Amphora mit schwarzfiguriger Bemalung

Eine Amphora ist ein bauchiges Gefäß mit einer relativ schmalen Mündung, das zur Aufbewahrung fester und flüssiger Lebensmittel verwendet wurde. Der weite Gefäßkörper sorgte für ein großes Fassungsvermögen, die enge Mündung diente dazu, dass der Inhalt gut dosiert entnommen werden konnte. Ein Beispiel für solch eine Amphora können Sie an unserer Taststation im Raum zwei ertasten und betrachten.

Mit Wein gefüllt war die Amphora wichtiger Bestandteil des Tafelgeschirrs beim Symposion, dem Festgelage der griechischen Männer. Dem feierlichen Anlass entsprechend war das Geschirr mit figürlicher Bemalung unterschiedlicher Themen geschmückt. Die griechischen Sagen von Göttern und Helden erfreuten sich dabei großer Beliebtheit. Durch charakteristische Attribute oder Kennzeichen waren die dargestellten Figuren für den Betrachter gut zu identifizieren.

Natürlich gab es Götter, die beliebter waren als andere. Eine der häufig dargestellten Gottheiten war Athena. Als kriegerische, jungfräuliche Göttin wird sie wie auf unserer Amphora meist im langen Frauengewand wiedergegeben. Zu erkennen ist sie an ihrer Rüstung bestehend aus Helm, Speer und Schild. Sie trägt ein goldenes Ziegenfell, das von Schlangen gesäumt ist.

Auf unserer Vase hat Athena einen Gegner in die Knie gezwungen und sticht mit der Lanze auf ihn ein. Er ist bis auf Helm, Lanze und einem am Gurt befestigten Schwert unbekleidet. Den Angriff der Göttin wehrt er verzweifelt mit dem schützend erhobenen Schild ab. Da Athena nicht in die Kämpfe zwischen Menschen eingriff, wird es sich bei ihrem Gegner um eine mythologische Figur, einen Giganten, handeln. Nachdem Zeus und die anderen Götter ihre Herrschaft angetreten hatten, versuchten die Giganten diese wieder vom Olymp zu vertreiben. Unterstützt von dem stärksten aller griechischen Helden, Herakles, gelang es ihnen, ihre Macht zu behaupten.