Parallele Panels Leipzig III

Sonnabend, 24. März 2018, 10:00–12:00 Uhr

Sektion I: Relationen

Analyse- oder Werkkompetenz?

  • Impulsreferat: Christopher Kreutchen (Technische Universität Dortmund, Institut für Kunst und Materielle Kultur)
Sektion II: Schnittstellen

Digitale Phänomene und Geräte in bild- bzw. kunstgeschichtlichen Zusammenhängen – Beispiele aus dem Kunstunterricht in den Arbeitsbereichen Fotografie und Film

  • Impulsreferat/Leitung: Klaus Küchmeister (Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg)

Aspekte des Workshops:

  • Prinzip »Hommage« als sinnvolle Verknüpfung von historischer Bildanalyse und eigener Bildproduktion
  • Filmbildung mit dem Smartphone in historischen Kontexten von »Bewegung und Mobilität«
  • Das Phänomen »Selfie«: Vom Gewöhnlichen im Alltag zum Besonderen im Unterricht, Geschichtlichkeit von Selfies, intentionale Unterschiede zwischen Selfie und künstlerischem Selbstbildnis
  • Einsatz des Smartphones bei der Verbindung von gestalterischen und rezeptiven Phasen im Unterricht, Einbeziehung der digitalen Gestaltungsmöglichkeiten von Jugendlichen
  • Praktische Übungen der Workshop-Teilnehmer zur Fotografie mit dem Smartphone
Sektion III: Rezeptionsangebote

VERBINDEN – Legenden mit ihren bildnerischen Interpretationen verknüpfen – Schaffung von Demonstrationsräumen

Zum Kombinationscharakter von Demonstrationsräumen

  • Impulsreferat: Prof. Dr. Frank Schulz

Demonstrationsräume schaffen, am Beispiel der Legende von der Heiligen Barbara – Unterrichtspraktische Erkundungen (zusätzlich findet eine entsprechende Installation mit schulpraktischen Ergebnissen in Anwesenheit von Schülerinnen und Schülern statt)

  • Impulsreferat/Leitung: Manja Teich und Dr. des. Steffen Wachter (beide BIP Kreativitätsgymnasium Leipzig)
Sektion IV: Auswahlstrategien

Von der Kunst- und Kulturgeschichte zur Lebenswelt

Die Bedeutung kunsthistorischer Problemkonstellationen für jugendliche Lebenswelten und Bildpraxen des Alltags

  • Impulsreferate: Katrin Dropczynski und Marcus Nümann (beide Gymnasium Schloß Holte-Stukenbrock)
Sektion V: Positionsveränderungen 

Zwei prägende Kunstdidaktiker in West und Ost

Zum kunstpädagogischen Wirken von Gunter Otto

  • Impulsreferate: Prof. Dr. Wolfgang Legler (em. Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Didaktik der ästhetischen Erziehung) und Dr. Jonathan Drews (Karl-Ernst Gymnasium Amorbach)

Zum kunstpädagogischen Wirken von Günther Regel

  • Impulsreferat: Dr. Thomas Klemm (Agentur für Gestaltung Leipzig)
Sektion VI: Fokussierung

Körper: Material und Medium – Untersuchung von körperlichen, materiellen und medialen Komponenten in historischer Kunst

 FUNNY FEELING – spürbares Wissen

Generierung von Wissen und Erfahrung durch aktive, körper-leiblich basierte Auseinandersetzung mit Werken der Malerei und Performancekunst

  • Lecture Performance: Elke Mark (Europa-Universität Flensburg, Abteilung Textil + Mode)
Sektion VII: Lernortwechsel

Ayşe Erkmen & Mona Hatoum. Displacements/Entortungen – Projekte im Museum der bildenden Künste Leipzig

Unsere Kunstvermittlung öffnet sich für Bildungsprozesse in der Gesellschaft und ihm Museum selbst, bietet Orte der Begegnung an. In enger Kooperation mit unterschiedlichen regionalen und überregionalen Vereinen und Organisationen soll der Austausch zwischen Alt- und Neubürger*innen in Leipzig und Sachsen gefördert werden. Gerade der gesellschaftliche Wandel seit der Wende erfordert neue, inklusive Vermittlungsformate und eine Neuorientierung innerhalb der Strukturen des Museums. Damit wollen wir der gesellschaftlichen Aufgabe, kulturelle Bildung für ALLE anzubieten, gerecht werden. Die Vermittlungsansätze orientieren sich an einer Beteiligung der Gesamtgesellschaft.  

  • Impulsreferat: Kirsten Huwig und Amin Martini (Museum der bildenden Künste Leipzig)
Sektion VIII: Interdisziplinarität

Das Bild der Kunst in anderen Fächern – Beispiel: Fach Geschichte   

Im Geschichtsunterricht sind kunsthistorisch bedeutsame Bilder als Bildquellen aus der Geschichte und zur Geschichte Gegenstand historischen Denkens und Lernens. Als geschichtskulturell einflussreiche Bilddokumente verfügen sie aber auch über eine Prägekraft für das individuelle und kollektive Geschichtsbewusstsein.

Mehr als Augenzeugen? Kunsthistorisch bedeutsame Bilder im geschichtsdidaktischen Diskurs

  • Impulsreferentin: Prof. Dr. Charlotte Bühl-Gramer (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Bereich Didaktik der Geschichte)
Sektion IX: Transkulturelle Prozesse

Museum und Schule als transkulturelle Lernorte

Im dritten Panel steht die Institution Museum als Ort interkultureller Kommunikation im Zentrum. Anhand der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen (SES), zu denen das Museum für Völkerkunde zu Leipzig zählt, werden Praktiken des Ausstellens und Vermittelns von Artefakten nicht-europäischer Provenienz in westlichen Museum diskutiert. In einer daran anschließenden Diskussion- und Workshopphase werden Ansätze zur Vermittlung von Transkulturalität aus und in Museum und Schule verglichen und bewertet.

  • Impulsreferat/Leitung: Nanette Jacomijn Snoep (Direktorin der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen – SES)
Sektion X: Elementarpädagogik

Kindorientierte Vermittlung historischer Kunst und Erinnerungspraxis von Kindern

Das Alter eines Kunstwerkes ist kein Kriterium für kindliches Interesse an Kunst. Die Bildpräferenz- und -interessenforschung zeigt deutlich, dass Kriterien wie ‚modern’ oder ‚historisch’ wenig Einfluss auf die präferenzorientierte Auswahl von Kunstwerken haben. Vielmehr sind es exemplarische und vom einzelnen Kind in der Regel konkret benennbare Aspekte, die interessant sind bzw. werden, wenn sie eine Resonanz im individuellen Lebenskontext hervorrufen. Mit ‚alten’ Kunstwerken oder historischen Objekt können Kinder durchaus konkrete Themen, Ereignissen, Vorlieben, Erfahrungen verbinden, die Interesse evozieren. Wir diskutieren in diesem Panel, wie sich das kindliche Interesse aufgreifen und in anschlussfähige didaktische Formate übertragen lässt. Das Nachdenken über angemessene Vermittlungsformate für Kinder schließt – insbesondere wenn es um historische Kunst geht – ein weiteres Themenfeld ein, das um Erinnern, Erinnerungspraxis und die verschiedenen Formen und Funktionen des Gedächtnisses kreisen. Die Erinnerungspraxis von Kindern ist deshalb der zweite Schwerpunkt innerhalb der Paneldiskussionen.

„Sie lächelt nicht, sie guckt besorgt und traurig“ – Kindorientierte Vermittlung historischer Kunst am Beispiel eines Projektes im Hildesheimer Dommuseum

  • Impulsreferat: Prof. Dr. Bettina Uhlig

Am Beispiel von Vermittlungssettings, die für ausgewählte mittelalterliche Objekte aus dem Hildesheimer Dommuseum entwickelt und erprobt wurden, wird das Konzept einer kindorientierten Kunstvermittlung vorgestellt.

Vom kommunikativen zum kulturellen Gedächtnis – Erinnerungspraxis von Kindern als Orientierung in der Begegnung mit historischen Objekten im Museum

  • Impulsreferat: Hanna Katrein Zinßer (Glocksee Schule Hannover)

Historische Kunst ist Teil des sogenannten kulturellen Gedächtnisses (Assmann), das Kinder von der vorangehenden Generation übernehmen und weiter tradieren. Hanna Katrein Zinßer stellt eine empirische Studie vor, die sich mit den Übergängen vom kommunikativem zum kulturellen Gedächtnis bei Kindern beschäftigt und fragt, welche Rolle und Bedeutung eine altersgemäße Vermittlung für einen sinnstiftenden Umgang mit Erinnerung und Gedächtnis spielen.

  • Moderation: Roland Karl Metzger
Sektion XI: Diversität und Inklusion

Das Bild

Ist Kunst unteilbar oder gibt es eine Kunst am Rand der Kunst? Wer ist Insider und wer ist Outsider? Wann beginnt das Bildermachen eine lebenssichernde Funktion zu übernehmen? Wann wird es für seinen Urheber existentiell?

  • Der Kunstwissenschaftler Dr. Thomas Röske wird als Leiter der Sammlung Prinzhorn (Psychiatrische Universitätsklinik Heidelberg) anhand historischer und aktueller Beispiele den Begriff der Outsider Art vorstellen und diskutieren