Riechen wie die Griechen

Wohlduftende Salben, Öle, Balsame und Harze spielten bei den Griechen und Römern eine wichtige Rolle. Sie dienten nicht nur der Pflege von Körper und Haar, auch für die Ausübung des Götter-, Grab- und Totenkults waren sie von großer Bedeutung.

Weihrauch und Myrrhe, das waren neben Gold die Gaben, die von den Heiligen Drei Königen nach der Geburt Jesu überbracht wurden. Gold als Edelmetall ist zweifelsohne ein besonders kostbares Geschenk. Was es mit Weihrauch und Myrrhe auf sich hat, erfahren Sie im Folgenden.

Weihrauch ist ein mehrere Meter hoher Baum. Sein Harz wird durch tiefe Einschnitte in sein Holz gewonnen, welches anschließend an der Luft getrocknet wird. Beim Erhitzen verströmt es einen würzigen Duft. In der Antike wurde Weihrauch als Räucher- und Heilmittel verwendet. Man nutzte ihn bei Kulthandlungen, bei denen er als Opfer an die Götter verbrannt wurde. Die Römer verwendeten ihn beim Einzug des Kaisers in eine Stadt als Zeichen der Huldigung. Auch im Alltag fand Weihrauch breite Verwendung, beispielsweise als aromatisches und desinfizierendes Räuchermittel oder zur Überlagerung des üblen Geruchs von Kloaken. Außerdem galt er als Mittel der Wundreinigung und er half gegen Erkrankungen der Atemwege oder bei Verdauungsproblemen. 

Myrrhe ist ein dorniger, baumähnlicher Strauch, der bis zu drei Metern Höhe wachsen kann. Ihr Harz, das durch Anschneiden der Zweige gewonnen wird, besitzt eine gelbliche oder dunkelbraune Farbe. Myrrhe ist eines der ältesten Duft- und Heilmittel der Menschheit. Wie der Weihrauch wird sie als Räucherwerk verbrannt, wobei sie einen würzigen, bitter-scharfen Duft verbreitet. Myrrhe war Bestandteil von kultischen Salbungen und galt als Betäubungsmittel. Als Heilmittel wurde sie meistens pulverisiert und in Öl oder Wein gelöst unterschiedlichen Präparaten hinzugefügt. Wussten Sie, dass Myrrhe auch als Heilbalsam bei Verbrennungswunden genutzt wurde?

Rosen übten aufgrund ihres betörenden Duftes bereits in der Antike eine Faszination auf die Menschen aus. Schon damals wurde mit der Rosen-Ölgewinnung begonnen, wofür ausschließlich deren Blüten Verwendung fanden. Die Römer rieben sich bei den Festmahlen oft mit Rosenöl ein und parfümierten damit auch ihre Speisen und Weine. Mit Rosenkränzen wurden die siegreichen Soldaten und ihre Waffen geschmückt. Beliebt war es auch, Bäder in Rosenwasser zu nehmen. Da für die unterschiedlichsten Zwecke riesige Mengen an Blüten benötigt wurden, haben die Römer gelernt, die Rose zu kultivieren. Ursprünglich kam sie aus dem Mittleren Orient und wurde von dort importiert.