Erfrischung gefällig?

Club-Mate

Ob auf dem Uni-Campus, im Park oder im Techno-Club, Club-Mate -das Trend-Getränk, ist aus deutschen Großstädten nicht mehr wegzudenken. Dabei handelt es sich bei dieser Limo um eine, die auf den ersten Schluck mehr nach Tabak als nach einem Erfrischungsgetränk schmeckt. Wie also hat es Club-Mate in die Pop-Kultur geschafft?

Vom traditionellen Tee zur Trend-Limo

Die Verarbeitung der Blätter der Mate-Pflanze, aus der die uns heute bekannte Limo besteht, hat eine lange Tradition in Südamerika. Von der Nutzung als Genuss- und Heilpflanze bis zur Grabbeigabe, wurden Mate-Blätter vielseitig eingesetzt. Sie wurde Teil des Tauschhandels in Südamerika und erfreuten sich im Zuge der Kolonialisierung auch bei dem Europäer*innen, wegen ihrer vielen Vorteile, großer Beliebtheit. Vor allem die positiven Effekte bei der Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten und körperlichen Beschwerden wurden der Mate-Pflanze zugeschrieben. Der hohe Koffeingehalt des daraus gebrauten Tees stellte sich dabei als günstig heraus. Die extreme Nachfrage auf dem südamerikanischen Markt wurde im 19. Jahrhundert durch den großflächigen Anbau gedeckt. Mate wurde nun von nahezu jedem*r zu jeder Tageszeit getrunken, sodass man schon damals von einem Mate-Trend sprechen könnte. Der Tee wurde traditionell in einem besonderen Trinkgefäß gereicht und sitzend im Kreis miteinander getrunken. Dies galt als das Zelebrieren eines gesellschaftlichen Moments.

Zu dem aus der Pflanze gewonnen Tee kommt dann im 20. Jahrhundert vor allem noch eine ordentliche Portion Zucker, Kohlensäure und Säuerungsmittel hinzu. „Sekt-Bronte“ hieß das erste limonadenähnliche Mate-Getränk, welches in Thüringen schon in den Fünfzigern verkauft wurde. Als die Lizenz 1994 an den heutigen Hersteller, die Brauerei Loscher, verkauft wurde, bekam die Limo ihren heute uns bekannten Namen. Anfangs noch unbekannt, begann die Limo sich immer größerer Beliebtheit zu erfreuen. Vor allem wegen des hohen Koffeingehalts wurde sie von Hackern gegen die Müdigkeit getrunken. Später fand sie ihren Einzug in Technoclubs, wo der hohe Koffeingehalt ebenfalls geschätzt wurde.

Von Hamburg über Berlin wurde Club-Mate langsam bekannter. Dies hing wohl mit den positiven Assoziationen zu der Brause zusammen. Auch der Verzicht auf Werbung unterschied die Limo von anderen massenproduzierten Getränken und trug zum guten Image bei, welches bis heute gesund, fair, alternativ und nachhaltig ist. So hat sie es zu einem Symbol für eine alternative, hippe Kultur entwickelt und man findet sie heute in jedem Großstadt-Späti, Park oder Club.

Quellen

  • https://www.club-mate.de
  • https://www.chemie.de/lexikon/Mate.html
  • https://www.uni-potsdam.de/de/romanistik-kimminich/kif/kif-analysen/kif-mate#:~:text=In%20Europa%20und%20Deutschland%20etablierte,und%20sozialgerechteren%20Konsumverhaltens%20verbunden%20war.

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