Das Projekt

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Mobile Medien im Museum: Erarbeitung eines komplexen digitalen Führungsangebots durch das Antikenmuseum der Universität Leipzig

Neben den klassischen Vermittlungsformen ist der Einsatz von modernen Medien ein zentrales Thema der Museumspädagogik. In den nächsten Jahren wird es weiter an Bedeutung gewinnen und für die Museumsmitarbeiter/innen von Morgen eine große Herausforderung sein. Im Antikenmuseum der Universität Leipzig als „Lernort“ sollen in einem Praxismodul mit Modellcharakter Studierende im Masterstudiengang „Archäologie der Alten Welt“ erstmals erproben, neue Medien in der Vermittlungsarbeit anzuwenden. Mit den dadurch erworbenen Fach- und Medienkompetenzen erarbeiten sie an zentralen Einzelobjekten oder Objektgruppen einen digitalen Themenrundgang, der objektbezogen, zielgruppenorientiert und altersgerecht medienaffine, vor allem junge Besucher erreichen soll.

Das Ergebnis der Lehre wird unmittelbar in die Praxis überführt und als Angebot die Öffentlichkeitsarbeit des Antikenmuseums ergänzen. Über ein ausleihbares oder eigenes internetfähiges Endgerät ermöglicht es dem Besucher einen interaktiven Zugang zu den Ausstellungsinhalten, der ihm über verschiedene Ebenen vertiefende Informationen oder kulturgeschichtliche Zugänge zu einzelnen Objekten oder Themen aus der antiken Welt eröffnet.

Die Umsetzung erfolgt in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Design und Neue Medien in der Kunstpädagogik am Institut für Kunstpädagogik Leipzig. Der Einsatz von Sammlungen und Sammlungsobjekten in der universitären Lehre wird dadurch fächerübergreifend erweitert. Zugleich wird ein enger Bezug von forschendem Lernen mit der Praxis hergestellt.

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Ziel des Projektes ist es, in Form eines Praxismoduls den Einsatz moderner digitaler Medien bei der Vermittlungsarbeit von Museen in der Lehre am Institut für Klassische Archäologie zu trainieren und anschließend zu verstetigen. Bei der Erarbeitung eines digitalen Rundgangs sollen die Studierenden befähigt werden, im Studium bzw. Selbststudium erworbene Fachkompetenzen praxisbezogen anzuwenden und über moderne Medien adäquat an eine breite interessierte Öffentlichkeit zu vermitteln.

Die Umsetzung des Zieles aktiviert sowohl selbstgesteuertes als auch kooperatives Lernen. Als inhaltliche Voraussetzung führen die Studierenden individuell und selbständig zu ausgewählten Objekten oder Objektgruppen auf dem neuesten Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse fachwissenschaftliche Recherchen durch und bereiten diese auf. Mit dem Ziel eines mehrdimensionalen Zugriffs unmittelbar an den Exponaten eignen sie sich damit eine vertiefende Fachkompetenz an. Im Team definieren sie das inhaltliche Konzept, stimmen die von ihnen erarbeiteten Texte untereinander ab und korrigieren sie gegenseitig.

Ebenfalls im Team erarbeiten sie mit Studierenden der Kunstpädagogik eine adäquate und mediengerechte Präsentation zur öffentlichkeitswirksamen Vermittlung von Archäologie auch über das eigentliche Objekt hinaus. Dabei eignen sie sich grundlegende medienpädagogische und didaktische Kompetenzen an, da der Einsatz multimedialer Präsentationsformen die Berücksichtigung medienspezifischer Besonderheiten erfordert. Dazu gehören u.a. das Funktionieren von textlichen, über mehrere Ebenen hierarchisch geordneten Informationen wie auch Fragen des Urheberrechtes und des Kopierschutzes.
Im Ergebnis werden sie im Berufsfeld Museum befähigt sein, den Einsatz moderner Medien selbst zu gestalten oder zu organisieren. Für die Vermittlungsarbeit bedeutet dieser nicht nur Chancen, sondern auch Gefahren, wenn dieser zum Selbstzweck wird, und das Museumsobjekt in den Hintergrund tritt. Durch den engen Praxisbezug sollen die Studierenden dafür sensibilisiert werden, moderne Technik sinnvoll, nachhaltig und vor allem objektbezogen im Museum einzusetzen.

Das Projekt ist Teil des gesamtuniversitären Projekts «StiL – Studieren in Leipzig» und wird vom Wintersemester 2013/14 bis zum Ende des Sommersemesters 2014 durch die LaborUniversität gefördert.