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Die Brennnessel

Unkraut oder Superfood?

Die Urtica dioica, oder auch Brennnessel genannt, wächst in Teilen Europas, Afrikas, Asiens und in Nordamerika. Sie blüht zwischen Juli und September und besteht aus einem haarigen Stiel mit tief gezackten Blättern. Die Pflanze kann bis zu 1,2 Meter groß werden und die Größe der Blätter liegt im Durchschnitt bei 15 Zentimetern.

Bereits im Namen schwingt ein bewertender Subtext mit, was eine neutrale Betrachtung der Pflanze erschwert. Dabei ist sie bereits seit der Antike ein fester Bestandteil der Kräuterheilkunde. Die alten Ägypter verwendeten die Brennnessel bereits zu Behandlung von Arthritis und Rückenschmerzen, die Römer rieben sich damit ein, um warm zu bleiben und die Griechen verwendeten das Kraut häufig in der Medizin.

Leider findet die Brennnessel heutzutage in kaum einem Haushalt mehr gebrauch. Der Spinat ist in unserer heimischen Küche dagegen eine gängige Zutat und wird besonders wegen seinem hohen Eisengehalt geschätzt. Die meisten Menschen wissen allerdings nicht, dass die Brennnessel einen mehr als doppelt so hohen Eisenanteil besitzt und sich somit sehr gut als Spinatersatz eignet.

Tipp: Besonders gut eignen sich Brennnesselblätter als Tee. Einfach mal ausprobieren!

Nährstoffbombe & Bakteriostatisch

Die Pionierin der Kräuterheilkunde Maria Treben bezeichnet die Brennnessel als:

»die beste blutreinigende und blutbildende Pflanze.«

Treben, Maria: Gesundheit aus der Apotheke Gottes

Denn die Brennnessel enthält einen bakterienhemmenden Wirkstoff in ihre Blättern. Aus diesem Grund wurde die Brennnessel früher an Stelle von Antibiotikum verwendet, um die Haltbarkeit von Nahrungsmitteln zu verlängern. Die häufig verachtete Pflanze enthält mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und ist zudem reich an Mineralien und Stoffen wie:

  • Eisen
  • Kalium
  • Kalzium
  • Magnesium
  • Flavonoiden
  • Vitamin A, B1, K
  • Eiweiß
Produktfoto eines Brennnesseltees

Aufgrund dieser und einiger anderer gesunder Inhaltsstoffe, lohnt es sich, die Pflanze in der Küche mal auszuprobieren! Verzehrt werden kann an der Pflanze fast alles, wie z.B. die Blätter oder die Samen. Diese wirken aphrodisierend und überzeugen mit einem hohen Eiweißgehalt bei geringem Fettanteil. Sie gelten als Superfood und eignen sich prima als Topping für Smoothies, Joghurt oder Müsli.

Rezeptidee

Brennnessel-Orangen-Salat:

Zutaten:

  • 2 Handvoll Brennnesselblätter
  • 1 Orange

Für das Dressing:

  • Saft von einer Orange
  • 1 Teelöffel Jogurt
  • 1 Prise Salz, etwas Pfeffer
Produktfoto eines Orangen-Brennnessel-Salates
Foto: Orangen-Brennnessel-Salat

Links

https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/brennnessel/brennnessel

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/brennnessel.html

Plakat

Text und Bilder: Jascha Schwarz

Quellen

https://eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/gemuese/spinat

https://praxistipps.focus.de/brennnesseltee-wirkung-und-nebenwirkungen-im-ueberblick_99912

https://www.netdoktor.de/ernaehrung/vitamin-c/

https://www.ernaehrungs-umschau.de/print-artikel/14-04-2015-lebensmitteltrends-was-sind-superfoods/

https://www.wildkrautgarten.de/2013/07/01/pflanze-des-monats-die-brennnessel-verhasst-und-vergoettert/

https://www.tea-and-coffee.com/blog/nettle-tea-benefits

https://utopia.de/ratgeber/brennnessel/