Römischer Beton – Stahlbeton
Bereits seit tausenden Jahren wird Beton auf unterschiedliche Weise zum Bauen verwendet. Auch in der römischen Antike war Beton als opus caementitium bekannt und fand ab dem 2. Jhd. n. Chr. eine große Verbreitung. Mit ihm wurden Wasserleitungen, Talsperren, Hafenmolen, Straßen, Brücken, Tunnel, Mauern, Gewölbe und auch Kuppeln gebaut. Das wohl bekannteste Beispiel ist das Pantheon in Rom, welches – erbaut wahrscheinlich um 120 n. Chr. von Apollodorus von Damaskus – bis heute jedes Erdbeben überstand und dessen Kuppel mit einem Durchmesser von 43 Metern über 1700 Jahre die größte der Welt blieb. Bauingenieure sind darum stark fasziniert von den Eigenschaften des römischen Betons und stellten fest, dass sich seine Zusammensetzung (Ton, Kalk, Sand, Kies und Wasser) und Druckfestigkeit nur marginal von unserem heutigen Beton unterscheidet. Einen massiven Unterschied gibt es aber: Der Beton der Moderne – seine Rezeptur wiederentdeckt im 18. Jhd. – wurde um Stahlstreben oder -gitter herum gegossen. Dieser wird Stahlbeton genannt und kann eine 10fach höhere Zugkraft aushalten. Damit wurden völlig neue, günstige Gebäudekonstruktionen möglich und die größten Kuppeln der Welt bekamen Spannweiten bis über 200 Meter. Doch schon nach 30 Jahren wurden sie aus Bedenken der Statiker*innen abgerissen. Nicht nur scheint es für den Stahlbeton Probleme der Haltbarkeit zu geben, auch verursacht die Herstellung von Beton massive Umweltschäden. Warum das so ist, wird in den folgenden beiden Infografiken gezeigt.