Das Konzept

WER IST DIESE STADT? – Ausstellung im Haus 27

Das Seminar Konzeptuelle und kontextuelle künstlerische Praxis und Interventionen in der Leipziger Neustadt

Leitung: Verena Landau / Markus Laube
Coaching: REINIGUNGSGESELLSCHAFT

Die Ausstellung des Instituts für Kunstpädagogik im Rahmen der Kunstwoche am Neustädter Markt findet nun zum siebten Mal in Kooperation mit vielen Initiativen des Leipziger Ostens und Gastkünstler_innen statt. Im Seminar wurde anhand von Beispielen aus der Kunst sowie Künstlerschriften die Relevanz konzeptueller Ansätze und Herangehensweisen für heutige künstlerische Intentionen diskutiert. Im weiteren Verlauf wurden aktuelle Praktiken fokussiert, die an die Konzeptkunst anknüpfen: kontextuelle, gesellschaftskritische und partizipatorische Projekte als Schnittstelle zwischen künstlerischer Praxis und Vermittlung. Ziel des Seminars war das Entwickeln eigener Konzepte und die Beteiligung an der Ausstellung im Rahmen des Kunstfestes Neustadt – in Zusammenarbeit mit dem Pöge-Haus e.V. (Projektleitung: Stefan Kausch).

Von 2009 bis 2012 fanden die Präsentationen der konzeptuellen künstlerischen Arbeiten der Studierenden im Pöge-Haus statt, wo mittlerweile ein funktionierendes Hausprojekt mit kulturellem Schwerpunkt entstanden ist. In diesem Jahr steht unserem Institut eines der letzten leerstehenden Häuser des Quartiers in der Schulze-Delitzsch-Str. 27, genannt »Haus 27«, zur Verfügung. Darüber hinaus werden andere, bisher ungenutzte Räume in der näheren Umgebung bespielt und belebt.

Ein zentraler Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung im Seminar war die »an Orte gebundene Erinnerung«. Daraus ergaben sich Fragen nach dem, was sich aus diesen persönlichen wie kollektiven Erinnerungen als Fiktionen für ein Stadtviertel entwerfen ließe. Diese Fragen bildeten den Nährboden für individuelle konzeptkünstlerische bzw. kontext-bezogene Arbeiten. Frei gestellt war, ob die Umsetzung in eine bildnerische bzw. installative Arbeit im Haus 27 mündet oder ob eine Kooperation im Stadtteil realisiert und dokumentiert wird. Vermittlungsprojekte waren Teil der Arbeit; sie knüpfen an eigene sowie die Arbeiten der anderen Projektbeteiligten an.

Eine Besonderheit und große Bereicherung in diesem Sommersemester: Das Künstlerduo REINIGUNGSGESELLSCHAFT, alias Martin Keil und Henrik Mayer, führten als Experten für partizipatorische Praxis von April bis Juni 2015 ein Coaching für die Studierenden der außerschulischen Kunstpädagogik durch. Forschungsrundgänge, Besuche von Initiativen und Begegnungen mit Händler_innen und Ortsansässigen des Stadtteils gaben letztendlich die Initialzündung für die Entwicklung der Projektideen.