Die Schau- und Lehrsammlung des Antikenmuseums der Universität Leipzig ist eine der ältesten und bedeutendsten Einrichtungen ihrer Art innerhalb Deutschlands.
Mit der Einrichtung einer „Antiquarischen Gesellschaft“ im Jahre 1834 wurde die archäologische Lehrtätigkeit an der Universität Leipzig begründet. Die Bewilligung eines Jahresetats für Wilhelm Adolph Becker schuf 1840 die Grundlage für den systematischen Aufbau einer archäologischen Lehr- und Studiensammlung. Im Laufe ihrer Geschichte ist diese durch Ankäufe und zahlreiche Schenkungen auf über 10.000 Exponate angewachsen, darunter Keramik, bemalte Vasen, Terrakotten, Porträts, Marmorwerke und Architekturglieder. Einen großen Teil der Exponate verdankt die Sammlung den Schenkungen der Kunstfreunde Edward Perry Warren und John Marshall, die dem Museum zu Beginn des 20. Jahrhunderts über 280 Antiken überließen. Aufgrund des kontinuierlichen Zuwachses an Originalwerken und Gipsabgüssen wechselte das Museum mehrfach seinen Standort.
Im Zweiten Weltkrieg ging mit den Ausstellungsräumen auch ein großer Teil der Sammlungsbestände verloren. Im Mai 1968 wurde der Universitätskomplex am Augustusplatz aus politischen Gründen gesprengt. Im Zuge dessen wurde der gesamte Sammlungsbestand magaziniert und der weitere Ausbau des Museums vorläufig beendet. Erst nach der Friedlichen Revolution konnte es im Jahre 1994 im historischen Gebäude der Alten Nikolaischule einen neuen Standort finden.
Das Museum gibt anhand seiner vielseitigen Sammlung einen Überblick über die wichtigsten Kunstgattungen der griechischen und römischen Antike. Die Zeiträume, über die sie sich erstreckt, können Sie an dem Zeitstrahl ermessen – und auch ertasten. Aus welchen Gegenden der antiken Welt die ausgestellten Objekte stammen, veranschaulicht die nebenstehende Karte.