Sich etwas aus der NASA ziehen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 11. Oktober 1968 startete der erste bemannte Testflug der NASA ins Weltall. Die Apollo 7. Die Raumschiffcrew bestand aus drei Astronauten: Donn Eisele, Walter Schirra und Walter Cunningham. Mit diesem Flug sollten mehrere Tests durchgeführt werden und er galt der Untersuchung von Leistungsfähigkeit von Besatzung, Raumschiff und Betriebsanlagen während eines bemannten Raumfluges. Auch sollte mit der Apollo 7 die erste Fernseh-live-Übertragung aus dem Weltraum stattfinden. Doch schon von beginn an gestaltete sich die Sache anders als erwartet. Walter Schirra litt unter einer Erkältung und stecke alsbald seine beiden Kollegen an. Dies führte zum einen dazu, dass sich die Astronauten ständig schnäuzen mussten, da der Schleim durch die fehlende Schwerkraft nicht von selbst nach unten laufen kann. Der NASA-Arzt verwies lediglich auf wegwerfbare Papiertaschentücher, um zu verhindern, dass der Schleim schwerelos durch das Raumschiff fliegt. Zum anderen kam es zu immer mehr Unmut zwischen der Besatzung und der Flugleitung. Die Besatzung bestand vor der Rückkehr zur Erde darauf, dies ohne Helme und Handschuhe zu tun, da die Befürchtung bestand, ihre Trommelfelle würden durch den Druckaufbau platzen. Auch sagte Walter Shirra die erste geplante Live-Übertragung, ein Ereignis, worauf ganz Amerika gespannt gewartet hatte mit den Worten: „Wir haben noch nichts gegessen, ich bin erkältet und weigere mich, meinen ganzen Arbeitsplan durcheinanderbringen zu lassen.“ ab.

Diese Begebenheit zeigt, dass auch Astronauten im Weltraum mit ganz alltäglichen Problemen zu kämpfen haben. Seit dieser ersten Weltraumfahrt wurde die Ausstattung so wie die medizinische Grundversorgung immer mehr an die bestehenden Verhältnisse bei einer solchen Fahrt angepasst.

Da bei Schwerelosigkeit das Immunsystem abnimmt, wird man im Weltraum schneller krank,man bekommt leichter Fieber und Wunden heilen sehr schlecht. Zu den häufigsten Beschwerden zählen Schlafstörungen, die Raumkrankheit (etwa wie Seekrankheit, nur im All) und Durchfall. Deshalb bekommen Astronauten während ihrer Ausbildung eine kleine medizinische Grundausbildung in der sie lernen wie man leichte Diagnosen stellt, Wunden verbindet und näht, Spritzen setzt, Katheder legt und sogar Zähne zieht. Bei größeren Notfällen, die eine Operation erfordern, muss der Astronaut jedoch schnellstmöglich wieder zurück auf die Erde.

Um dem vorzubeugen stehen die Astronauten von Beginn des Fluges an in engem Kontakt mit den Ärzten. Tägliche Videokonferenzen, bei denen die Astronauten genau berichten wie es ihnen geht, sind Alltag zu Beginn einer solchen Mission. Nach der ersten Zeit findet die Konferenz wöchentlich statt. Ergänzend kommt in zweiwöchigem Abstand eine Psychologische Konferenz hinzu, da die Umstände während einer Weltraumfahrt zudem auch psychisch sehr belastend sein können. Schließlich befindet man sich mehrere Wochen 24 Stunden lang mit den selben Menschen in den immer gleichen Räumen, der Körper fühlt sich ungewohnt an, man schwebt permanent (auch während dem Schlafen), der natürliche Tag-Nachtrhythmus ist nicht vorhanden, was zu Schlafstörungen führt und die Geräusche der stetig laufenden Maschinen und Systeme sind durchlaufend zu hören. Deshalb wird ein sorgsam ausgearbeitetes Sportprogramm täglich von den Astronauten absolviert um so physischen als auch psychischen Problemen vorzubeugen.

Seit dem Flug der Apollo 7 gehört auch das Nasenspray zu dem festen Bestandteilen des Erste-Hilfe-Kastens an Bord.

 

Autorin:

Laila Uhl

Krank im Weltraum

 

 

Quellen:

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/?id=30290

http://www.br.de/themen/wissen/iss-astronaut-leben-weltall-100.html 

http://www.zeit.de/1968/42/verschnupft-im-all

 

 

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