Ratte

Gefährliches Pflaster – Diebstahl im antiken Rom

Zu sehen ist eine braune aufrecht stehende Rattenfigur.

In der römischen Zeit gingen einzelne Personen, aber auch organisierte Gruppen illegalen Machenschaften nach. Das war damals nicht anders als heute. Vor allem im Dunkel der Nacht trieben viele zwielichtige Gestalten ihr Unwesen.
Diebstahl gehörte zu den alltäglichen Sorgen der Menschen. In den Straßen Roms wurde nahezu alles geklaut: Von der Bratpfanne bis zum schicken Handschuh. Vor allem Bekleidung war bei den Dieben beliebt. Ebenso Silbermünzen, Ringe und Werkzeug, sowie Zug- und Nutztiere.

Die Häuser wiesen einen introvertierten Baustil auf: Die Wohnräume lagen im Obergeschoss und waren nur über die Läden und Werkstätten im Erdgeschoss zu erreichen. Es gab wenige zugängliche Türen und Fenster. Aber viele Lichtschlitze und Schachte. Diese waren oft vergittert und hoch gelegen. So sollte das Haus vor Einbruch und Diebstahl geschützt werden. Die Türen waren mit großen Schlössern und schweren Riegeln gesichert. Es gab auch Wächter im Inneren des Hauses und häufig auch einen Wachhund. Zum weiteren Schutz wurden einige Reisewege mit Wachposten versehen.

Die strafrechtliche Verfolgung von Diebstahl besaß einen eher provisorischen Charakter: Selbsthilfe, Selbstjustiz, auf eigene Faust Ermittlung führen. Die Anzeigen wurden schriftlich oder mündlich an Personen mit Amtsgewalt erstattet. Darauf folgte ein Ermittlungsverfahren und die Person wurde zur Fahndung ausgeschrieben. Dazu wurden manchmal auch spezielle Suchtrupps stationiert. Nach erfolgreicher Festnahme wurde die Anhörung einberufen.  Eine Gefängnishaft als Strafe gab es noch nicht.
Die Art der Strafen richteten sich nach dem sozialen Status der kriminellen Person.
Als milde Strafen galten Prügel und Peitschenhiebe, Geldstrafen und Berufsverbot. Höhere Strafen waren unter anderem Zwangsarbeit (z.B im Bergwerk oder Steinbruch), Verbannung (auf Zeit oder lebenslang), Vermögensabgabe oder Freiheitsentzug. Zu den wohl unangenehmsten Bestrafungen zählten Folter, das Vorführen bei Gladiatorenspielen und Tierkämpfen und die Todesstrafe.

Zu sehen ist die digitale Infografik zum Thema Diebstahl im antiken Rom. Sie gibt einen Überblick zur Sicherheitslage und Schutzvorkehrungen, zum Diebesgut, dem Ermittlungsverfahren sowie den Bestrafungen des Diebstahls.
Zu sehen ist die analoge Infografik zum Thema Diebstahl im antiken Rom. Sie gibt einen Überblick zur Sicherheitslage und Schutzvorkehrungen, zum Diebesgut, dem Ermittlungsverfahren sowie den Bestrafungen des Diebstahls.

Quellen:
Knapp, R. (2012): Römer im Schatten der Geschichte.
Reuter, M., Schiavone, R. (2013): Gefährliches Pflaster. Kriminalität im Römischen Reich