Zukunft und Vergangenheit eines Ereignisses

Skizze

Schon seit Jahrtausenden treibt Philosophen, Physiker, Astrologen die Frage nach  dem Wesen der Zeit umher. In unserem Alltag leben wir wie selbstverständlich in ihr und nehmen ihre Gesetze ganz unbewusst wahr, weil sie für uns immer schon das war, was sie ist, die Rahmenbedingung unseres Lebens.

Aber was ist das überhaupt, diese Zeit? Ist sie ein Gefühl? Wie sieht sie aus? Wo kommt sie her? Wie funktioniert sie und welche Eigenschaften hat sie? Um der Zeit und ihren vielen verschiedenen Gesichtern auf den Grund zu gehen schauen wir uns ein paar von ihren Eigenschaften genauer an.

1988 hat der bedeutende Physiker und Astrophysiker Stephen Hawking ein großartiges Buch mit dem Namen „Eine kurze Geschichte der Zeit“ veröffentlicht, dass, unter anderem, genau dazu eine perfekte Vorlage bietet.
Die physikalischen Gesetze unserer Umgebung sind ein hochkomplexes Thema, aber Stephen Hawking schafft es sie für uns verständlicher zu machen, auch wenn unsere Vorstellungskraft häufig nicht reicht um diese Phänomene ganz und gar zu begreifen.
Der Physiker bezieht sich auf die Relativitätstheorie, die neben der  Quantenmechanik die größte Theorie ist, die das 20. Jahrhundert hervorgebracht hat.

Man braucht sich jetzt nicht abschrecken zu lassen, es kommen keine ewig langen und komplizierten Formeln, es ist nur wichtig zu verstehen, dass es um die Raumzeit geht. Also auf die Wirkung der Materie, die uns umgibt, auf die Raumzeit und andersherum auch die Auswirkung der Raumzeit auf die Bewegung der Materie.

Zurück zur Zeit und zu einem Modell, dass uns verständlich machen soll, wie das alles so vonstatten geht.
Es findet ein Ereignis statt. Der ganze große Zeitstrom um uns herum besteht aus einzelnen Ereignissen, die sich aneinander reihen und so den Verlauf der Dinge in der Welt und im Weltall darstellen. Also im Prinzip unserem alltäglichen Verständnis von Zeit entsprechen.

Diese Ereignisse stehen unter verschiedenen physikalischen Gesetzmäßigkeiten.
Zum einen hat jedes Ereignis eine Vergangenheit, die aus allen Ereignissen besteht, die Auswirkungen auf unser Ereignis haben. Unser Ereignis ist also die Gegenwart, dementsprechend der Punkt an dem wir uns in genau diesem Moment in unserer Zeit befinden.
Unsere Gegenwart hat natürlich auch eine Zukunft, die wiederum aus allen Ereignissen besteht, die sich von unserem Ereignis beeinflussen lassen könnten.
Alles, was außerhalb dieser Zukunft oder Vergangenheit liegt, findet sich im „Anderswo“ wieder, dass die Punkte in der Zeit beschreibt, die auf unser Ereignis weder Einfluss haben noch von seinen Auswirkungen betroffen ist.

Um sich diese Theorie besser vorstellen zu können gibt es ein Modell, dass aus zwei Kegeln besteht, die sich an den Spitzen berühren und sich in einem simplen Koordinatensystem befinden. Dieses Koordinatensystem umfasst die Dimensionen Raum und Zeit.
Der Punkt, an dem die beiden Kegel sich berühren stellt die Gegenwart dar, also das für uns spannende Ereignis. Dementsprechend beschreiben die beiden Kegel die Vergangenheit und die Zukunft. Für das Modell hat man die Kegelform gewählt, weil man sich vorstellt, das der Verlauf ähnlich ist, wie „ … [die] Ausbreitung von Wellen auf der Oberfläche eines Teiches, in den man einen Stein geworfen hat. Die Wellen breiten sich in einem Kreis aus, der im Laufe der Zeit immer größer wird.“ ( Hawking, S.42) Zerlegt man jetzt diesen Ablauf in einzelne Standbilder des Kreises und stapelt sie in Gedanken übereinander entsteht eine Kegelform.

Soviel zu Vorgängen und Modellen, aber versuchen wir mal unsere Vorstellungskraft anzustrengen und denken darüber nach, wie genial es ist, das es die Zeit überhaupt gibt und wie sie uns alle im Griff hat und unserem  Leben eine Struktur gibt.

 

Friederike Plöger

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Quellen:
Stephen Hawking; „Eine kurze Geschichte der Zeit“; 1988 ; rowohlt Verlag

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