DIE NEUE GEGENWART

DIE NEUE GEGENWART

KUNST EINER FIKTIVEN ZUKUNFT

Die Moderne als künstlerische Stilepoche im historischen Kontext betrachtet, war geprägt von turbulenten Ereignissen und tiefgreifenden Veränderungen. Der Erste Weltkrieg prägte eine ganze Generation und brachte zahlreiche Veränderungen, Zerstörung, Tod und Armut mit sich. Aufrüstung, Kriegspropaganda und die unsichere Zukunft verstärkten die Ängste und Unsicherheiten der Menschen. Inflation und Wirtschaftskrisen führten zu Armut und sozialen Spannungen. Doch es gab noch mehr in dieser Zeit: technologische Fortschritte, politische Umwälzungen und kulturelle Revolutionen.

In der Kunst der Moderne beschäftigten sich die Künstler*innen intensiv mit diesen Themen und den Unsicherheiten der Umbruchszeit. Neben Picassos „Guernica“ sind Werke wie „Der Schrecken des Krieges“ von George Grosz und „Der Krieg“ von Otto Dix herausragende Beispiele für die Auseinandersetzung mit den Ereignissen ihrer Zeit.

“Jenseits der Zivilisation“, Ayna Rashidi, 2075

Des Weiteren beschäftigte sich bspw. Milada Marešová mit gesellschaftlichen Themen, indem sie sich in ihrem Bild “Wohltätigkeitsbasar” mit den reichen Eliten in Paris auseinandersetzte.

Heute finden wir uns erneut in einer Zeit des Umbruchs und der Unsicherheiten wieder. Internationale Konflikte und Krisen nehmen zu und die Gefahr eines dritten Weltkrieges scheint realer denn je. Der Klimawandel und seine Folgen bedrohen unsere Existenz, während die Kluft zwischen Arm und Reich weiter wächst, verstärkt durch die Auswirkungen von Wirtschaftskrisen des globalen Kapitalismus. 

„Auf der Suche nach Hoffnung“, Yara Selim, 2045

In Anlehnung an die Auseinandersetzung der Künstler*innen der Moderne mit ihrer Zeit, wollen auch wir uns mit unserer Zukunft und ihren Folgen beschäftigen. Dafür möchten wir die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz nutzen, um Prognosen für die Zukunft treffen zu lassen. Dazu haben wir zunächst mit text-generierenden KI gearbeitet, um in Erfahrung zu bringen, welche Zukunftsprognosen uns diese geben können. Aus den daraus resultierenden Antworten haben wir Prompts für eine bild-generierende KI erstellt. Zu den entstandenen Bildern wurden wiederum Künstler*innen kreiert, welche in diesen fiktiven Szenarien existieren könnten.

„Der Glanz der Ignoranz“, Lucian Vandermont, 2089

Stilistisch orientieren wir uns dabei an den Künstler*innen der Moderne. Beispiele dafür sind “Der Schrei” von Edward Munch oder “Brücke über einem Teich mit Seerosen” von Claude Monet. Unser Ziel ist es, die Zukunft in bildnerischen Werken darzustellen, die von Künstler*innen in ihrer jeweiligen Zeit gemalt worden sein könnten. Verschiedene Realitäten der Zukunft können zum Reflektieren über die Gegenwart anregen. 

 „Hafenquartiere“, Zia Mehta, 2065