In Vino Veritas, Glasballon mit Rotwein, 31,5×20,10cm
In vino veritas. Aus dem Lateinischen übersetzt: „Im Wein liegt die Wahrheit“. Es ist ein wohl bekanntes Zitat von Alkaios von Lesbos (630- 580 v. Chr.), welches noch heute in vielen Ländern wie beispielsweise Russland, China, Spanien, Dänemark, Frankreich und natürlich Deutschland bekannt ist und sinngemäß verwendet wird.
Der Überlieferung de Historikers Tacitus (58 – 120 n.Chr.) nach könnte dieses Sprichwort seinen Ursprung in den Ratssitzungen der Germanen gehabt haben, weil sie überzeugt waren, man könne nicht effektiv lügen, wenn man betrunken ist.
Die Fähigkeit des Weinanbaus wurde zu Beginn von den Griechen übernommen und im römischen Reich immer weiter kultiviert und zelebriert, sodass Wein sehr schnell zu einem Alltagsgetränk wurde. Diese wurden in einfachen Tonamphoren transportiert, wobei die Form wie ein Markenzeichen für den Herkunftsort stand. In der Zeit des späten Kaiserreichs wurde auch Wein in großen Glasflaschen in den Umlauf gebracht, diese waren ein reines Luxusgut. Nur die kostbarsten und edelsten Weine wurden auf diese Weise transportiert und gelagert. In Severischer Zeit (193-235 n. Chr.) kamen zunehmend gerade und langgezogene Flaschenformen in Mode. Diese wurden in Bast- oder Korbgeflechten verstaut, um sie sicher transportieren zu können. Die Form der heute meist verbreiteten Weinflasche, der Bordeauxflasche, weist wieder dieselben charakteristischen hohen Schultern und lange Form auf.
Bei dem ausgestellten Exponat handelt es sich um einen Glasballon, der für das traditionelle, nicht kommerzielle Ansetzen von Fruchtweinen heutzutage immer noch verwendet wird. Dabei hat sich bei dieser Herstellungsmethode von Wein, seit der Antike kaum etwas verändert. Zu dieser Zeit wurde der Wein in großen, rundbauchigen Tonamphoren, den Dolia, angesetzt. Sie konnten bis zu mehren tausend Litern fassen und die gewölbte, kurvige Form haben sie dem Glasballon weiter vererbt. Das Ansetzen in diesen hat den Vorteil, dass Glas transparent ist und man immer sehen kann, in welchem Stadium der selbst hergestellte Wein ist. Deswegen wurden Gefäße aus Ton in der heutigen, traditionellen Weinherstellung durch Glasballons oder Plastikkanister ersetzt.
Natürlich gibt es auch heutzutage sehr viele verschiedene Rezepte und jeder Hobby-Winzer schwört auf seine eigenen – Aber Zusätze wie Harz und Baumrinde, Salz und Olivenöl zum konservieren, oder Pech, die in der Antike geläufig und populär waren, werden heutzutage nicht mehr verwendet.
Trotz der kleinen Unterschiede in der Herstellung erfreute sich der Wein durch die Geschichte hindurch an hoher Popularität, die auch in den kommenden Jahrzehnten noch andauern wird. Er ist tatsächlich wahrhaftig gut. In vino veritas!