Antike Heiligtümer wurden durch Mauern, Zäune oder Grenzsteine als den Göttern heilige Bezirke von den übrigen Lebensbereichen getrennt. Als Ort der rituellen Kultausübung war ihr wichtigstes Element der im Freien stehende Altar. Im Verlauf der Zeit wurden die Heiligtümer mit Tempeln und Bauten unterschiedlicher Funktion erweitert und ausgebaut.
Die Funktion eines Tempels besteht nicht in der Ausübung des „Gottesdienstes“, sondern in der Aufbewahrung des Kultbildes sowie wertvoller Weihegaben. Bei den frühesten griechischen Tempeln des neunten und achten Jahrhunderts v. Chr. handelte es sich um kleine, meist einräumige Bauten. Sie waren aus Holz und Lehmziegeln gefertigt und besaßen ein Stroh- oder Ziegeldach. Tempel aus Stein kamen erst um 600 v. Chr. auf. Sie besaßen einen längsrechteckigen Hauptraum für das Götter- beziehungsweise Kultbild, dem eine Vorhalle vorgelagert sein konnte. Außen wurde der Kernbau von Säulenhallen umgeben. Diese Grundform des antiken Tempels unterlag im Verlauf der Zeit einem stetigen Wandel.
Das am griechischen Tempel entwickelte Bauschema ist ein zentrales Gestaltungselement der griechischen und später auch der römischen Architektur. Das auf der Tafel abgebildete Schema einer Tempelfront zeigt die vier harmonisch aufeinander abgestimmten Bauteile: den Stufenunterbau, die Säulen, das Gebälk und das Dach.
Nach der Ausprägung der Säulen können verschiedene Säulenordnungen und damit Gattungen von Tempeln unterschieden werden. Die wichtigsten sind die dorische, die ionische und die korinthische Ordnung. Erkennen kann man sie am besten anhand ihrer Basen und Kapitelle. Die Säulen standen in der Regel auf einer Basis. Eine Ausnahme bildete die dorische Ordnung, bei der die Säulen unmittelbar auf dem Stufenunterbau standen. Die eigentliche Säule, beziehungsweise der Säulenschaft, war durch schmale Längsrillen, den sogenannten Kanneluren, verziert. Das Kapitell schloss die Säule ab.
Auf dem Pult kann selbstständig die Front eines Tempels ionischer Ordnung fertig gepuzzelt und ihm die noch fehlenden Säulen mit ihren Basen, Schäften und Kapitellen hinzugefügt werden!