Der oder das Kaugummi

wach kauen

Der oder das Kaugummi ist von fester, harter Konsistenz, welche durch das Kauen zunehmend weicher und elastischer wird. Da beide Artikel als richtig gelten, werden im folgenden Text auch beide angewandt.

Die feste Struktur wird beim Kauen aufgelöst, übrig bleibt eine zähe Masse, die sich in sämtliche Richtungen lang ziehen, auswalzen und wieder komprimieren lässt. 

Kauende können dabei sowohl den Mund geschlossen halten, als auch laut schmatzen oder große sogenannte Kaugummiblasen produzieren. Dabei wird der Kaugummi auseinander gezogen, ausgewalzt und über die Zungenspitze gestülpt. Die Zunge mit Kaugummibedeckung wird durch gespitzte Lippen gesteckt, um anschließend Luft durch den Mund auszustoßen. Es bildet sich eine Kaugummiblase, welche je nach Sorte und vorangegangener Kauintensität und -frequenz in der Größe variiert. Dieser runde Hohlraum kann nun aufgeblasen werden bis er platzt. Danach kann der*die Kauende dennoch weiter das Kaugummi kauen und die Transformation rückgängig machen. 

Ist der*die Kauende fertig mit dem aktuellen Kaugummi, kann dieser entsorgt werden. 

Dem Runterschlucken des Kaugummis wird nachgesagt, dass es den Magen verklebt. Der vermeintliche Ratschlag, den Kaugummi nicht zu schlucken erweist sich jedoch als Mythos. Der Kaugummi wird zusammen mit der restlichen Nahrung ausgeschieden. Erst mit größeren Mengen an verschluckten Kaugummis kann es zu Verdauungsproblemen kommen. Ein hohes Risiko besteht erst, wenn das Kaugummi nicht in der Speiseröhre, sondern in der Luftröhre landet. Gerade bei den kleinen dünnen Luftröhren von Kindern kann die falsche Abzweigung beim Schlucken des Kaugummis zum Ersticken führen. Bei Luftröhren von Erwachsenen kommt es höchstens zu einer Teilverstopfung der Luftröhre, was sich meist mit heftigem Husten klären lässt.

Festhalten lässt sich, dass runtergeschluckte Kaugummis den Magen nicht verkleben, das Runterschlucken dennoch ein Risiko birgt und es sich deshalb empfiehlt, den Kaugummi fachgerecht im Restmüll zu entsorgen. 

Nach Verlassen des Mundraumes und einem Verlust an Feuchtigkeit verfestigen Kaugummis sich rapide. Die Konsistenz wechselt nun von elastisch zu steinhart.

Feste Kaugummis begegnen uns im Alltag so häufig, dass es kaum mehr auffällt. 

Stehst du gerade auf der Straße? An einer Haltestelle? Auf einem Parkplatz? Du wirst im Umkreis von 2 Metern mindestens einen Kaugummi auf dem Boden klebend entdecken können. Das Kaugummi wird flachgewalzt und gleicht dem Untergrund schon bald in solchem Maße, dass es fast unsichtbar wird. Kaugummis auf die Straße zu spucken zählt unter achtloses wegwerfen und liegen lassen von Abfällen im öffentlichen Raum, sogenanntes „littering“, und wird in vielen Städten Deutschlands mit Geldstrafen geahndet. 

Auch unter Tischen und Stühlen finden sich oftmals fest angeklebte und bereits gekaute Kaugummis. Vor allem in Schulen hat jede*r schon mal Kaugummis unter den Bänken aufgefunden. Hierbei muss keine Geldstrafe gezahlt werden, vielmehr hat dies zu Konsequenz die festen Kaugummis loszulösen. Dabei behilflich kann das Einfrieren sein, für feste oder große Gegenstände empfiehlt sich ein Eisspray. Ist das Kaugummi gefroren, lässt es sich leichter ablösen.

Das Kaugummi kauen ist laut vielen Schulordnungen im Unterricht untersagt. Das erklärt das hohe Aufkommen unter den Schulbänken, da Schüler*innen ihren Kaugummi aufgrund des Verbots heimlich kauen und anschließend auch heimlich entsorgen müssen. 

Es stellt sich die Frage, warum genau das Kaugummi kauen im Unterricht verboten ist. Es kann durchaus als störend empfunden werden, wenn Kaugummi Kauende laut schmatzen oder laut Kaugummiblasen zerplatzen lassen. Doch wenn nur diese Gründe dazu führen den Kaugummi im Unterricht zu verbieten, ließe sich das Verbot abändern.

Zum Beispiel: „Lautes Schmatzen und Kaugummiblasen zerplatzen lassen ist untersagt“

Warum sollten Schüler*innen nicht leise im Unterricht kauen dürfen?

Studien haben bereits belegt, dass Kaugummi kauen die Aufmerksamkeit steigern kann. Somit wird die vorangegangene Frage noch dringlicher…

Wie das funktioniert wird in den folgenden Grafiken veranschaulicht:

Quellen: