Gewichte im Weitsprung – schwerer, aber weiter?
Richtig gelesen! In den olympischen Spielen der Antike wurden in der Disziplin des Weitsprungs hantelähnliche Gewichte verwendet. Aber was haben sich die klugen Köpfe der Antike wohl dabei gedacht?
Sportwissenschaftler aus Großbritannien konnten anhand von Computersimulationen und Experimenten zeigen, dass mithilfe der sogenannten Halteres Sportler ihre Leistungen steigerten. Alberto Minetti und Luca Ardigò (Manchester Metropolitan University) berechneten eine Verlängerung um mindestens 17 cm. Nach anfänglichem Hin- und Herschwingen schnellte der Athlet die Halteres beim Absprung und in der ersten Flugphase nach vorn. Durch eine anspruchsvollere Technik, in dem das Gewicht kurz vor der Landung nach hinten gerissen wurde, konnte ein wahrscheinlich noch besseres Ergbnis erzielt werden. Die Hanteln bestanden aus Blei und Stein. Die Simulation ergab eine Steigerung des Absprungtempos um zwei Prozent, wenn in jeder Hand eine drei Kilogramm schwere Hantel verwendet wurde. Dieses Ergebnis deckt sich gut mit den ein bis knapp fünf Kilogramm schweren archäologischen Fundstücken. Vermutlich kamen die Halteres erstmals bei den Olympischen Spielen im Jahr 708 vor Christus zum Einsatz.
Tja, schon die Griechen verwendeten technische Hilfsmittel. Jedoch wollen sich Minetti und Ardigò nicht auf die Vermutung festlegen, die Hanteln hätten von Anfang an dem Zentimeterschinden gedient. Möglicherweise wurde es ursprünglich zur Steigerung der technischen Schwierigkeit eingeführt.
Quellen:
- Spiegel Online, Wissenschaft. Beschleunigungshilfe: Antike Weitspringer schwangen Gewichte. 14. November 2002 URL: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/beschleunigungshilfe-antike-weitspringer-schwangen-gewichte-a-222695.html