Symposiumsgeschirr

Das Symposion ist ein Gelage, bei dem im griechischen
Raum nur Männer anwesend waren. Diese lagerten hierbei
auf bettähnlichen Klinen, genossen ihren Wein und ließen
sich durch Musik und teils auch Tanz unterhalten, zu
diesem Zweck durften dann auch Frauen am Symposion
teilnehmen. Für den Genuss des Weines verschiedene
Gefäßformen zum Einsatz:
Gelagert wurde der Wein zumeist in den Amphoren. Diese
dienten zugleich auch zum Transport vom Händler zum
Konsumenten. Wussten Sie, dass in der Antike Wein nie
unverdünnnt, sondern nur mit Waser vermengt genossen
wurde? Dazu nutzte man die Kratere, große weit geöffnete
Gefäße.
Um den Wein in die Trinkgefäße zu füllen nutzte man
Schöpfkellen, oft aus Bronze bestehend, und auch Kannen.
Als Trinkgeschirr nutzte man zum Beispiel den Skyphos.
Dieses tassenähnliche Gefäß konnte, wie Ihnen hier
sicherlich schon auffiel zwei gegenständige Henkel haben.
Raten Sie doch einmal, wofür jeder der Henkel genutzt
werden konnte. Auch wenn die genaue Bedeutung ist nicht
gesichert ist, diente der waagerechte Henkel vermutlich
zum Aufhängen des Gefäßes an der Wand. Der horizontal
angebrachte Henkel könnte in dem Zusammenhang v.a.
zum direkten Schöpfen aus dem Krater genutzt werden.
Zum eigentlichen Trinken wurden die Skyphoi allerdings
nicht an einem der Henkel, sondern am Fuß gefasst.
Ein weiteres Trinkgefäß ist die Kylix. Diese wurde zum
Trinken ebenfalls am Fuß gefasst. Die Henkel nutzte man
allerdings beispielsweise für Trinkspiele, wie z. B. das sog.
Kottabos Hierbei wurde versucht den letzten Schluck aus
der Schale durch herumwirbeln der Kylix an ihrem Henkel
auf ein bestimmtes Ziel im Raum zu schleudern.
Bilder
Wie die meisten antiken Vasen war auch das
Symposionsgeschirr bemalt. Eine Auswahl verschiedener
möglicher Motive sind hier als tastbare Reliefs
wiedergegeben. Thematisch beschränkt sich die Auswahl
dabei auf mythologische Tierwesen.
Zum einen wäre da die Eule, die in besonderem Maße der
Göttin Athena, u.a. die Schutzgöttin Athens, zugeordnet
wird. Sie kenn ja sicherlich das Sprichwort „Eulen nach
Athen tragen“. Das Motiv einer Eule, teils von
Palmenblättern gerahmt findet sich besonders oft auf
Skyphoi. Dieses Dekor war v.a. in der 1. Hälfte des 5. Jh. v.
Chr. bis kurz nach der Jahrhundertmitte in Athen verbreitet.
Als Beispiel der Innenseite einer Kylix, ist hier ein Pegasus
abgebildet. Dieses geflügelte Pferd ist laut der Mythologie
aus dem Rumpf der Medusa entsprungen als dieser durch
Perseus der Kopf abgeschlagen wurde. Es wurde später
vom Heroen Bellerophon gezähmt und ist sein Begleiter.
Als Bespiel der Verzierung einer Amphora, sind hier zum
einen Sirenen zu sehen. Diese mythischen Kreaturen
kennen Sie vielleicht schon durch die Odyssee bekannt.
Sie haben einen weiblichen menschlichen Oberkörper und
den Unterkörper eines Vogels. Durch ihren Gesang
versuchen sie vorbeifahrende Schifffahrer zu sich in die
Klippen und damit in ihren Tod zu locken. Möglicherweise
wissen Sie ja auch wie Odysseus diesem Schicksal entging:
Er wies seine Gefährten an sich die Ohren mit Wachs zu
verschließen und ließ sich selbst, um den Gesang ohne
Gefahr hören zu können, an den Schiffsmast binden.
Ein weiteres Beispiel einer Amphora bildet der ein
schreitender Löwe. Das Motiv war in der gesamten Zeit der
Antike beliebt und verbreitet. Der Löwe ist, wie auch heute
noch, als Zeichen der Stärke zu sehen. In diesem
Zusammenhang taucht auch der nymäische Löwe als
Gegner des Herakles auf, den dieser im Ringkampf besbesiegt
und dessen Fell er im Anschluss als Schutz trägt.