Fundsachen-Geschichten

Gemeinsam entdecken, erzählen, erleben

Einstieg in den Impuls

Der/die Erzieher:in erzählt von einem seltsamen Erlebnis – eine geheimnisvolle Kiste ist in den Besitz der Gruppe gekommen.

Diese kann beispielsweise auf dem Dachboden vom Kindergarten gefunden worden sein oder ganz plötzlich im Gruppenzimmer stehen. Vielleicht lag sie auch auf dem Weg zur Kita am Straßenrand oder im Bus auf einem der Sitze.

Holzkiste mit Netz, Dia, Bunter Karten, Stecker, Kolzknauf

Anleitung

Im Halbkreis sitzend wird eine verschlossene Kiste präsentiert. Der/die Erzieher:in berichtet, wie diese gefunden wurde. Dabei wird die Kiste leicht geschüttelt, sodass für die Kinder deutlich wird, dass sich darin scheinbar Objekte befinden. Was ist zu hören? Was könnte das sein?

Nun wird die Kiste geöffnet – darin befinden sich seltsame Gegenstände. Diese werden aufmerksam betrachtet und beschrieben. Die Objekte können mit allen Sinnen untersucht werden. Wie fühlen sie sich an? Wonach riechen sie? Lassen Sie die Kinder die Objekte bestimmen, ohne sie zu korrigieren. Die Ideen und Antworten der Kinder sollten nicht gelenkt oder bewertet werden. Schaffen Sie Freiräume zum Albern und Übertreiben!

Anschließend wird gemeinsam hinterfragt:
Woher kommen diese Objekte?
Wem gehören sie?
Wie sind sie in die Kiste gekommen?
Was ist passiert?
Was machen wir jetzt mit der Kiste?


Dieser Impuls kann vielfältig erweitert und variiert werden. Die Kiste kann beispielsweise einen festen Platz im Gruppenraum erhalten. Der Inhalt der Zauberkiste verändert sich von Zeit zu Zeit, sodass neue Gesprächsanlässe und Ideen für Geschichten entstehen.

Auch ein gemeinsamer Brief an die Besitzerin/den Besitzer könnte Anlass zur Weiterführung geben. Was könnte der Inhalt des Briefes sein? Welche Fragen haben die Kinder? Anschließend wird die Kiste samt Brief an ihren Fundort zurückgebracht. Bekommen sie womöglich sogar eine Antwort?

Packliste

  • Kiste mit mindestens fünf Fundobjekten

Je ungewöhnlicher die Objekte, desto aktivierender sind diese. Ausrangierte, kaputte, deformierte Alltagsgegenstände eignen sich besonders gut. Auch thematisch gefüllte Kisten können genutzt werden.
Beispiel für den Inhalt einer Fundkiste: Schlüssel, ausrangiertes Kabel, Wackelauge, verbogenes Stück Draht, einzelne Spielkarte, Magnetbuchstabe, Teil einer Verpackung, Knopf

Reflexion

Die Reflexion erfolgt bei dieser Übung begleitend. Die Kinder üben Gedächtnisinhalte zu verbalisieren. Durch die seltsamen Objekte und den gemeinsamen Austausch werden kreative Denkprozesse angestoßen.

Anmerkung: Kreativität beschreibt die Fähigkeit, etwas Neues zu erschaffen. Diese Fähigkeit muss trainiert werden. Bei mehrfacher Durchführung werden die Kinder schneller Anknüpfungspunkte finden und Ideen entwickeln.

Anleitung herunterladen:

  • Objekte werden als Anlass für Fragen und eigene Gedanken angeboten – irritieren und aktivieren
  • Vorstellungskraft wird beim gemeinsamen Ausdenken von Geschichten geschult
  • verbal-sprachlicher Ausdruck wird als künstlerisch-ästhetische Tätigkeit kennengelernt
  • Erwerb von Problemlösekompentenzen wird durch Hinterfragen des Ursprungs der Objekte gefördert
  • Neugier und Motivation zu entdecken und nachzufragen wird gefördert
  • soziale Zugehörigkeit, Autonomie, Selbstwirksamkeit wird gefördert
  • spielerisches Lernen wird ermöglicht
  • Denkfähigkeit, Konzentration und Kommunikationsfähigkeit werden gefördert
  • sozial-emotionale Entwicklung/Werteorientierung (einander zuhören, mitfühlen, nachfragen) wird gefördert
Metallbox mit Spielkarte, Wäscheklammer, alter Schlüssel, Reißverschluss, Klebestab
Kinder öffnen Kiste mit Objekten
Körbchen mit Juteschnur, Feder, Wäscheklammer, Stempel, Muschel

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