Das Herbarium

// Natur mit Format

Es mag vielen aus der eigenen Schulzeit bekannt vorkommen: das Herbarium. In diesem Falle fast versteckt in einem schmalen roten Hefter, welcher sich ohne die Beschriftung wohlmöglich nicht als Herbarium hätte enttarnen lassen, befinden sich statt Deutsch- oder Matheaufgaben konservierte Pflanzen.

Storchschnabel, Gänseblümchen, Bärlauch…

Das Herbarium bildet keinen üblichen Gebrauchsgegenstand; es bildet ein Projekt, welches Geduld, Sorgsamkeit und die Liebe zum Detail kombiniert. Es animiert uns dazu einen genaueren Blick auf die eigene Umgebung zu werfen und eine Art des Konservierens kennenzulernen, welcher bereits seit vielen Jahrhunderten nachgegangen wird.

Das Herbarium bildet eine geordnete Sammlung aus getrockneten Pflanzen und Pflanzenteilen. Das Erstellen einer solchen Sammlung ist in den meisten Schulen fest im Lehrplan verankert. Einerseits werden Herbarien in vereinfachter Form im schulischen Kontext erstellt, oftmals im Biologieunterricht, um den Schülerinnen und Schülern die Vielfalt heimischer Pflanzen nahezubringen. Zudem ist das Pressen, Trocknen und Konservieren von Pflanzen ein wunderschöner und interessanter Prozess, welcher sich auch zu einer Leidenschaft entwickeln kann. Andererseits werden Herbarien in der Lehre und Forschung als hochkomplexe Mittel genutzt um Veränderungen in der Pflanzenverbreitung im Laufe der Zeit zu dokumentieren.

Ein kurzer Blick in die Vergangenheit

Die Geschichte des Herbariums reicht bis weit in die Vergangenheit zurück, sodass bereits aus der Mitte des 16. Jahrhunderts Herbarien vorliegen. Ab diesem Zeitpunkt stieg die Zahl der existierenden Herbarien stark an. Heutzutage gibt es weltweit etwa 2600 aktive botanische Sammlungen mit über 300 Millionen Pflanzenbelegen. Herbarien, die ihre Sammlung kontinuierlich erweitern, werden als aktive Herbarien bezeichnet.

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Für die Wissenschaft sind Herbarien äußerst bereichernd, denn sie überliefern wichtige historische Daten über die Pflanzenwelt der Vergangenheit. Durch den Hinweis auf den Fundort und den Fundzeitpunkt einer in der Vergangenheit gepflückten und konservierten Pflanze können Forscherinnen und Forscher heutzutage unter anderem betrachten, wie sich klimatische Veränderungen auf den Blühzeitpunkt von Pflanzen auswirken.
Die Informationen zum Fundort und -zeitpunkt gilt es stets im Herbarium neben den Pflanzen zu notieren, da sie eine wichtige Datengrundlage liefern. Zudem ist es wichtig den (Lateinischen) Namen sowie die Pflanzenfamilie im Herbarium zu notieren.

Das Erstellen von Herbarien im privaten oder schulischen Rahmen kann ebenso als naturwissenschaftliche Arbeitsweise bezeichnet werden. Primär geht es jedoch darum, die eigene Wahrnehmung in Hinblick auf die Pflanzenwelt zu schärfen.

Kleine Tipps und Hinweise zum Anlegen eines Herbariums
  • Begib dich an sonnigen Tagen auf die Suche nach interessanten Pflanzen, an regnerischen Tagen sind die Blätter zu nass und faulen dadurch schnell.
  • Lade dir z.B. eine Pflanzenbestimmungsapp herunter, damit du die Pflanzen identifizieren kannst.
  • Das fertige Herbarium kann dich über Jahrzehnte begleiten – dabei sollte es jedoch richtig aufbewahrt werden. Am besten ohne Sonnenlicht in einer Schublade.

Wurde dein Interesse geweckt ein eigenes Herbarium anzulegen?
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Quellen

Mein Unterricht: Ein Herbarium anlegen – So gehts! [online]. https://www.meinunterricht.de/blog/ein-herbarium-selber-machen-anleitung-tipps/. Stand: 24.06.2022.

Universität Leipzig: Herbarium Universitatis Lipsiensis. [online].
https://www.lw.uni-leipzig.de/institut-fuer-biologie/abteilungen/molekulare-evolution-und-systematik-der-pflanzen/herbarium-universitatis-lipsiensis. Stand: 24.06.2022.

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