Zur Aufbewahrung und zum Ausgießen von Ölen und Parfümen gab es spezialisierte Gefäße aus Keramik und Glas. Ihre enge Mündung ermöglichte es, den kostbaren Inhalt gut dosiert zu verwenden.
Das hohe, zylinderförmige Ölgefäß mit flachem Fuß unter Nummer 1 fand vor allem im Bad, beim Sport und im Totenkult Verwendung. Sein hoher, mit einem Henkel versehener Hals mündet in einem trichterförmigen Ausguss. Die beiden Gefäße links und rechts daneben gehören zum gleichen Gefäßtyp, nur ist ihr Bauch kugelförmig bzw. oval geformt.
Daneben gab es kleine, kugelfömige Salbölgefäße wie das Beispiel unter Nummer 2. Ihr kurzer Hals ist sehr schmal und die Mündung ist wie ein Teller ausgeformt. Die Form ihres Bodens konnte zwischen abgerundet und spitz variieren. Sie besaßen einen breiten Henkel, der vom Mündungs-Teller zur Schulter verlief.
Ihnen verwandt sind die schlauch- oder birnenförmigen Gefäße unter Nummer 3, die in der Regel keinen Standfuß besitzen. Um sie aufzuhängen, wurden durch die Henkelschlaufe Schnüre gezogen. Auf gleiche Weise wurden sie von Sportlern am Handgelenk getragen, wenn diese auf dem Weg zum Training oder Wettkampf waren. Auch der Jüngling, den die Statuette aus gebranntem Ton unter Nummer 8 zeigt, ist mit einem solchen Gefäß an der linken Hand unterwegs.
Das flache, teekannenähnliche Gefäß unter Nummer 4 diente wohl der Aufbewahrung von Lampenöl. Es besitzt einen hohen Ausguss, von dem aus ein bogenförmig geschwungener Henkel das Gefäß überspannt. Auf der Oberseite sehen sie ein kleines Loch. Da es bis zum Boden reicht, diente es nicht als Eingussloch.
Das Gefäß mit der Nummer 5 weist eine enge Verbindung zu dem eben vorgestellten Behältnis auf. Es hat ebenfalls einen flachen runden Körper und die Mündung ragt schräg nach oben. Seine Besonderheit besteht in dem Ringhenkel, der im rechten Winkel zur Mündung angebracht ist.
Die beiden schlanken, spindelförmigen Gefäße unter Nummer 6 dienten vorzugsweise zur Aufbewahrung von medizinischen oder kosmetische Salben. Unter den antiken Öl- und Parfümgefäßen erinnern sie noch am ehesten den heutigen Flakons.
Die bauchige Flasche Nummer 7 steht auf einem flachen Fuß und besitzt keinen Henkel. Dass es sich um ein Öl- oder Parfümgefäß handeln muss, darauf verweist der enge Hals und die breite Mündungsscheibe. Wenn Sie genau hinschauen, können sie noch die Reste der ursprünglichen weißen Bemalung erkennen.