Vergessen erinnern

Amelie Schwermer

Verblassen, Überlagern – Vergessen. Was eben noch ganz nah war, ist im nächsten Moment – in der nächsten Stunde, Dekade – weit fort.

Der Prozess des Vergessens wird in diesem Konzeptraum mit allen Sinnen erfahrbar: zwischen den weißen Tüchern begegnen dem Betrachter Schatten, es öffnen und schließen sich Wege, das Licht verändert sich Schritt für Schritt. Der leichte Stoff umschließt den Betrachter in der scheinbaren Geborgenheit der eigenen Erinnerung.

Dem Konzept liegen die zwei am meisten verbreiteten Theorien über das Vergessen zugrunde. Es wird angenommen, dass Erinnerungen mit der Zeit verblassen und schließlich verschwinden. Andererseits wird vermutet, dass zurückliegende Erinnerungen von neuen überlagert werden und deshalb in den Hintergrund rücken.

Im Raum sollen allerdings keine Antworten gefunden werden, es geht um das Erfahren und bewusste Wahrnehmen der Dinge, die eigentlich nicht mehr in unserem Bewusstsein sind.