Friedrich

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Völkerschlacht 1813 / 1913 / 2013

Friedrich

12 x 5 x 5
organisch
Fundort: Möckern, Leipzig
Funddatum: 10. April 2013

Friedrich, die Fliege, genauer gesagt: Friedrich, die gemeine Stubenfliege, suchte seine letzte Ruhe am Ort der Völkerschlacht um Möckern bei Leipzig. Nach 30 langen Tagen eines glücklichen Lebens machte er es seinen Vorfahren gleich und zog los, um seinen Lebensabend dem Gedenken an seinen Ahnen Karl Phillip, der Fliege, zu widmen.

Friedrich, die Fliege, war nicht irgendeine Fliege. Friedrich, die Fliege, war ein Nachfahre des berühmten und sagenumwobenen Karl Phillip, der Fliege. Und genau deshalb bekam Friedrich, die Fliege, am Tage seiner Geburt eine ganz besondere Aufgabe, eine Aufgabe, die ihren Ursprung vor genau 200 Jahren fand.

Im Jahre 1813, also zum Zeitpunkt der Leipziger Völkerschlacht, hat sich folgende Geschichte ereignet:

Die letzten Stunden der Schlacht waren gezählt. Die französischen Truppen hatten zwar Leipzig erobert, rings um die Stadt jedoch wurde weiter gekämpft. Napoleons Armee und ihre verbündeten Truppen stellten einen konzentrischen Kreis der Abwehr. Dies hatte zur Folge, dass, wenn zwei französische Berichterstatter, einer aus dem Norden und einer aus dem Süden, Report abgaben, es so aussah, als hätte jeder eine andere Schlacht erlebt. Doch vor allem das von vielen Gewässern und Sümpfen durchschnittene Terrain erschwerte jegliche Kommunikation.

Dieses Terrain war die Heimat von Karl Phillip, der Fliege. Enttäuscht von seinen Artgenossen, die in die Stadt zogen, um sich in Krankheit, Blut und Wunden zu suhlen, war er entschlossen, diese Schlacht zu beenden.

Aus Erzählungen wusste er, dass die Generäle mit großen Karten arbeiteten, um Truppenbewegungen zu dokumentieren. Außerdem war ihm bewusst, dass jegliche Kommunikation schwer war und nicht mal mehr die kommandierenden Generäle in der Lage waren, die einzelnen Kriegshandlungen zu überschauen und zu verfolgen.

Als Karl Phillip, die Fliege, nun beobachtete, wie die französischen Truppen um Marshall Marmont die Schlacht um Möckern fast für sich entschieden, setzte er sich auf die feindliche Karte. Der siegessichere Marshall Marmont riskierte nur einen kurzen Blick, verwechselte die Fliege mit preußischen Fußtruppen und traf eine Fehlentscheidung. Er veranlasste die Gardemariniers dazu, Vierecke zu bilden, um sich gegen die preußische Infanterie zu verteidigen. Als jedoch anstelle von Fußtruppen die preußische Kavallerie, die Reiterei also, einkehrte, konnten die Franzosen ihre Verteidigung nicht lange aufrechterhalten und wurden so von der preußischen Kavallerie förmlich überritten.

Dieser Sieg um das Dörfchen Möckern über die französischen Truppen am 16. Oktober 1813, so steht es geschrieben, sei für die ganze Leipziger Schlacht entscheidend gewesen. (Weber 62)

Um nun diese heldenhafte Tat zu ehren, fliegen seit genau 200 Jahren alle Nachfahren des tapferen Karl Phillip, der Fliege, erst an den Ort der Schlacht um Möckern, um dort ihre letzte Ruhe zu finden.

In diesem Jahr war es Friedrich, die Fliege, welcher die ehrbare Aufgabe bekam, seinem heldenmütigen Vorfahren die letzte Ehre zu erweisen. Friedrich, die Fliege, zog nach 30 langen Tagen eines glücklichen Lebens los, um am Fuße des Kugeldenkmals in Möckern bei Leipzig seine letzten Stunden dem Gedenken an Heldenmut, Selbstlosigkeit und Friedenswillen zu widmen.

Literatur- und Quellenverzeichnis
Weber, Rolf (Hg.). Mein Leipzig lob ich mir. Berlin: Verlag der Nation, 1983

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Autorin
Sara Airmarshall

Völkerschlacht 1813 / 1913 / 2013