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Artikel Blüte Rosen Stachel

Eine stachelige Angelegenheit

„Truths and roses have thorns about them.“

-Henry David Thoreau

Dieses Zitat ist nur eines von vielen, dass sich darauf bezieht, das Rosen Dornen hätten. Das ist aber nur ein weit verbreiteter Irrtum, denn eigentlich haben Rosen Stacheln.

Der Stachel von Rosengewächsen (Rosaceae), ist im Gegensatz zum Dorn harmlos. Eine Ausstülpung der Oberhaut (Epidermis) bildet den Stachel. Es handelt sich hierbei um nicht umgewandelte Pflanzenorgane. Stacheln lassen sich leicht entfernen und hinterlassen nur eine Narbe. Die Pflanze ist nicht verletzt. Es ist sehr viel weniger schmerzhaft sich an einem Stachel der Rose zu stechen, im Gegensatz zum Dorn. Denn die Letzteren sind weitaus spitzer, stabiler und verwachsener mit dem Spross.

Die Stacheln einer Rose
Die Stacheln einer Rose

Dornen sind Kurztriebe, die mit dem Holz der Haupt- oder Seitentriebe verwachsen sind. Es handelt sich dabei um eine umgewandelte Sprossachse, Blätter oder Nebentriebe die spitz herauswachsen. Die Dornen sind dabei mit fest mit der Pflanze verwachsen und mit Leitbündeln durchzogen. Die Leitbündel sind für die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen verantwortlich. Die Dornen einer Pflanze sind nur schwer zu entfernen. Dazu wird ein Messer oder eine Rosenschere benötigt. Wird der Dorn entfernt bleibt eine Wunde zurück. Es ist für Tiere und Menschen schmerzhaft, wenn man an Dornen hängen bleibt. Die Pflanzen werden dadurch allerdings vor Fraßfeinden oder unerwünschtem Abpflücken geschützt. Pflanzen, die nach botanischer Definition richtige Dornen haben sind unter anderem, Pyraacantha cocinea (Feuerdornen), Hippophae Rhamnoides (Sanddorn) und Prunus spinosa (Schlendern).

Dornen Typen

Im Gegensatz zu Stacheln lassen sich Dornen in unterschiedlichen Kategorien einordnen. Blattdornen entstehen aus umgewandelten Blättern oder das austreten der Blattader führt dazu das ein Blattdorn entsteht. Blattdornen sind an der Assimilation beteiligt, aber verdunsten weniger Wasser als die eigentlichen Laubblätter. Kakteen sind das beste Beispiel für Blazttdornen. Diese verhindern unter Anderem das Austrocknen der Pflanze. Der verholzte Jungtrieb dient im Folgejahr als Fraßschutz. Sprossdornen entstehen aus Kurztrieben. Diese sind mit dem Holzteil des Gehölzes verwachsen. Nebenblattdornen sind verholzte Nebenblätter und kommen zum Beispiel bei der Robinie (Robinia pseudacacia) vor. Wurzeldornen sind selten. Sie treten bei den oberirdischen Teil von sprossbürtigen Wurzeln einiger Palmenarten auf.

Dornen in der Kunst

Nicht nur in Dornröschen spielen Dornen eine große Rolle, sie haben auch sonst eine hohe Symbolkraft. In der Regel werden Dornen auch in der Kunst mit Stacheln verwechselt, aber die Bedeutung bleibt Dieselbe. Dornen stellen oftmals das Leid, Spott und Hindernisse dar. Fast immer ist die Bedeutung von Dornen negativ besetzt. Bei Sprichwörtern wie „Das ist mir ein Dorn im Auge“ oder „Keine Rose ohne Dorn, keine Liebe ohne Dorn“ taucht der Dorn typischerweise in einem negativen Kontext auf und ist eine Metapher für Schmerz oder Hindernis.

Rosa Cultivars

Die gemeine Rose (rosa cultivars) gehört zur Familie Rosaceas (Rosengewächse). Es gibt über 30 000 Sorten. Ursprünglich kommen Rosen aus der subtropischen Zone, zahlreiche Sorten sind in Europa mittlerweile heimisch, zum Beispiel die Hagebutte. Die Wuchshöhe von Rosen variiert zwischen wenigen Zentimetern und mehreren Metern. Blütenform und Farbe ist dabei so vielfältig wie die Wuchshöhe. Rosen sind in rot, rosa, weiß, gelb, orange, aprico und lachsfarbig erhältlich. Die Blütezeit ist in der Regel Juni bis Juli, allerdings ist diese Sortenabhänig.

Die Blüte einer Hagebutte
Die Blüte der Hagebutte
Rosa canina
  • Deutscher Name: Hagebutte oder Hundsrose
  • Familie: Rosaceae (Rosengewächse)
  • Herkunft: Europa
  • Standort: Sonnig bis halbschattig
  • Geschlecht: zwittrig
  • Blütezeit: Mai bis Juni
  • Blütenfarbe: Rosa bis weiß
  • Fruchtart: Sammelfrucht
  • Fruchtreife: September bis Oktober

Die Hagebutte ist eine der wenigen Rosensorten, die Früchte tragen. Die Früchte sind zum Verzehr geeignet. Sie sind reichhaltig an Vitamin C, je nach Sorte enthalten 100g Hagebutten ca. 1.500 mg. Eine Kiwi bringt es im Vergleich dazu auf 45 mg Vitamin C pro 100g. Hagebutten sind also gut für die Gesundheit.

  • Sie stärken das Immunsystem
  • Sie schützen die Zellen vor freien Radikalen
  • Sie hilft Hormone und Botenstoffe zu bilden
  • Sie unterstützen bei der Regeneration von Haut, Nägeln und Bindegewebe
  • Sie ist wichtig für den Cholesterin und Fett-Stoffwechsel
  • Sie hilft Eisen besser aufzunehmen
verblühte Hagebutte, Entwicklung der Hagebuttenfrucht
verblühte Hagebutte, Entwicklung der Hagebuttenfrucht

Die Früchte können zu Tee verarbeitet werden. Dazu müssen diese nur getrocknet sein und mit heißem Wasser aufgegossen werden. Getrocknet sind die Hagebuttenfrüchte mehrere Monate haltbar. Sie eignen sich auch um als Konfitüre verarbeitet zu werden. Dazu müssen die Früchte nicht entkernt werden. Nach ca. 30 Minuten sind die Hagebutten weich genug um sie weiter zu passieren. Bei dem Passierprozess wird die Hagebutte von Kern und Fruchtfleisch getrennt. Das Fruchtmus kann dann nach Belieben mit Gelierzucker aufgekocht werden. Hagebutten sind nicht nur Gesund, sondern auch lecker.

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Hagebuttenrezepte

Ratgeber Hagebutte

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Quelle

Texte und Grafik: Sonja Hanßen

https://www.gartenjournal.net/rose-steckbrief

https://www.baumkunde.de/Rosa_canina/

https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/ziergaerten/stacheln-oder-dornen-der-unterschied-27756

https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/ziergaerten/rosen-die-klassifizierungen-im-ueberblick-23251