Masken und ihre Geschichte

Masken und ihre Geschichte

Der Begriff „Maske“ wird in vielen Bereichen unserer heutigen Zeit genutzt. Besucht man ein Filmset, so begegnet uns dieser Begriff als Ort, an dem Schauspieler für ihren Auftritt geschminkt werden.

Weiterhin wird Menschen, die ihre Gefühle nach außen anders darstellen, nachgesagt, dass sie eine „Maske“ tragen.

Doch woher kommt dieser Begriff? Was war ihre ursprüngliche Bedeutung und Nutzen in der Gesellschaft, dass man diesen Begriff noch heute so vielen Bereichen entlehnt?

Das Wort „Maske“ ist von dem arabischen Wort „mahara“ abgeleitet und ist mit Narr, Posse, Hänselei oder Scherz zu übersetzen.

Als Maske bezeichnet man eine Gesichtsbedeckung, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen kann. Je nach Epoche, Entstehungszeit und Ort können Masken aus Pflanzenteilen über Leder, Holz, Ton und Stoffen bis hin zu Kunststoff bestehen.

Der Ursprung von Masken liegt in den kulturellen oder religiösen Ritten. Diese Masken gewinnen durch religiöse Handlungen, wie Tänze von ethnischen Gruppen und indigenen Völkern, an Bedeutung. Sie dienen dazu, Schutzgottheiten anzubeten oder böse Geister abzuschrecken.

Vor allem in afrikanische und amerikanischen spielt der Maskenauftritt eine wichtige Rolle. Der Träger der Maske ist nicht einfach nur verkleidet, sondern stellt eine Machtposition in der Gemeinschaft dar. Die Träger haben großen Einfluss auf Erziehung, Belehrung und kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Integration. Die Herstellung dieser rituellen Masken erfolgt nur unter strengen rituellen Vorschriften, bei denen die Masken eine besondere sog. Kraftaufladung erhalten.

Aus der Kultur der rituellen Masken entwickelten sich die Totenmasken. Diese sollen dem Gesicht des Verstorbenen so gut wie möglich nachempfunden sein. Weiterhin werden diese seit der Antike hergestellt und dienen dem Zweck an den Verstorbenen zu erinnern. Ferner sollen sie Unheil abwehren, dem Toten ein würdiges Aussehen verleihen, Dämonen abwehren und dem umherirrenden Geist helfen, seinen Körper wiederzufinden.

In anderen Kulturen übernehmen Totenmasken die Funktion der Ahnenverehrung. Diese Masken sollen den Hinterbliebenen Kraft und Magie geben. Dadurch bekommt die Familiengeschichte ein konkretes Gesicht und dient somit der Auseinandersetzung der Menschen mit dem Wesen des Todes.

Die Theatermasken des antiken Griechenlands entstanden vermutlich auch aus der Kultur der rituellen Masken. Zur dieser Zeit herrschte ein weit verbreiteter Götterkult. Im Rahmen des Dionysuskultes führte man Tänze sowie mit Chören Tragödien und Komödien auf. Dabei bildeten sich über Generationen ein fester Figurenstamm heraus, die immer neue Abenteuer bestreiten mussten.  Damit diese Figuren immer wieder erkennbar waren, stellte man klar definierte und leicht wiedererkennbare Masken her.

Diese Masken fanden im antiken griechischen Theater immer mehr Verwendung, um die Gefühle der Rollen besser zum Ausdruck bringen zu können. So bildeten sich auch die lachende Maske als Symbol für die Komödie und die traurige Maske für die Tragödie heraus. Diese Symboliken verwenden wir bis heute in Theater, Ballett und Oper.

Aus den griechischen Theatermasken entwickelten sich in Italien bis Mitte des 16. Jhd., im Rahmen des Stehgreif- und Volktheaters, weitere charakteristische Masken für die jeweiligen Figuren.

Im Mittelalter entstanden die Schandmasken. Diese Masken bestanden meist aus Metall und wurden von den Gerichten zur Bestrafung genutzt.  Der Gesichtsverlust durch diese Masken stellt eine große Schande und Entehrung des Bestraften dar. Die Bestrafung soll zeigen, wie der Betroffene von der Gesellschaft gesehen wird. Benimmt sich zum Beispiel jemand „wie ein Schwein“, indem er Andere verleumdet, so bekommt er einen eisernen Eberkopf aufgesetzt, welcher seine Zunge lahmlegt. Diese Form der Bestrafung gab es bis ins 18. Jhd.

Ähnliche Absichten wurden bis ins 20. Jhd. auch in den Schulen betrieben. Kinder, die sich nicht an die Regeln hielten, bekamen die Kappe mit Eselsohren aufgesetzt. Durch diese Methode wurden die Schüler/-innen vor ihren Mitschüler/-innen bloßgestellt.

Im europäischen Raum verbreitete sich eine weitere Maskenkultur. Durch die Bräuche im Rahmen der Fastnacht und des Jahreswechsels, entstand im Alpenraum und im schwäbisch-alemannischen Raum eine feste Maske. Vor allem Halbmasken, welche die Augenpartien bedeckten, verbreiteten sich zunehmend aus. Diese Masken zeigen viele Parallelen zu den Theater- und Sprechmasken der griechischen Antike auf.

Im Rahmen der Karnevalszeit etablierten sich diese Masken. Im 17./18. Jhd. begann man auch außerhalb der Karnevalszeit, Masken als Modeutensil zu tragen.

Der Adel veranstaltete Maskenbälle, um seine Macht und Reichtum zur Schau zu stellen. Des Weiteren gaben Masken dem Träger eine Form der Anonymität und verliehen ihm die Möglichkeit, sein zu können, wer man sein wollte.

In der venezianischen Gesellschaft nutze man diesen Fakt im 17. Jhd. aus und trug Masken auch im Alltag. So gelang es dem österreichischen Kaiser Josef II. unerkannt mit einer Maske durch Venedig zu reisen.

Jedoch stieg durch den Schutz der Anonymität auch die Gewalt und die Anzahl der Straftaten rapide an.

Bis heute werden die festen Masken zu Festen wie Halloween, Fasching und Karneval getragen.

 

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https://www.planet-wissen.de/kultur/brauchtum/masken/index.html