Ring am Finger

Kommunikation fehlgeschlagen?

ein Beitrag von Marina Jäckel-Helm

Ist der Sinn von Eheringen Kommunikation? Und was wollen sie uns sagen?

Die Entstehung der Eheringe begann bereits in der Antike. Damals war der Ring eher ein Zeichen des Besitztums über die Frau, als eine romantische Geste. Heute würden bei dieser Ansicht wohl einige Alarmglocken anfangen zu läuten. Jedoch steht auch heute noch der Ehering für die Verbundenheit und Unendlichkeit der Ehe. Kurz gesagt ist der Ring am Finger eine Kommunikation innerhalb des Paares mit den Worten „Ich bin mit dir (für immer) verbunden“. In die Außenwelt schreit er ein „Ich bin glücklich vergeben, bei mir hast du keine Chancen mehr“.

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Doch wie oft funktioniert diese indirekte Art der Kommunikation wirklich noch?

Meine Großmutter sagte stets: »Kühlt der Ring ab, tut es die Liebe ihm gleich«. Mit anderen Worten: Ohne Ring am Finger, auch keine funktionierende Ehe. Meinungen im Forum von Elite-Partner zeigen jedoch, dass Oma die Weisheit anscheinend doch nicht mit Löffeln gegessen hat. Hier werden einige Gründe aufgezählt warum Menschen den Ring im Alltag nicht mehr tragen:

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Ein Grund dafür ist die Bequemlichkeit. Vielen Menschen ist das Tragegefühl unangenehm, weshalb sie ihn nur bei besonderen Anlässen oder an einer Kette tragen. Auch beim Sport, dem Arbeiten mit Händen oder beim Schwimmen wird der Ring oft abgelegt, auch um ihn nicht zu verlieren. Innerhalb mancher Berufe wird vom Tragen eines Ringes aus praktischen Gründen abgeraten. Natürlich gibt es auch manche nicht sehr löblichen Beweggründe des Nicht-Tragens von Eheringen. Für Manche bedeutet das Ablegen ein ungehindertes Feierwochenende, ein paar freie Drinks oder doch ein Strafzettelchen weniger im Verkehr. Allerdings muss es nicht immer große Gründe dafür geben, keinen Ring zu tragen. Einige Paare entscheiden sich einfach dagegen, da für sie die Tradition veraltet ist und die Kosten es nicht wert sind.

Neben all diesen Gründen eines freien Fingers trotz Ehe kann es jedoch auch in die andere Richtung gehen: Ein Ring taucht auf, trotz nicht vorhandener:m Ehepartner:in. Ein eher unbekannteres Phänomen ist das Tragen eines Fake-Eheringes. Ein Mann berichtete davon, dass er öfters mal bei gehobeneren, geschäftlichen Anlässen einen falschen Ehering trägt, um nicht nur das Bild eines erfolgreichen Geschäftsmannes zu verkörpern, sondern auch das des liebenden Familienvaters. Von diesem Imagepush scheinen jedoch nur die wenigsten Gebrauch zu machen, auch da sich die Frage stellt, wie lange man so ein Spielchen wohl führen kann. Viel eher sieht man heute wohl zu viel Schmuck an den Händen der Leute, sodass man mehrmals hinschauen muss, um einen eventuellen bedeutsamen Ring darunter auszumachen.

Es zeigt sich also, die beabsichtigte Kommunikation des Eheringes nach Außen kann oft fehlgeleitet werden und ist nicht sehr verlässlich. Zudem stellt sich die Frage, ob eine solche Kommunikation überhaupt nötig ist. Sollte ein Versprechen zwischen Eheleuten nicht genug Wert haben eine Ehe zu besiegeln? Und sollte nicht das Wort, das Nein einer Person ausreichen, um sie vor ungewünschten Flirtversuchen zu beschützen? Kein Ring zu Tragen ist noch lange keine Einladung.

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