende Vertreter des Faches in Ost und West wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Günther Regel, der im Austausch mit Gunter Otto stand, hat in Leipzig gelehrt und sich in seinen Publikationen mit vielen wichtigen Aspekten von Kunstpädagogik befasst, die bis heute im Fachdiskurs relevant sind.

Mit Blick auf München ist geplant, im Rahmen eines Workshops Lehrpläne der Länder durchzusehen und auszuwerten. Die Ergebnisse sollen in München aufgegriffen werden, wo auch die Anfänge der Kunstdidaktik genauer in den Blick genommen werden sollen. Gustav Kolb ist hier als wichtige Person zu nennen, dessen systematische Beschreibungen von Mal- und Zeichenaufgaben eine Grundlage für weitere Überlegungen in den Folgejahren, insbesondere in den 1950er Jahren, bilden. Inwiefern Gunter Otto, der als Begründer einer modernen Kunstdidaktik gilt, hierauf aufbaute und welche entscheidenden Neuerungen er in den kunstdidaktischen Diskurs einbrachte, gilt es zu erfassen. Außerdem soll die in Überblicksdarstellungen meist weniger beachtete Kunstpädagogik der NS-Zeit anhand von Münchener Schülerarbeiten betrachtet werden.

Neben der Ausleuchtung wichtiger Wegmarken der Fachgeschichte stehen in München Methoden und Materialien im Vordergrund. Bearbeitete und offene Forschungsfragen zeigen die Vielfalt an Möglichkeiten für Zugänge. Schließlich geht es auch darum, Desiderata festzuhalten und das Interesse für weitere Forschungen zu wecken.

Kontakt:
Sidonie Engels
Johannes Kirschenmann