E PLURIBUS UNUM – Out of many, one.

Oder wie wir sagen würden “Aus vielen eins”. 

Dieser Lateinische Spruch stammt aus der Antike. Auch wenn aktuell „In God we trust“ als offizieller Leitspruch der USA gilt, schmückt das bis 1956 inoffizielle Motto noch heute alle US-Münzen, die Banknote eines US-Dollars sowie das Große Siegel der Vereinigten Staaten.

Doch weshalb eigentlich?

Mit Sicherheit sagen euch die Begriffe „Melting Pot“ und „Salad Bowl“ etwas.

Bezüge zur Antike reichen in den Vereinigten Staaten auf deren unmittelbare Gründungszeit zurück, sind jedoch auch allgegenwärtig. Die Antike war eine Epoche von Innovationen, weshalb sich schon beim Aufbau der amerikanischen Verfassung und Staatskonzeption an ihr orientiert wurde. Wie an den Wappen zu erkennen, wurden Symbole und Begriffe ebenfalls aus der Antike herangezogen. Diese Symbole nutzen die Staaten nicht, um das Römische Reich der Neuzeit zu sein, sondern vielmehr, weil die Römer eine Symbolik der Macht entwickelt haben, der, wie sie sagen, „nicht viel hinzuzufügen ist“. Ein sehr wichtiges Symbol der Macht – der Adler – schmückt das Große Siegel. Er hat ein Banner mit der besagten lateinischen Aufschrift im Schnabel.

Damals assoziierte man „E Pluribus Unum“ mit den einzelnen Bundesstaaten, die gemeinsam die Vereinigten Staaten bilden. Heute betrachtet man den Spruch eher aus kultureller Sicht und bezieht sich dabei auf die verschiedenen Völker und Ethnien, aus denen sich die Bevölkerung der Amerikaner zusammensetzt.

Dies ist zurückzuführen auf die Einwanderung in die Vereinigten Staaten. Zunächst trafen mit den ersten Kolonien die Nordamerikaner und die Europäer aufeinander. Daraufhin brachten Afrikanische Sklaven ihre Traditionen und Religionen mit. Diese bestanden im Geheimen, da, wie euch wahrscheinlich bereits bekannt, die Afrikaner durch ihre Sklavenhalter unterdrückt wurden. Aus den südlichen Staaten kamen Gruppen aus Kuba, Puerto Rico sowie Mexikaner hinzu. Weiteren Einfluss hatten Ozeanien sowie Hawaii durch die Ausweitung von Handelsruten. Während dem Eisenbahnbau beschafften sich Unternehmer viele Arbeiter aus Asien, vor allem aus China, welche ihre Kulturen durch unangepasste Arbeitsverhältnisse und somit Unterdrückung nicht vollständig ausleben konnten. Auch die Iren, welche ihrem Land dem Hungerstot entfliehen wollten, haben gemeinsam mit den Italienern, Deutschen, Franzosen, Briten, Skandinaviern, Spaniern und Portugiesen zur Entwicklung der religiösen und sozialen Struktur der USA beigetragen.

Nun ja…

Es gibt zwei Vorstellungen der Zusammensetzung der Amerikanischen Bevölkerung:

Die von den Vereinigten Staaten angestrebte Integrationsstrategie wird auch als „Melting Pot Theorie“ bezeichnet. Sie drückt den Wunsch aus, Menschen verschiedenster Herkunft, mit unterschiedlichsten Kulturen, Sprachen, Hautfarben und Glaubensrichtungen durch Assimilation und Integration zu einer Nation von Amerikanern in einem Schmelztiegel zu vereinen. In der Infografik wird der „Melting Pot“ als Suppenschüssel dargestellt, da die Zutaten einer Suppe – ebenso wie die verschiedenen Kulturen der USA in der Theorie – durch das Kochen miteinander verschmelzen und zu etwas Neuem werden. Jeder gibt demzufolge einen Teil seiner eigenen Kultur auf und bekommt eine neue. Doch die Vereinigten Staaten werden längst nicht mehr nur als „Melting Pot“, sondern vielmehr als „Salad Bowl“ bezeichnet, denn die Kulturen verschmelzen nicht wirklich miteinander, sondern sie bestehen – so wie die Zutaten in einem Salat – nebeneinander her, leben ihre verschiedenen Religionen und Traditionen und tolerieren sich weitestgehend. Die eigene Kultur bleibt klar zu erkennen, jedoch bilden sie zusammen die Vereinigten Staaten von Amerika. Sie sorgen also gemeinsam auf unterschiedliche Art und Weise für einen besonderen Geschmack in dem Salat.

Immer wieder stellt sich jedoch diese Frage, ob das Prinzip des „Melting Pot“ nicht schon längst überholt ist und die Theorie der Zusammensetzung der amerikanischen Bevölkerung nicht viel eher als „Salad Bowl“ bezeichnet werden sollte. Was meint ihr?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Autorin
Marie-Luise Kupko

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QUELLEN:

 

http://gefluechtet.de/wp/2015/09/01/zwischen-melting-pot-und-salad-bowl-die-usa-als-nation-of-immigrants/

http://www.youngstars.info/VM/Vielfalt%7CMeltingPot/tabid/2373/Default.aspx

https://books.google.de/books?isbn=3527643257

https://de.wikipedia.org/wiki/Schmelztiegel

https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-2898

https://www.worldatlas.com/articles/largest-ethnic-groups-and-nationalities-in-the-united-states.html

https://www.zeit.de/1990/46/schmelztiegel-oder-salatschuessel