Parallele Panels Leipzig I

Freitag, 23. März 2018, 11:00–13:00 Uhr

Sektion I: Relationen

Kunstgeschichte der Kunsthistoriker oder Kunstgeschichte der Künstler

  • Impulsreferat: Edwin Jacobs (Direktor des Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität)
Sektion II: Schnittstellen

Einführung in das Thema

Aufwerfen von grundlegenden Fragen und Problemstellungen, die das Thema der Sektion betreffen, unterrichtsbezogene Veranschaulichung mittels Unterrichtsbeispielen und gemeinsame Erörterung mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern 

  • Impulsreferate/Leitung: Rolf Niehoff (ehemals Studienseminar Krefeld) und Dr. Karina Pauls (Kunstakademie Düsseldorf, Fachbereich Kunstdidaktik)

Solche Fragen und Problemstellungen können u. a. sein:

  • Was meint genau »gestalterisches Arbeiten in bild- bzw. kunstgeschichtlichen Zusammenhängen«?
  • Warum eine Verknüpfung von kunst-/bildgeschichtlichen Zusammenhängen und gestalterischem Handeln?
  • Wie lassen sich kunst-/bildgeschichtliche Zusammenhänge und gestalterische Arbeit z. B. in Lerngruppen mit nur zwei Wochenstunden Kunstunterricht verbinden?
  • Welche Möglichkeiten bieten gestalterische Rezeptionen?
  • Besteht im Unterricht eine gleichwertige, wechselseitige Beziehung zwischen diesen beiden Handlungsweisen?
  • Wie kann gestalterisches Arbeiten in bild- und kunstgeschichtlichen Zusammenhänge im Kunstunterricht auch die außerschulische Medien- bzw. Bildpraxis Jugendlicher aufgreifen?
  • Wie lassen sich die kunst-/bildgeschichtlichen Zusammenhänge mit den Subjektivitäten der Schüler(innen) verbinden? – Welche didaktischen Chancen liegen in einer solchen Verbindung?
Sektion III: Rezeptionsangebote

Einführung in die Panelarbeit der Sektion in Leipzig

  • Dr. Barbara Lutz-Sterzenbach (Gymnasium Gauting) und Prof. Dr. Frank Schulz (Universität Leipzig, Institut für Kunstpädagogik)

BEGEGNEN – Ausstellungs- und Mediendesign treffen historische Kunst

Es wird eine Kunstpädagogik im Bereich Kommunikationsdesign vorgestellt, die sich bewusst auf historische Kunst bezieht, die integrativ und fächerübergreifend handwerkliche und mediale Fertigkeiten schult, aktiv neue Informationen erzeugt und diese mit Bild und Wort in realen und digitalen, interaktiven Ausstellungsräumen zugänglich macht. Anhand von kunstpädagogischen Projekten des Lehrstuhls für Design und Neue Medien am Institut für Kunstpädagogik Leipzig, die in Kooperation mit dem Antikenmuseums Leipzig, mit dem GRASSI Museum für Angewandte Kunst und der Bibliotheca Albertina durchgeführt wurden, werden die Eckpfeiler eines multisensorischen, alle Sinne ansprechenden Gestaltungs- und Erkenntnisprozesses dargestellt.

  • Impulsreferat und Projektpräsentation: Prof. Andreas Wendt

Beispielhafte Projekte:

  • Mobile Medien im Museum
    Interaktive Führungen für die Sammlungsausstellung des Antikenmuseums der Universität Leipzig
  • Gemmen
    Eine Sonderausstellung des Antikenmuseums der Universität Leipzig – Ausstellungsgestaltung und Interaktive Führung im Antikenmuseum der Universität Leipzig
  • Blätterleuchten
    Mitteleuropäische Buchmalerei des 15. Jahrhunderts in Leipziger Handschriften in der Universitätsbibliothek Leipzig
  • Wunderkammer
    Virtuelles Museum von Artefakten der modernen Archäologie, die dazu anregen, sich mit der eigenen Lebenswirklichkeit auseinanderzusetzen

BEGEGNEN – Zeitgenössische Künstler im Dialog mit historischer Kunst und deren Kontexten – Zum Spektrum der Relationen und rezeptive Zugriffe, Workshop zu Möglichkeiten von kunstpädagogischer Praxis

  • Posterpräsentation, Kommentar: Prof. Dr. Frank Schulz
Sektion IV: Auswahlstrategien

Schwerpunkt in Leipzig: Innerhalb der einzelnen Panels soll die Frage der Werkauswahl für den Kunstunterricht multiperspektivisch diskutiert werden und beispielhaft Anwendung finden. Anhand eines umfangreichen Materialfundus zum Künstler Francisco de Goya sollen in Workshops gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Planungsentscheidungen aus verschiedenen Blickwinkeln für fiktive Lehr-Lern-Sequenzen getroffen und reflektiert werden.

Problemaufriss – Zwischen subjektivem Kanon und Exemplarik

Didaktisches Denken zwischen Systematik und Exemplarik

  • Impulsreferat: Dr. Fritz Seydel (Hannover)
Sektion V: Positionsveränderungen

Schwerpunkt in Leipzig: Fachgeschichte

Einführung, Kunsterziehungsbewegung und Kunstunterricht im Nationalsozialsmus

Einführung – Stand der Forschung, Kunsterziehungsbewegung und Fragehorizonte

  • Impulsreferat: Prof. Dr. Sidonie Engels (Evangelische Hochschule Berlin)

Kunstunterricht im Nationalsozialismus

  • Impulsreferate: Dr. Brigitte Zuber (München) und Michael Lieberodt (Helmholtz-Oberschule Leipzig)
Sektion VI: Fokussierung

Performative Perspektiven auf Kunst und Geschichte – Grundlagen, Aspekte und Implikationen des Performativen in der Kunstgeschichte

Schlamm und Schein– Warum von Performance lernen heißt, von Grenzen der Performance zu lernen

  • Impulsreferat Teil I (Teil II in München): Prof. Dr. Christian Janecke (Hochschule für Gestaltung Offenbach, Lehrgebiet Kunstgeschichte)
Sektion VII: Lernortwechsel

Kunst- und Kulturvermittlung im Museum zu Beginn des 21. Jahrhunderts

  • Impulsreferat/Leitung: Prof. Dr. Rainer Wenrich (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Bereich Kunstpädagogik und Kunstdidaktik)

„Kunst ist so mittelwichtig!‘ – Vermittlung zeitgenössischer Kunst am Beispiel des Kunsthaus Bregenz

  • Impulsreferat: Kirsten Helfrich (Kunsthaus Bregenz)
Kunst vermitteln im Kunstraum Dornbirn
  • Impulsreferat: Prof. Dr. Martin Oswald (Pädagogische Hochschule Weingarten, Bereich Kunst)
Sektion VIII: Interdisziplinarität

Das Bild der Kunst in anderen Fächern – Beispiel: Kunstunterricht  

Im Fach Kunst ist die Auseinandersetzung mit kunsthistorisch bedeutsamen Bildern in produktiver wie rezeptiver Hinsicht zentraler Bestandteil des Unterrichts. Naturgemäß entstehen hier interdisziplinäre Bezüge zu den Fächern Deutsch, Geschichte und Religion.

Bildbetrachtung im Fach Kunst in Bezug und Abgrenzung zu kunstwissenschaftlichen Ansätzen

  • Impulsreferentin: Prof. Dr. Christiane Schmidt-Maiwald (Vertretungsprofessur für Kunstpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg)
Sektion IX: Transkulturelle Prozesse

Transkulturalität und künstlerisch gestaltete Objekte der Vormoderne

Das erste Panel entfaltet die Perspektive der Transkulturalität. In einem ersten Schritt werden mittelalterliche und frühneuzeitliche Artefakte in ihrer globalen und historischen Entstehungs- und Wirkungsdynamik vorgestellt. Im Impulsreferat werden unter Bezugnahme auf das Ausstellungsprojekt „Objects in Transfer“ (Museum für Islamische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin) verschiedene Ebenen transkultureller Transferprozesse in der Vormoderne aufgezeigt. In einem anschließenden kurzen Workshop werden anhand ausgewählter Objekte und Texte transkulturelle Perspektiven in der aktuellen Kunstgeschichte diskutiert.

  • Impulsreferat: Dr. Isabelle Dolezalek (Technische Universität Berlin, SFB 980 „Episteme in Bewegung“/Freie Universität Berlin, Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik)
Sektion X: Elementarpädagogik

Kunstvermittlung im Fokus der Kindheitsforschung

Am Anfang unserer Sektionsarbeit steht folgende These: Historische Kunst kann auf sehr vielfältige Weise kindliche Fragen und Interessen berühren und Anknüpfungspunkte für eine Auseinandersetzung mit Kunst, Kultur und individuellen Lebenszusammenhängen anbieten. Deshalb ist sie bildungsrelevant und gehört nicht nur in den Kunstunterricht jeder Grundschule, sondern ebenso in die Kita. Die entscheidende Frage ist jedoch, wie historische Kunst für Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren bildungswirksam werden kann. Voranzustellen ist die Frage, welche Auffassungen von Kindern und welche Konzepte von Kindheit adressiert sind, wenn wir über eine kindorientierte Vermittlung historischer Kunst sprechen. Das erste Panel eröffnet den Diskurs über die aktuelle Kindheitsforschung:

Zeitlichkeit von Kindern – Aktuelle Kindheitsforschung

  • Impulsreferat: Prof. Dr. Roswitha Staege (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Institut für Kunst, Musik und Sport)
Sektion XI: Diversität und Inklusion

Der Andere

Der Slogan der Lebenshilfe (Verein für Menschen mit Behinderungen) „Es ist normal, dass wir verschieden sind“ erweckt den Eindruck des Selbstverständlichen. Konsequent bis in die praktischen Bezüge hineingedacht, ist er es nicht. Aus alltäglichen Situationen wissen wir, wie schwer es ist, mit Verschiedenheit umzugehen und deren produktives Potential zu erkennen. Allzu schnell projizieren wir eigene Erklärungsmuster, die uns naturgemäß als wahrhaftig erscheinen, auf den „Anderen“ und sind verwundert, wenn die Kommunikation ins Leere läuft. Damit gemeinsames Lernen fruchtbar werden kann, bedarf es nicht nur Toleranz und Offenheit im Umgang mit dem Fremden sondern auch eine produktiven Auseinandersetzung mit Gegensätzen, ohne diese auflösen zu wollen. Denn der „Andere“ (Levinas) stellt das Selbst nicht nur radikal in Frage, sondern ist auch dessen Vorrausetzung. Die Unterscheidungen von z. B. Selbst und Fremd, von Innen und Außen, von schön und hässlich sind Grundlagen jeglicher Erkenntnis. Es braucht den „Anderen“ um Strukturen zu erkennen, so dass neue Welten entdeckt bzw. entwickelt werden können.

Irgendwie anders – Zum produktiven Umgang mit dem „Anderen“ in kunstpädagogischen Lernarrangements

  • Impulsreferat: Prof. Dr. Andreas Brenne (Universität Osnabrück, Fachgebiet Kunst und ihre Didaktik)

Kognitives Anderssein – Vom Umgang mit dem Nicht-Verstehen-Können

  • Impulsreferat: Dr. Anna-Maria Schirmer (Christoph-Scheiner-Gymnasium Ingolstadt)