Panflöte – Eine alltägliche Sammlung

Ein mythisches Windinstrument

Zu sehen ist eine hängende Panflöte mit bunten Verzierungen.

Einer der Wohl ersten Gedanken, die man mit dem Begriff der Panflöte assoziiert, ist das Bild von langhaarigen, braungebräunten und stämmigen Männern, die harmonisch musizieren. Geprägt wird dieses Bild durch Straßenmusiker verkleidet als Indianer aus dem Hochgebirge der Anden, die piepsige und nichts zuletzt kitschige Töne aus ihren Instrumenten erzeugen.

Einen Hinweis für die Entstehung des Instrumentes bietet die antike Mythologie: Pan – der Hirtengott, ein Mischwesen halb Mensch, halb Ziegenbock, mit seinen mächtigen Hörnern und seiner unstillbaren Lust. Was genau Pan mit der Flöte zu tun hat, erzählt uns Ovid in seinen Metamorphosen:

Pan lebte meist in den Tag hinein und wurde erst munter, wenn er einer jungen Frau begegnete. Eines der Mädchen, denen er nachstellte, war die Nymphe Syrinx. Sie floh vor ihm, doch ein Fluss schnitt ihr den Weg ab. In ihrer Not ließ sie sich von den Flussnymphen in Schilfrohr verwandeln. Pan brach das Rohr ab und entdeckte, dass er den Halmen wunderbare Töne entlocken konnte, die je nach Länge eines Rohrstücks höher oder tiefer waren. Er verband mehrere Rohrstücke miteinander und erfand so die Panflöte oder, wie sie auch heißt, die Syrinx.

Vermutlich beruht diese Geschichte auf nicht zu abwegigen Überlieferungen. Bekanntermaßen bewohnten die ersten Völker meist Gebiete in der Nähe von Gewässern. Üblicherweise wuchsen hier schilffartige Pflanzen, welche beim abknicken hohle Röhren freilegten. Durch das Pfeifen des Windes in den Hohlraum, wurden melodische Klänge erzeugt. Diese wurden vom Menschen wahrgenommen, aufgegriffen und schließlich als Instrument genutzt.