Tauschgeschichten

Sarah Koplin

Die Idee meines Projektes besteht darin, verschiedene Menschen um einen Tausch mit mir zu bitten. Ich beginne mit einer kleinen Geschichte/ Erinnerung über einen Gegenstand, und möchte, dass mein Tauschpartner mir ebenfalls eine Kleinigkeit gibt, an der eine Erinnerung hängt und mir diese erzählt. Die Geschichte/Erinnerung werde ich mit einem Aufnahmegerät festhalten. Ich erzähle meinem Tauschpartner immer die Erinnerung seines Vorgängers, sodass eine Erinnerungskette entsteht. Die Gegenstände jedoch, werde ich behalten und in dem Raum ausstellen/aushängen, die Tonaufnahmen werden abgespielt. Zuerst sollen die scheinbar unscheinbaren Dinge in dem Raum gesehen – und dann ihre einzelnen Erinnerungen gehört werden. Ich bitte um eine vergegenständlichte Erinnerung. Ein trivialer Gegenstand kann eine große Bedeutung haben oder eine Erinnerung hervorrufen. Dabei bemisst sich der Wert des Gegenstandes nicht nach Materiellem, sondern an der Geschichte die daran hängt. (Erinnerungsstücke) Eine neue Kommunikationsebene wird geschaffen durch die zufällige Begegnung mit Menschen in Leipzig, aus der eine persönliche Erinnerung erwächst. Vielleicht wird das Leben der Leute in Leipzig über die kleinen Dinge erzählt, vielleicht sagt eine persönliche Geschichte in einem Gegenstand etwas über den Menschen dahinter. Ich denke, dass der Blick auf die kleinen unscheinbaren Dinge spannende Geschichten über Menschen verbirgt. Ich bin interessiert an den kleinen und großen Geschichten. Ich fi nde es spannend auf fremde Leute zuzugehen und um eine Erinnerung zu bitten, die getauscht/weitergegeben wird. Was passiert da? Für meinen Raum verwende ich nur die Aufnahmen und die Gegenstände, welche entweder bedeutungsaufgeladen präsentiert werden oder unscheinbar von der Decke hängen.