Füller

Textproduktion für den römischen Buchmarkt

Zu sehen ist ein rot- silberner Füller mit offener Füllerkappe.

Wie simpel ist es in der heutigen Zeit einen Text zu schreiben und zu duplizieren. Einfach den Laptop aufklappen und schon kann kräftig in die Tasten gehauen werden. Dann ein paar Knöpfe hier und da betätigen und das Textdokument wird hundertfach ausgedruckt. In der Antike wurden zum Schreiben keine Tasten und Knöpfe gedrückt. Eine Schreibfeder war somit eines der wichtigsten Werkzeuge von Schreibern der damaligen Zeit.

Im 1. Jh. v. Chr. war die Nachfrage nach Literatur groß. Das äußerte sich durch den Handel mit Buchrollen in Rom. Erste Verlage entstanden und eine systematische Produktion von Texten war nötig. Besonders die Werke großer Autoren wurden vervielfacht, verkauft und verbreitet. Das Schreiben und Kopieren von Texten fand in privaten Haushalten oder in Schreibstuben nahe den Bibliotheken statt. Die Schreibarbeiten wurden von Berufsschreibern und Sklaven auf dem Fußboden oder an Schreibpulten ausgeführt. Die Schreibfedern wurden aus Rohr geschnitten oder aus Bein geschnitzt. Die Tinte mit der geschrieben wurde, war ein Gemisch aus Wasser, Ruß und Öl oder Honig als Bindemittel. Diese Art von Tinte hieß Rußtinte und gehörte zu den ältesten verwendeten Tinten. Ab dem 3. Jahrhundert vor Christus wurde sie durch die Eisengallustinte abgelöst. Diese bestand aus Eisen(II)-sulfat, Galläpfeln, Wasser und Gummi arabicum als Bindemittel der einzelnen Komponenten und für eine bessere Schreibbarkeit. Die Eisengallustinte wurde mit den Schreibfedern auf Papyrusbögen aufgetragen. Diese beschreibbaren, papierartigen Bögen wurden aus der Papyruspflanze gewonnen, die bis zu fünf Meter hoch an den Ufern des Nils wuchs. Durch Abschälen der Rinde, wurde das Papyrusmark freigelegt. Das Mark, in schmale Längsstreifen geschnitten, wurde durch Wässern und Klopfen geschmeidig gemacht. Danach legte man die Streifen in zwei Schichten für längs und quer übereinander und presste sie. Der Saft der Pflanze sorgte dafür, dass sich die einzelnen Streifen verbanden. Nach dem Trocknen wurde der Papyrus noch geglättet und war dann bereit um beschrieben zu werden.

Zu sehen ist eine digital erstellte Infografik, die Informationen zur Textproduktion und zur Herstellung von Papyrus in der Antike gibt.

Zu sehen ist eine analog erstellte Infografik, die Informationen zur Textproduktion und zur Herstellung von Papyrus in der Antike gibt.

Quellen:

https://www.der-roemer-shop.de/Das-antike-Buch

https://de.wikipedia.org/wiki/Buchgeschichte

https://homepage.univie.ac.at/elisabeth.trinkl/forum/forum0300/14jilek.htm

https://de.wikipedia.org/wiki/Rußtinte

https://de.wikipedia.org/wiki/Eisengallustinte

https://www.planet-wissen.de/geschichte/antike/hieroglyphen/pwiepapyrus100.html

https://www.selket.de/hieroglyphen/papyrus/

http://www.schule.arzberg.org/Farbe%20und%20Tinte.htm