Drogen

Drogen, Zigarette, Asche, Kronenkorken, Kristallaschenbecher, 16 x16

Die Faszination für Rauschgifte und das Bedürfnis danach Körper und Geist in einen bewusstseinserweiternden Zustand zu versetzen, sich von Problemen des Alltags zu lösen und in eine neue Welt einzutauchen, existiert seit Menschengedenken. Überlieferungen sowie archäologische Funde bestätigen dies und reichen bis weit v.Chr.. Die Illegalisierung  von Drogen und die damit in Verbindung stehenden Problematiken sind jedoch ein Gedanke der Moderene.

Es ist bekannt, dass in der Antike nicht nur verschiedenste Stoffe wie Wein, Opium und Pilze konsumiert worden sind, sondern das auch der Konsum Gegenstand regelmäßiger Diskussionen war. Besonders der Genuss von Wein wurde durchaus kritisch betrachtet. Ebenfalls ist überliefert, dass viele Politiker und Gelehrte aus antiker Epoche ein Alkoholproblem hatten. Die zentrale Idee der aristokratischen Oberschicht war es, im Rahmen von Gelagen und Orgien „angemessen und weise“ zu trinken und zu philosophieren. Dies meinte den exzessiven Genuss. Der Gelehrte Xenophon erkannte jedoch auch, dass Alkohol sowohl die Psyche als auch den Körper eines Menschen verändern und belasten konnte.

Mohn, aus welchem Opium gewonnen wird, wurde bereits vor 8000 Jahren als Nutzpflanze kultiviert und ist Mittelpunkt vieler antiker Sagen und Erzählungen. Diese Pflanze hatte jedoch bereits damals durchaus medizinische Funktionen und wurden als Beruhigungsmittel und Schmerzmittel gegen körperliche Leiden in speziellen Opium- Apotheken verkauft.

Wenn man diesen Umgang mir Rauschgiften in einen Zeitgenössischen Kontext setzt, so kann man ein interessantes Fazit ziehen. Der Konsum von verschiedensten Drogen ist in sehr vielen Kulturen tief verankert. Zwar ist eine Aufklärung und eine gesunde Skepsis gegenüber diesen Stoffen enorm wichtig, diese wird jedoch nicht durch Tabuisierung und Illegalisierung  hervorgerufen. Der Wunsch nach einer kurzzeitigen Pause von der persönlichen Identität, ist keine Krankheit, die durch eine juristische oder therapeutische Intervention behandelt werden muss. Begreift man dies, so kann der genussorientierte Drogengebrauch zu einer weiteren Facette des ganz alltäglichen und normalen menschlichen Verhaltens werden und kann daher auch besser reflektiert werden. Nur durch eine allgemein in der Gesellschaft verankerte Akzeptanz kann eine tatsächlich wirksame Aufklärung erfolgen. In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit diesem Phänomen.

Das Ausstellungsobjekt steht exemplarisch für den Stellenwert des Konsums von einigen Rauschgiften. Im Gegensatz zu illegalen Substanzen, tragen einige Andere wie z.B. Alkohol oder Tabak, heute eine gesellschaftliche und juristische Akzeptanz inne. Der Konsum dieser Stoffe kann sogar den Aufstieg aber auch den Abstieg in spezielle soziale Gruppen bedeuten. Diese Ambivalenz und die moderne Auffassung von Sucht und Drogen möchte ich unter dem Gesichtspunkt des Drogenkonsums in der Antike vergleichen und kritisch beleuchten

        


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