Mörser

Drücken. Reiben. Mischen.

Zu sehen ist ein Mörser mit Pistell aus Naturstein in beige.

Das Werkzeugduo, der Mörser und das Pistill, begleiten den Menschen schon seit mehreren Jahrtausenden. Dabei spielten sie eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn ihr vielseitiger Einsatz zur Verarbeitung und Herstellung verschiedenster Güter eröffnete ein tieferes naturwissenschaftliches Verständnis und ermöglichte eine handwerkliche Weiterentwicklung.

Bereits im alten Ägypten wurden Mörser, Reibschalen und Fantaschalen von den Menschen verwendet. Obwohl sich diese vom Aufbau und/oder dem Material von einander unterscheiden, so ist das Prinzip stets das gleiche – mit Hilfe eines Stößels oder eines Pistills werden Substanzen in einem Mörser, zerdrückt oder zerrieben. Bei dem Mörser handelt es sich um ein Gefäß mit dicken Wänden und glatten Innenseiten, welcher meist aus Granit, Porzellan, Holz, Bronze oder Eisen bestand.  Der Einsatz des Mörsers ist vielseitig. Im alten Rom stellte der „Pharmacotriba“ – der „Drogenzerreiber“, mit dessen Hilfe Medizin, indem er frische oder getrocknete Kräuter und Mineralien zerrieb und miteinander vermischte. Das Zerreiben von wohlduftenden Blumen wie etwa den Rosen oder den Lilien war der erste Schritt des Herstellungsprozesses von kosmetischen Salben. In der Küche konnten mit Hilfe des Mörsers Speisen zubereitet werden. Das aus Keramik bestehende „Mortarium“ (lateinisch für Reibschüssel) war sehr weit verbreitet, denn damit ließ sich eine der beliebtesten römischen Speisen herstellen – das „Moretum“. Es handelte sich dabei um eine Art Pesto aus Schafskäse, Olivenöl, Salz, Knoblauch, Sellerie und Koriander.  Diese wurde mit frisch gebackenem Brot verzehrt.

Zu sehen ist eine digital erstellte Infografik, die Informationen über Mörser, Pistillen und Kräuter in der Antike gibt.
Zu sehen ist eine digital erstellte Infografik, die Informationen über Mörser, Pistillen und Kräuter in der Antike gibt.

Quellen:

Riha, E. (1986), Toilettgerät und medizinische Instrumente aus Augst und Kaiseraugst

Heinz, W. (1993) Baden, Salben und Heilen in der römischen Antike

https://www.kugener.com/de/pharmazie-fr/69-artikel/1675-moerser-1.html