Wie es aussieht. Monumente der Erinnerung

Elisabeth Würzl

Das Wort Denkmal vereint in sich das denken an jemanden sowie den Wunsch ein Mal zu hinterlassen. Ehren und Mahnen vereinen sich häufig im Verlangen ein einmaliges Monument des Erinnerns zu erschaffen und kreieren nicht selten autoritäre Abbilder einer Diktatur, eines nationalen Gedankengutes sowie den Wunsch eine völkische Geschichte zu schreiben, die bis dato noch gar nicht existiert. Wie es aussieht versammelt Denk- und Mahnmäler herrschaftlichen Ausmaßes und stellt sie modernen Formen der Denkmalkultur entgegen. Dazwischen mogeln sich immer wieder absurd fiktive Formen – ob all diese Fotografien reales oder fiktives abbilden und welche Form des der Erinnerung sie verbildlichen wird nicht verraten, sondern fordert die Betrachter_innen auf, Vergleiche anzustellen, eigene Wertungen zu entwickeln und genau hinzusehen. Den Mittelpunkt des Raumes bildet als Abschluss nicht etwa das Modell eines möglichen idealen Baus, das sich von heroischen, gewaltverherrlichenden Formen zu poetischen löst (wie es schon existierende Denkmäler beweisen) – wobei auch hier je nach Zeit immer wieder dieselben Formen von unterschiedlichen Künstler_innen neu arrangiert wurden – sondern der Abguss des Völkerschlachtdenkmals in Kerzenform. Denn nicht nur die Denkmäler selbst erinnern an eine Person oder ein Ereignis, in weiterer Folge gibt es wieder Reproduktionen und Abgüsse, die als handliche Souvenirs mitgenommen werden können. Auch wenn es so absurd und abwegig erscheinen mag wie das in Wachs gegossene Völkerschlachtdenkmal.