Das Dosentelefon als Fernsprechapparat
ein Beitrag von Louisa Bohla
Sicherlich haben wir als Kinder alle schonmal eins gebastelt und ausprobiert. Die Rede ist vom Dosentelefon. Es ist in null Komma nichts zusammengebaut und funktioniert auf kurze oder längere Distanz.
Bastelanleitung Dosentelefon
Du benötigst:
- 2 leere Becher (das können Plastik- oder Pappbecher sein) oder 2 Konservendosen (diese müssen ausgewaschen und sauber sein)
- einen langen Faden aus Wolle, eine Haushaltsschnur aus Nylon oder Bast oder einen dünnen Draht (die Schnur und der Faden sollten sehr stabil sein, da sie beim Telefonieren straff gespannt werden)
- einen spitzen Nagel und einen Hammer
- eine Schere
Und so einfach geht’s:
- Nimm dir einen der beiden Becher oder eine der Dosen und platziere sie jeweils kopfüber vor dir auf einer festen Unterlage (achten darauf den scharfen Metallrand abzukleben falls nötig, damit du dich nicht verletzt)
- Setzte nun den Nagel in der Mitte des Bodens an und bohre ein sauberes Loch hinein. Als Hilfe kannst du hierbei einen Hammer verwenden, um mit dem Nagel durch das Material zu kommen. Das Loch sollte groß genug sein, dass der Faden gerade so durchpasst.
- Wiederhole dies mit der zweiten Dose/ dem zweiten Becher
- Schneide anschließend mit der Schere deine Schnur in die gewünschte Länge. Fädle nun durch jedes Loch ein Fadenende von außen nach innen und binde einen festen Knoten. Jetzt sollte der Faden nicht mehr aus der Dose/ dem Becher herausrutschen.
Fertig ist dein Dosentelefon!
- Stellt euch nun so weit voneinander entfernt auf, dass die Schnur straff gespannt ist und nicht mehr durchhängt. Achtung: der Faden muss dabei gerade sein und darf nicht über Ecken verlaufen. Jetzt wird telefoniert! Sprich oder singe in deine Dose hinein, um eine Nachricht zu versenden oder halte sie dir ans Ohr, um eine Nachricht zu erhalten.
Und wie funktioniert das Telefonieren?
Immer wenn wir miteinander sprechen entstehen Töne, die sich in der Luft als sogenannte Schallwellen ausbreiten. Während des Sprechens, wird die Luft um uns herum in Schwingungen versetzt. Stehen wir nah genug bei einander, erreichen diese unser Ohr und gelangen bis an das Trommelfell. Demnach werden die Schwingungen also durch die Luft vom Entstehungsort des Tons bis an unsere Ohren weitergeleitet und wir können einander klar und deutlich hören. Stehen wir nun aber so weit voneinander entfernt, dass der Schall nicht mehr über die Luft bis zu uns gelangt und der Ton zu leise ist, können wir ihn verstärken.
Mithilfe eines Dosentelefons können sich die beim Sprechen erzeugten Luftschwingungen auf dem Dosenboden ausbreiten und ihn, ähnlich wie unser Trommelfell, zum schwingen bringen. Von dort werden die gebildeten Biegeschwingungen über die straff gespannte Schnur zur zweiten Dose weitergeleitet und bringen auch dort den Boden zum Vibrieren. Der Schall breitet sich nun von der Dose bis zum Trommelfell des Empfängers weiter aus und euer Gesprächspartner oder eure Gesprächspartnerin kann verstehen, was ihr aus weiter Entfernung gesagt habt. Damit das ganze auch wirklich funktioniert, muss der Faden frei hängen und darf nirgendwo anliegen und um keine Kanten verlaufen. So könnt ihr auch ohne Strom stundenlang miteinander plaudern.
Quellen
Amicella (o.J.): Experimente: Schall – Das Dosentelefon. Von einem Raum zum anderen miteinander sprechen, ganz ohne Technik und Geschrei – was für ein Spaß! [online] https://www.amicella.de/experimente-schall-das-dosentelefon/
Leben & erziehen (06.06.2022): Dosentelefon basteln: Ein echter Kindheits-Klassiker [online] https://www.leben-und-erziehen.de/kind/spielen-basteln/dosentelefon-basteln-14345.html
Museum für Kommunikation Berlin (o.J.): Digital. Das Dosentelefon. Dein erster Fernsprechapparat. Mitmach-Aktion für Kinder ab 3 [online] https://www.mfk-berlin.de/digital-dosentelefon/
Wissen macht Ah! (02.05.2015): Dosentelefon [online] https://kinder.wdr.de/tv/wissen-macht-ah/av/video-dosentelefon-100.html