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Do you believe?

Die Faszination einer möglichen Kontaktaufnahme des Menschen mit außerirdischen Wesen existiert seit Menschengedenken. Ungefähr genauso lang gibt es Überlieferungen zu Sichtungen von unbekannten Flugobjekten am Himmel. Durch Filmreihen wie „Alien“ oder Serien wie „Akte-X“ ist bis heute ein regelrechter UFO-Kult entstanden und damit auch eine Art Kulturgut unserer Zeit. Menschen treffen sich oder finden sich über das Internet in Foren und Gruppen zusammen um ihre neusten Zeichen die sie am Himmel beobachten konnten zu präsentieren und auszutauschen.

Durch den technischen Fortschritt, bezüglich Aufnahme und Reproduktion von Film- und Fotoaufnahmen, und der damit einhergehenden Entwicklung und stetig fortschreitenden Verbesserung von Bild- und Filmbearbeitungsprogrammen ergab sich in den letzten zwei Jahrzehnten eine Flut an Material. Diese angeblichen Sichtungen unbekannter Flugobjekte die, aufgrund der besonderen Eigenschaft des Internets hinsichtlich der Quellenverweise und Nachprüfbarkeit hochgeladener Dateien,vorrangig dort pupliziert werden. Durch diese von Menschen mit besonderes Fachkenntnissen bearbeiteten Bildern werden viele Menschen ohne eben diese Kenntnisse leicht manipulierbar. Vor allem dadurch bekamen viele Verschwörungstheorien, die sich direkt mit UFO-Sichtungen befassen, einen enormen Zulauf an Gläubigern.
Seiten wie ufo-forschung.de oder ufowatch.de sind unter anderen zwei der populärsten Internetseiten auf denen sich rege über vermeintliche Sichtungen unbekannter Flugobjekte ausgetauscht wird. In diesen Communities herrscht das Phänomen, Abbildungen einer UFO-Sichtung als Fälschung zu entlarven oder auf einfache physikalische Ursachen zurückzuführen, als Verwischungstaktik der Regierungen zu verstehen.
In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit diesem Phänomen.
Am Beispiel von nachträglich selbst bearbeiteten Lochkamera Aufnahmen gebe ich exemplarisch einen Einblick in die überaus leichte Manipulierbarkeit von Fotografien mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen die jeder Person leicht zugänglich sind.
Im Gegensatz zur Digitalfotografie, ist die Lochkamera eines der ältesten Techniken der Fotografie.a Das fokusiserte Bild wird dabei direkt auf einem lichtempfindlichen Bildträger als Negativ abgebildet. Besonders beschreibend für ihre Funktionsweise ist, im Gegensatz zur Sofortbildkamera, die Belichtungszeit. Diese kann je nach Größe der hergestellten Kamera bis zu mehrere Minuten betragen. Da es dadurch fast unmöglich ist, sich bewegende Objekte sichtbar abzubilden, ist dieser Umstand der wesentliche Bestandteil meines Konzeptes.
Die Lochkamera-Aufnahmen zeigen vorrangig selbst gewählte und bekannte Plätze des öffentlichen Lebens in Leipzig. Mit Hilfe von Photoshop habe ich im Nachhinein ein herkömmliches Bild eines UFO’s eingesetzt. Durch das Weiterbearbeiten des Bildes mit den verschiedensten Hilfsmitteln die Photoshop zur Verfügung stellt, habe ich versucht Bilder zu erstellen, welche den Anschein einer spontanen, original Fotoaufnahme suggerieren.
Daraus entstanden drei digitale Bildarbeiten die mir als Ausstellungsobjekte für die Ausstellung „WE NEED MORE SPACE“ dienen. Beim Betrachten dieser in A3 ausgedruckten Bildvarianten, wird das Phänomen ad absurdum geführt und der Rezipient wird seiner eigenen Manipulierbarkeit ausgesetzt.

Katja Ulbrich

 

Street-Harassement

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Quellen:

www.ufowatch.de

www.ufo-forschung.de

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