Die Kaiserwürde des Proculus

Das Kaiserbildnis des Usurpators Proculus, Höhe: 28 cm, Umfang: max. 60cm, bestehend aus PLA

Zu sehen ist das Kopfstück des Proculus, hergestellt im 3D-Druck nach der Vorlage seines auf Grundlage der Gebeine rekonstruierten Modells.

In der spätantiken Vita ‚Historia Augusta’ ist unter anderem von einem fränkisch stämmigen römischen Usurpator die Rede, der sich im Jahre 280/281 gegen den römischen Kaiser Probus erhoben und für kurze Zeit regiert haben soll. Dieser Aufstand habe schließlich zu seiner Tötung durch den rechtmäßigen Regenten geführt. Wegen der Unverlässlichkeit der Quelle wurde die Existenz des Proculus lange angezweifelt und erst der Fund seiner Münze in den 1990ern in einer privaten Sammlung konnte seine Existenz überzeugend bestätigen. Im Jahr 2016 wurde dann endlich das Grab des gescheiterten Usurpators gefunden. Es befand sich unter einem Industriepark in der nähe von Nürnberg. Auf Basis der dort gefundenen Knochen wurde von Experten eine Rekonstruktion des Proculus’ angestrebt und veröffentlicht.

Das Kaiserbildnis ist seit Augustus ein wichtiges Mittel zur Selbstdarstellung gewesen und ist von jeher maßgeblich mit der allgemeinen Rezeption der Kaiser verbunden. Besonders dir Marmorbüste ist uns als Statussymbol in Erinnerung geblieben. An diese Tradition soll der Druck des Proculus anknüpfen und in seiner schlichten elfenbeinfarbenen Ausführung an die Ästhetik der großen Kaiserbilder wie dem des Augustus und Vespasian erinnern. Nachdem er Jahrzehnte lang nur über seine Münzen bekannt und davor ganz angezweifelt war kommt die Herstellung seines Bildnisses im übertragenen Sinne der Verleihung der Kaiserwürde gleich.

       


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