Projekt Aidelos oder die Suche nach Unsichtbarkeit

Ein Traum … Verschwinden und wieder auftauchen, wann immer ich es will. Unsichtbar werden, wenn ich in Gesellschaft von Menschen bin, mit welchen ich mich unwohl fühle. Mir etwas peinlich ist. Ich eine moralisch fragwürdige Situation angstfrei meistern will. Oder einfach nur meine Ruhe wünsche. Unsichtbarer Beobachter sein möchte.

Ein Traum, verschwinden und wieder auftauchen, wann immer ich es will. Unsichtbar werden, wenn ich in Gesellschaft von Menschen bin, mit welchen ich mich unwohl fühle. Mir etwas peinlich ist. Ich eine moralisch fragwürdige Situation angstfrei meistern will. Oder einfach nur meine Ruhe wünsche. Unsichtbarer Beobachter sein möchte.

Unsichtbar zu sein zählt zu den großen Träumen der Menschheit wie das Fliegen.

Bereits in der Literatur des antiken Griechenland findet sich mit der Hadeskappe die erste Erwähnung einer Möglichkeit diesen Traum wahr werden zu lassen. In der griechischen Mythologie bezeichnet Ἄϊδος κυνέην“ – Aidos kyneen – die Kopfbedeckung des Hades – Gott der Unterwelt. Seinem Träger sollte sie Unsichtbarkeit verleihen. Götter und Helden nutzen die Tarnkappe für ihre Zwecke, Athene verschleiert so im Trojanischen Krieg ihre Parteiergreifung für die Griechen, Diomedes verwundet Ares und der Held Perseus soll es gelungen sein verdeckt unter der Hadeskappe Medusa zu köpfen.

Der Helm des Hades – Symbol des unsichtbaren Herrschen in der Unterwelt – bildet den Ursprung des Tarnkappenkults . Seit jeher taucht die Tarnkappe als mystischer Gegenstand in Sagen, Märchen und Fantasyromanen auf. Sie verleiht Helden zeitweise den Status der Unsichtbarkeit. Was aber ist aus der Kappe des Hades geworden? Wie könnte eine Tarnkappe heute aussehen? Auch im Bereich der Wissenschaft ist die Suche nach Unsichtbarkeit seit Jahrzehnten populär. Forscher und Wissenschaftler tüfteln an Versuchen mit Spiegeln, Metamaterialien mit negativen Brechungsindex und Lichtreflektion , die es ermöglichen Objekte unsichtbar zu machen. Ein besonderes Interesse an diesem Forschungsfeld hat das Militär – schon heute existieren Fahrzeuge zu Land, Wasser oder in der Luft aus sogenannter Tarnkappentechnik, deren Ortung durch die Reduzierung vonausgesandten oder reflektierten Emissionen kaum möglich ist.

Noch funktionieren die entwickelten Tarnkappen hauptsächlich für kleine Objekte und unter Laborbedingungen. Noch bleibt der Traum von der Unsichtbarkeit ein Traum.

Aber wer weiß, vielleicht gibt es schon bald einen ersten Laden für maßgeschneiderte Tarnkappen und eine Tarnkappe to go für brenzlige Situationen? Auf was für Gedanken man erst kommt, wenn man tatsächlich unsichtbar ist?

Das Projekt Aidelos (‚Der Unsichtbare‘, ein Name des Gott Hades) ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Tarnkappe – Unsichtbarkeit – dem Gott Hades und seinem Reich mit analogen und digitalen Medien.

Begleitet mich auf meiner Suche nach Unsichtbarkeit!

Autorin: Carolin Stark

Inspiration und Quellen

Cancik, Hubert (Hrsgb.): Der neue Pauly. Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. 6, Telephos / W. H. Roscher. 1998, Metzler Stuttgart

Schwab, Gustav: Sagen des klassischen Altertums. Ungekürzte Ausgabe, 30. September 2011, Verlag Anaconda

Welcker, Friedrich Gottlieb: Griechische Götterlehre: Bd. Einleitung. Gott und die Götter. Der Mensch. 1.Januar 1860, Verlag der Dieterichschen Buchhandlung

https://www.weltderphysik.de/gebiet/materie/metamaterialien/

https://www.weltderphysik.de/gebiet/materie/news/2014/tarnkappe/

https://www.biologie-seite.de/Biologie/Tarnkappentechnik