Bitte lächeln!

Mach schnell mal ein Foto

Speicher voll! Sagt mir mein iPhone mal wieder. Vielleicht sollte ich mal wieder meine Fotogalerie aufräumen. Tausende Fotos von Papierkram, verwackelte Schnappschüsse und etwa 63 Mal das selbe Motiv, damit eins auch wirklich gut geworden ist. Übervoll sind die Cloud, Speicherkarten und Smartphones. Ist die Möglichkeit der unendlichen Datenproduktion aber wirklich so förderlich für die Fotografie? Zugegeben, eben mal schnell ein Foto schicken zu können ist sehr praktisch. Zuerst den Film voll zu knipsen, diesen eigenhändig zu entwickeln und dann einen der Abzüge per Post zu verschicken, würden wahrscheinlich die wenigsten Menschen machen. Die Zeiten sind schneller geworden und für ein wochenaltes Foto interessiert sich bald keiner mehr. Es muss schon schnell auf Instagram sein, sonst bringt es ja niemandem etwas. Oder?

Analoge Zeiten

Das war natürlich nicht immer so. Das Wunder der Fotografie hatte seine Anfänge zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die analoge Fotografie kam vor der digitalen und wird auch nach wie vor genutzt. Für Fotografie-Liebhaber:innen bietet die langsame Option nach wie vor einen Reiz. Die Möglichkeit einzigartiger Fotos, die zum Teil als „Unfall“ passieren, bietet neue alte Möglichkeiten, wie sie in der digitalen Fotografie nicht gegeben sind. Gespeichert wird die Fotoinformation natürlich nicht in der Analogkamera, wie auf einem Festplatte, sondern liegt noch „versteckt“ auf dem unentwickelten Film. Durch die chemische Reaktion bei der Entwicklung entsteht dann erst das Foto, wie wir es kennen. Die Bildinformation liegt auf dem ursprünglichen Film und können vervielfältigt werden.

Schön und gut aber wie genau kam es zu den ersten Fotografien?

Das Wort „Kamera“ kommt von „Camera obscura“ und bedeutet soviel wie „dunkle Kammer“. Mit dieser dunklen Kammer, in der ein Loch statt einer Linse war, konnten schon im 13. Jahrhundert die Sonne projiziert und beobachtet werden. Die erste richtige Fotografie wurde dann aber vermutlich erst 1826 von Joseph Nicéphore Niépce angefertigt. Seitdem ist das Foto nicht mehr wegzudenken. Es wird in unendlich vielen Bereichen benutzt. Ob als Erinnerung, Dokumentation, Form von Kunst, Werbung…die Möglichkeiten sind enorm.

Aber Fotografie als Form von Kunst wurde zu Anfang oft stark kritisiert. Charles Baudelaire sagte beispielsweise, es sei das Kopieren von der Realität, ohne diese zu verstehen und künstlerische Aspekte könnten hierbei nicht zum tragen kommen. Viele Kunsttheoretiker:innen waren seiner Meinung und so wurde die Fotografie oft nur als Lehrmittel für Künstler:innen genutzt. Dadurch wurde die erste Fotografie in Deutschland erst im Jahr 1929 in einer Galerie ausgestellt.

Heute ist die Fotografie zum Glück fester Bestandteil der Kunst. Viele Künstler:innen haben ihre ganze Karriere der Fotografie gewidmet und damit die Welt der Kunst bereichert. Durch die vielen Möglichkeiten, die die digitale Fotografie bietet, greifen aber auch viele junge Menschen wieder zur Analogkamera. Der Vintage-Charme und der körnige Weichzeichnereffekt zaubert einen besonderen Look, den man direkt erkennt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund warum das Regalbrett für Analogfilme in den DMs und Rossmanns seit langem immer leer gekauft ist.

Quellen

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Fotografie
  • https://analoge-fotografie.net

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