Sonnabend, 17. November 2018, 13:00–14:45 Uhr
Sektion I: Relationen
Das Werk in der Werkstatt und das Werk am Ort der Ausstellung – Die zwei Arten der „Öffentlichkeit“ des Werkes und das Problem in der Geschichte
Prof. Dr. Hubert Sowa (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg), Moderation: Prof. Dr. Ulrich Heinen
Sektion II: Schnittstellen
Hands on: Bild-/Kunstgeschichte – Kunstrezeption zwischen sprachlicher Aneignung und Gestaltung mehr
Dr. Joachim Penzel
[expand title=“mehr“ swaptitle=“weniger“]Stichworte: Bilder analysieren, interpretieren und kontextualisieren mittels Modellbau, Zeichnung, Concept mapping, Fotografie, Trickfilm und Performance (Die Beispiele beziehen sich auf unterschiedliche Jahrgangsstufen.)
- Die Vermittlung methodischer Kompetenzen für die Analyse und Interpretation von Bildern und Kunstwerken besitzt eine zentrale Bedeutung im Kurrikulum des Bereichs Rezeption. Um die Komplexität der verschiedenen methodischen Werkzeuge zu erklären, können die Lehrenden mit Schau- und Tafelbildern arbeiten, die sie selbst herstellen. Für diese anschauliche Didaktik werden im Workshop unterrichtspraktische Impulse gegeben und erste Erfahrungsschritte konzeptionell selbst erprobt. Welche methodischen Wege und gestalterischen Mittel gibt es, um den Bereich der Kunstrezeption und den der Produktion miteinander zu verbinden?
- Um die Kernbereiche des Kunstunterrichts, Produktion und Rezeption, miteinander zu verbinden, bedarf es einer Reflexion des Verhältnisses von Bild und Wort. Beide Kommunikationsmittel verfügen über jeweils eigene Erkenntnis- und Ausdrucksmittel, die es innerhalb einer gestaltungsorientierten Bildrezeption aufeinander abzustimmen gilt.
Wie kann die Spezifik von Sprache und Bild im Bereich der Kunstrezeption berücksichtigt und zum Gegenstand einer reflektierten Unterrichtsgestaltung entwickelt werden? Welche Möglichkeiten haben Lehrende, um methodisches Wissen zu Analyse- und Interpretationsverfahren in den einzelnen Klassenstufen möglichst anschaulich zu vermitteln? - Der Bedarf einer vernetzten Leistungsbewertung, die sowohl die gestaltungspraktischen als auch die theoretischen Teilleistungen berücksichtigt, ist erheblich. Für die Konzeption von Kriterienkatalogen zur Evaluierung der Arbeitsergebnisse im Unterricht werden einige Modelle und Beispielaufgaben vorgestellt. Welche Möglichkeiten der Evaluierung bzw. Leistungsbewertung können für den Bereich der handlungsorientierte Bild-/Kunstrezeption genutzt werden?[/expand]
Sektion III: Rezeptionsangebote
SPIELEN_ORDNEN: Perspektivmaschinen der Renaissance oder historischer Städtebau – Künstlerische Konzeptionen und Konstruktionen im Bau von Modellen verstehen
Impulsreferat/Leitung: Martin Binder (Gymnasium Feuchtwangen)
[expand title=“mehr“ swaptitle=“weniger“]Workshop: „Mach es zu deinem Projekt!“ Ideen und Angebote zur lebendigen handlungsorientierten Begegnung mit kunsthistorischen Konzeptionen und Manifestationen.
Modellbau im Kunstunterricht eignet sich besonders gut, kunsthistorische Themen und Konzepte nicht nur rezeptiv, sondern spielerisch und produktiv zu verstehen: Wie hat Albrecht Dürer seine Perspektivmaschinen – veröffentlicht in der „Underweysung der messung (…)“ von 1525 konzipiert? Welche Experimente und Überlegungen waren Voraussetzung für die Konzeption und wie sind sie gebaut? Wie hilfreich sind die Aparate für den Zeichnenden tatsächlich? Im Bau und Erproben der Perspektivmaschinen mit verschiedenen Materialien werden diese Fragen unmittelbar zu eigenen Problemen, die gelöst werden müssen. Vorgestellt und diskutiert werden im Workshop u.a. Dürers Apparate zur Perspektive sowie das historische Modell der Stadt Feuchtwangen, gebaut in einem P-Seminar des Gymnasiums. Praxisnah werden die Höhen und Tiefen von handlungsorientierten Projekten erläutert, die im Bau von Modellen entstehen, aber gelöst werden können.[/expand]
Sektion IV: Auswahlstrategien
Medial bedingte Zielverrückungen im Kontext kunstgeschichtlicher Vermittlungsprozesse unter den Bedingungen der Digitalisierung
Dr. Lars Zumbansen
Sektion V: Positionsveränderungen
Körpernormierung damals und heute: Gunter Ottos Auseinandersetzung mit normativen Schönheitsidealen
Dr. Jonathan Drews
Sektion VI: Fokussierung
EREIGNISRAUM Kunst – Lecture Performance
Prof. Dr. Hanne Seitz
Sektion VII: Lernortwechsel
Wrapping up the Congress
Prof. Dr. Rainer Wenrich, Prof. Dr. Martin Oswald gemeinsam mit den Referentinnen und Referenten sowie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Sektion VIII: Interdisziplinarität
Nachdem in Leipzig die Fächer Deutsch, Geschichte, Religion und Kunst ihre Expertisen zum Medium Bild vorstellten, soll in München deutlicher der überfachliche Bezug als Bildungsauftrag herausgearbeitet werden:
Das Bild als universelles Erschließungsmedium von Wirklichkeit im interdisziplinären Vergleich
Diskussion und Verabschiedung eines Positionspapiers, das die Fragen aus Panel 1 bis 3 soweit möglich beantwortet.
Sektion IX: Transkulturelle Prozesse
Kritische Kunstgeschichte vermitteln
Prof. Dr. Claudia Hattendorff, Prof. Dr. Ansgar Schnurr
[expand title=“mehr“ swaptitle=“weniger“]Ein kritischer Blick auf die Geschichte der Kunst kann in der Schule nur gelingen, wenn der hergebrachte kunsthistorische Kanon problematisiert wird: indem wir ihn auf unterschiedlichen Ebenen hinterfragen und Alternativen zur kanonischen Wahrnehmung der Kunstgeschichte entwickeln.
Das vierte Panel will Ideen und Materialien für die Vermittlung einer solchen kritischen Kunstgeschichte in der Schule vorstellen, die in Teilen in universitären Lehrveranstaltungen mit Studierenden entwickelt wurden. In der Diskussion mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Panels sollen diese vor einem schulpraktischen Hintergrund diskutiert werden, und zwar im Hinblick auf konkrete Inhalte und auf geeignete Formate.
Mit einer Projektvorstellung von Katja Hoffmann, Magdalena Eckes und Nadia Bader: »KanonAlternativen“. Open Educational Resources als Weg der Vervielfältigung von Sichtweisen auf zeitgenössische und historische Kunst.[/expand]
Sektion X: Elementarpädagogik
Zugangs- und Umgangsweisen mit historischer Kunst anhand exemplarischer Bildbeispiele
Dr. Katharina Schneider (PH Ludwigsburg), Roland Karl Metzger (Universität Hildesheim)
[expand title=“mehr“ swaptitle=“weniger“]Dr. Katharina Schneider fragte in Leipzig anhand ausgewählter historischer Bilder, die spielende Kinder darstellen, wie eine Kunstrezeption mit Kindergartenkindern aussehen könnte. Sie vermutete, dass Kinder dieser Altersstufe aufgrund ihrer eigenen Spielerfahrung einen Zugang zu diesen Bildern finden.
Roland Karl Metzger stellte in Leipzig Ergebnisse aus seiner Forschungs-Werkstatt vor und zeigte exemplarisch an einem historischen Kunstwerk, wie die Themen, Interessen und Handlungserfahrungen von Kindern als Bezugspunkte für eine mögliche Bildauswahl aufgefasst und sich daraus eine handlungsorientierte Rezeptionspraxis entwickeln lassen könnte.
Im Anschluss an die Diskussionen in Leipzig entwickelte sich die Idee einer Umsetzung der Überlegungen. Praxisbeispiele zur Rezeption eines Bildes mit einer Gruppe von Kindergartenkindern wurden durchgeführt. Diese Beispiele werden in München vorgestellt und aufgezeigt, inwieweit eine handlungsorientierte Rezeptionspraxis gelingen konnte.
Moderation: Bettina Uhlig[/expand]
Sektion XI: Diversität und Inklusion
In dieser Sektion gibt es keine strenge Unterteilung in Panels. Die Sektionsleiter bilden mit den TeilnehmerInnen und ReferentInnen ein gemeinsames Arbeits- und Diskussionsforum.
Impulsreferate: Thomas Röske, Susanne Liebmann-Wurmer, Andreas Brenne/Michaela Sindermann und Susanne Bauernschmitt/Teresa Sansour
[expand title=“mehr“ swaptitle=“weniger“]Eine Gerüst bilden folgende Fragen :
- Welche Impulse können aus der sogenannten Outsider Art, der Kunst von Menschen am Rand der Gesellschaft, zu der auch Kunstwerke von Menschen mit geistiger und psychischer Behinderung zählen, für die Kunstpädagogik gewonnen werden?
- Kann Outsider Art ein Gegenstand des Kunstunterrichts sein und in welchem Kontext sollte dieser vermittelt werden?
- Inwieweit lässt sich das Fremde, das sich uns immer wieder entzieht, herausfordert und oft sprachlos zurücklässt, für ein gelingendes Unterrichtsgeschehen impulsreich annehmen?
- Wie lassen sich künstlerische Denk- und Handlungsfelder eröffnen, die individuellen Weltsichten in einer im besten Sinn geteilten Welt Raum geben?
- Wie verhalten sich Offenheit und Lernzielorientierung, geteilte Erfahrung und Wissens- bzw. Kompetenzvermittlung in inklusive Settings zueinander?
Susanne Bauernschmitt stellt gemeinsam mit Teresa Sansour entwickelte didaktische und methodische Perspektiven auf inklusiven Kunstunterricht aus kunstpädagogischer und sonderpädagogischer Sicht vor. Ausgangspunkt hierfür sind verschiedene inklusive Kunstprojekte aus Schule und Hochschule, bei denen – im Sinne einer künstlerischen Kunstpädagogik – das Subjekt im Mittelpunkt steht und eigenständige Bildungsprozesse an und mit der Kunst ermöglicht wurden.
Andreas Brenne untermauert die Reflexion der Begegnung mit dem Fremden als zentrale pädagogische Idee und wird Brücken zwischen Theorie und konkreter inklusiver Unterrichtspraxis vorstellen. In diesem Kontext werden Erkenntnisse aus einer aktuellen empirischen Studie von Michaela Sindermann (Universität Paderborn) zu den Überzeugungen von Kunstlehrkräften im Hinblick auf inklusive Lernarrangements vorgestellt. Dabei sollen Problemzonen des Transfers inklusiver Positionen in den Regelunterricht herausgearbeitet und Lösungsmöglichkeiten diskutiert werden.
Susanne Liebmann-Wurmer wird den Blick auf feine Töne der bildgetragenen zwischenmenschlichen Begegnung lenken und im Hinblick auf unsere Fragestellungen Möglichkeiten des sensiblen Umgangs mit unterschiedlichen Wahrnehmungs- und Darstellungsweisen skizzieren.
Thomas Röske wird den Bereich der Outsider Art innerhalb des Systems Kunst beleuchten und uns mit anschaulichen Beispielen bekannt machen.
Anna-Maria Schirmer und Tobias Loemke moderieren die Sektionsarbeit und leiten kurze praktische Übungen sowie Diskussionsrunden zur gemeinsamen Vertiefung und diskursiven Auseinandersetzung mit den Inhalten der Referate an.[/expand]