Holzbaukasten


Elementares Bauen – Elementare Bildung

Der Baukasten „Vero Elementar“ trägt das Elementare nicht nur im Namen, sondern hat es auch als zentrales Merkmal inne – Form und Farbgebung der Holzbausteine ebenso wie die Funktion als ‚das zentrale Spielzeug‘ zur Förderung der frühkindlichen Entwicklung.

Der Vero Elementar Holzbaukasten ist ein DDR-Spielzeug des volkseigenen Betriebs VERO Olbernhau und reiht sich neben andere bekannte Baukästen wie VERO Construc oder VERO Scola ein. Die Holzspielwaren des erzgebirgischen Betriebs waren nicht nur in den meisten DDR-, sondern auch in vielen BRD-Kinderzimmern vertreten.  Damals rohstoffbedingt, besticht der Baukasten heute, in Zeiten dominierender Plastik-Steckbausteine, durch seine robuste Materialität aus Holz.  

Baukästen als Pädagogisches Spielzeug

Baukästen als Spielzeug für Kinder existieren spätestens seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, so verraten es Quellen wie der Spielwarenkatalog Bestelmeiers von 1793. Doch ihre dezidiert pädagogische Funktion erlangten sie erst durch die neue Auffassung im 19. Jahrhundert, dass das kindliche Spiel nicht nur nutzlose Unterhaltung, sondern auch bedeutend für die gezielte Förderung der Entwicklung sein kann. Vertreter und Hervorbringer dieser Auffassung war Friedrich Fröbel (1782-1852). Dessen Spielgaben repräsentierten ebenfalls die geometrischen Grundformen, ähnlich wie es beim Baukasten Vero Elementar der Fall ist.  

Fröbel verstand  das Spiel nicht allein als Befriedigung des kindlichen Bedürfnisses nach Vergnügen, sondern – und das war neu – definierte die Bedeutung des Spiels mit den Grundformen als Mittel zum Lernen. Das Bauen und Gestalten, zunächst allein, und später mit Hilfe von Erwachsenen, sollte keine „kleinen Ingenieure“ hervorbringen, sondern der Bildung allgemeiner Fähigkeiten wie der Motorik, Kreativität oder Ausdauer dienen.

Bildung durch Bauen

Die von Fröbel geprägte Funktion des Baukastens als Instrument des spielenden Lernens in der frühen Kindheit ist bis heute erhalten geblieben. Neben dem Kennenlernen der geometrischen Grundformen bieten jene bunten Bausteine unendlich viele Möglichkeiten der Konstruktion von Objekten, des Stapelns, Türmens und des Zerstörens. Probier es doch mal selbst!

Bilde dich weiter!
Entwicklung des kindlichen Spiels mit Bauklötzen von der Kindheit bis zur Jugend

Literatur

Havenstein, Bernd: DDR-Spielzeug. Köln 2013.

Schleinzer, Anika: Die Freude der Kinder – Spurensuche nach frühen Modellen von Baukästen als geschlechtsneutralen Artefakten technischen Spielzeugs. In: Dominik Groß (Hg.): Gender schafft Wissen-Wissenschaft Gender: geschlechtsspezifische Unterscheidungen und Rollenzuschreibungen im Wandel der Zeit. Studien des Aachener Kompetenzzentrums für Wissenschaftsgeschichte 4. Kassel 2009. S. 61-78.

Matzeit, Mathias: Spielzeug zum Bauen und Konstruieren und seine Bedeutung für 6-12-jährige Kinder in der Einschätzung sozialpädagogischer Fachkräfte. Darmstadt 1992.

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