Negative Space

Seit Beginn der Zivilisation beobachten Menschen den Nachthimmel und versuchen, seine Geheimnisse zu erforschen. Dies geschah zunächst noch mit bloßem Auge.

Die Entwicklung des Teleskops im 17. Jahrhundert erlaubte es Forschern wie Galileo Galilei, die Erscheinungen des Himmels mit zunehmender Detailschärfe zu betrachten. Mit der Erfindung der Fotografie in den 1830er- Jahren ließen sich diese Entdeckungen schon bald in Bildern festhalten, bewahren und mit andern teilen. Die noch heute erhaltenen Schwarzweißaufnahmen vorbeiziehender Kometen aus dem 19. Jahrhundert, das erste Foto der Erdkugel vor dem dunkeln Hintergrund des Universums oder die farbintensiven Bilder, die moderen Hochleistungsteleskope aus den Tiefen unserer Galaxie liefern, zeigen uns die Entwicklung dieses Mediums. Earthrise – eines der berühmtesten Fotos aus dem Weltall, sind heute alltäglich, sie faszinieren nachhaltig und bringen uns auf der Erde Dinge ganz nah, die für uns sonst Verborgen liegen würden.

In kaum einem anderen Genre hat sich das fotografische Medium so sehr von der menschlichen Wahrnehmung entfernt wie in der Weltraumfotografie. Wurden die Himmelsbilder bis in die 1940er-Jahre hinein noch ausschließlich mit stationären Teleskopen aufgenommen, löste sich die Fotografie mit der Entwicklung der Raketentechnik aus dem Gravitationsfeld der Erde. Raumsonden wie Galileo oder Voyager 2 und Space-Teleskope wie Hubble und Spitzer erkunden fotografisch Regionen des Alls, die für den Menschen noch unerreichbar sin. Mithilfe von nieder- und hochfrequenter Strahlung wie Infrarot- und Röntgenwellen werden fantastisch wirkende Bilder produziert, die unserem bloßen Auge verborgen blieben. Film- sowie Digitalkameras können durch Langzeitbelichtungen Lichtphotone über einen langen Zeitraum hin sammeln und addieren. Die Bilder aus dem All sind auch für viele wissenschaftliche Anwendungen essentiell. Keine Wettervorhersage ohne Satellitenbild, keine Aussage über den Zustand des Regenwaldes, die nicht durch Satellitenaufnahmen gestützt ist. Heute werden die Bilder elektronisch übertragen, früher war das ein aufwändigeres und nicht unbedingt sichereres Unterfangen, da man ja auf Film fotografierte.

Durch die Entwicklung von neuen Techniken der Teleskope haben Astronomen in den letzten Jahren 3357 Exoplaneten in 2668 Systemen außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt (Stand 5. Januar 2017). Diese Exoplanten sind jedoch größtenteils ungemütliche Orte: Glühend heiß oder eiskalt – zumindest keine angenehmen Ort für die uns bekannten Lebensformen. Es ist daher eine kleine Sensation, was Forscher nun im Februar 2017 vor ihre Teleskope bekommen haben. In unserer kosmischen Nachbarschaft haben sich gleich sieben erdähnliche Planeten entdeckt. Gut 39 Lichtjahre entfernt liegt das Trappist-1 System. Die Reise würde nach heutigem Stand rund 2 Millionn Jahre dauern. Vier dieser Exoplanten liegen in einer gemäßtigen Temperaturzone – auch habitable Zone genannt, in der Wasser flüssig sein kann – eine Vorraussetzung für Leben, wie wir es kennen. Konkrete Hinweise auf Leben gibt es jedoch bisher nicht.

Die sieben nun gefunden Exoplaneten sind alle ungefähr so groß wie die Erde, die Planetenmassen schätzen die Forscher auf 0,4 bis 1,4 Erdmassen. Die Oberflächen der Planeten sind noch sehr unerforscht, alle sieben sind vermutlich aus Gestein und haben Umlaufdauern von 1,5 bis 20 Tagen. Bis jetzt gibt es nur wenige Bilder der NASA zum Trappist-1 System und auch diese sind nur Illustrationen. Doch wie könnte die Oberfläche einer dieser Exoplanten wirklich aussehen? Die Antwort auf diese Frage wird sich wohl erst in der Zukunft mit weiter entwickelter Technik klären. Doch bis dahin versuche ich mich dieser Frage durch meine Arbeit mit eine fotografischen Reise auf unserer Erde zu nähern, um mögliche Oberflächen eines Exoplanetens zu erforschen. Erkennst du manche Oberflächen und Strukturen aus deiner näheren Umgebung wieder? Schaue genau hin!

Franziska Honigschnabel

Negative Space

Quellen:

https://www.nasa.gov/

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