JoJo

JoJo ist eine Kinder- und Jugendkulturwerkstatt in Leipzig die ihren Sitz seit 2010 in der Riebeckstraße hat. Es werden verschieden kreative Kurse angeboten: von Malerei, Fotografie, Theater, Keramik, Textilgestaltung, Holzbearbeitung, Druckgrafik und neuerdings Gamedesign wird ein großer Teil an kreativen Handwerklichkeiten abgedeckt. Für jede Altersgruppe vom Kleinkindalter bis Erwachsene sind Kurse vertreten und so sind die Gänge eigentlich ab den Nachmittagen belebt. Neben den regelmäßigen wöchentlichen Programmen erfolgen auch Projekte, Veranstaltungen und Ferienprogramme in Zusammenarbeit mit anderen Kultureinrichtungen und Schulen.

JoJo versteht sich als „Schule der Fantasie“ in der die Jugend ihren Ideen freien Lauf lassen kann. Der Fokus ist darauf ausgelegt Experimentierfreude und Kreativität zu wecken und es ihnen zu ermöglichen an Kunst und Kultur teilzunehmen. Im kreativen Tun sammeln sie wichtige ästhetische Erfahrungen, stärken ihr Selbstbewusstsein und reflektieren gesellschaftliche Realität. JoJo ermutigt dazu das Experimentierfeld der Künste zu betreten, sich mit ihrer Lebenswelt zu beschäftigen und über den Weg der Kunst neue Impulse zu setzen.

https://www.jukuwe-leipzig.de/

In dieser besonderen Zeit muss sich JoJo vielen Schwierigkeiten stellen. Zum einen, dass die Kurskinder nicht mehr die Räumlichkeiten betreten dürfen und zum anderen das einige Mitarbeiter in die Gesundheitsämter zur Unterstützung gerufen wurden. Das JoJo-Team besteht aus ausgebildeten Pädagogen und helfenden Händen im FSJ und EVS. Zuletzt bestand das Team aufgrund von Quarantänemaßnahmen, Krankheitsfällen und Abrufen ins Gesundheitsamt, nur noch aus der Leitung, einer FSJ, einer EVS und mir als Praktikantin. Jedoch liefen die Kurse weiter und die Nachfrage an kreativen Angeboten war hoch. Zur Unterstützung bekamen wir externe Fortbildung von einen Medienwissenschaftler zum Thema Videokonferenz, Zwecks geschützten Servern, um den Kindern einen sicheren Raum bieten zu können und die Funktionen und Vorteile der gängigsten Videokonferenzsystemen vorzustellen.

Umsetzungen

Wöchentlich fanden Besprechungen statt, um ein passendes Konzept zu finden für die Kinder trotz Distanz präsent zu sein. Der erste Schritt war es, den Kindern Tüten mit Materialien zu füllen, welche sie alle zwei Wochen abholen konnten. Je nach Kurs und Altersgruppe wurden Tüten passend zusammengestellt. Bekannt gegeben wurden die Tüten über die sozialen Medien (Instagram und Facebook) und per E-Mail an die Eltern der Kurskinder.

Die Tüten mussten zur Wiedererkennung gestaltet werden, demnach wurden sie von uns entsprechend dem Logo von JOJO per Hand bedruckt. Es war schön zu sehen, dass die Kinder mit Freude diese Tüten entgegennahmen und mit Stolz darauf nach Hause kehrten.

Ein Ziel war es, pro Kurs eine Tüte mindestens mit zwei Angeboten zu füllen. Ich war betraut mit den „Malen und Matschen“ Kurs (Altersstufe von 3 bis 6 Jahren), den „Kunst- und Experimentierkurs (Altersstufe von 6 bis 10 Jahren) und zum Teil den Keramikkurs (Altersstufe von 10 -13 Jahren).

Je nach Altersstufe war es wichtig auf den Schwierigkeitsgrad zu achten. Im Kurs mit den jüngsten Kindern, können diese nicht lesen und sind in Ihren motorischen Fähigkeiten noch nicht so weit herangereift, komplizierte Muster auszuschneiden. Hilfreich war es, dass ich das Jahr zufuhr schon einmal ein Praktikum dort ausführen durfte und somit einschätzen konnte, welcher Schwierigkeitsgrad in welchen Kurs anzuwenden war.

Es ist ein herantasten und versuchen gewesen, einen Weg zu finden die Kinder weiter kreativ zu beschäftigen und sie nicht durch die Einschränkungen in ihren kreativen Schaffen zu begrenzen. Der ideale Weg war es für mich, den Kindern eine leere Fläche anzubieten, worauf sie sich kreativ austoben konnten. Meine erste Anleitung war passend zur dunklen Jahreszeit, eine Laterne aus Transparentpapier mit der Bitte die Fläche zu gestalten. Ob mit Farbe oder mit Scherenschnitten, war den Kindern selbst überlassen. Zu den dafür benötigten Materialien legte ich eine rein schriftliche Anleitung. Im Nachhinein erschien es mir besser für die Kinder, eine bebilderte Anleitung mit weniger Text dazuzulegen. Für die kleinsten wurden die einfachen Basteleien und Experimente nur mit Bildern erklärt.

Experiment

Der Inhalt der Tüten mussten zu einem bestimmten Thema passen. Jedes Jahr gibt es ein neues Motto im Bezug eines Künstlers. So wird den Kindern auf spielerische Art, Wissen über das Wirken verschiedener Künstler vermittelt. Dieses Jahr steht unter dem Motto „im Verborgenen“ gewidmete den Künstlerpaar Cristo und Jeanne-Claude. Im normalen Kursgeschehen wird das Wissen rund um das Jahresthema neben den Kursaktivitäten vermittelt aber da der normale Kontakt ausblieb, behalfen wir uns mit einem „Padlet“ (eine digitale Pinnwand). Es ist einfach zu gestalten und die Kinder können darauf Kommentare hinterlassen. Neben Wissenswertem sind auch ein paar Anleitungen und Spielereien vorhanden, um für jeden etwas Interessantes anbieten zu können.

https://padlet.com/traklniece/6lqmvqlwzcyy69dh

Neben den Tüten fanden auch zwei Kurse online statt, der Textilkurs und der Theaterkurs. Da ich für diese Kurse nicht zuständig war, bekam ich die Erfahrungen nur berichtet. Hier gab es direktes Feedback, während man bei den Tüten ein paar Wochen warten musste und es wenn oft nur ein Dank per E-Mail seitens der Eltern gab. Aufgrund dessen ist geplant, die Ferienangebote alle online zu halten mit Livestreams und Tutorials.

Nicht umgesetzte Idee

In der letzten Woche vor Weihnachten kam mir die Idee für eine Schnitzeljagd per QR-Code durch den Stötteritzer Park, jedoch konnte dies Gesundheitsbedingt nicht mehr umgesetzt werden. Die Idee war, in versteckten Ecken im Park, QR-Codes zu platzieren die verschiedene Internetseiten auf dem Handy öffnen. Dort findet sich der Hinweis auf das nächste Versteckt und noch einige wissenswerte Informationen zum Park. Jeder Code soll eine Seite öffnen, die nicht mit einer Anderen verknüpft ist, damit nicht geschummelt werden kann. Jede einzelne Station muss abgelaufen werden. Auf der letzten Seite befindet sich ein Hinweis, dass man sich als Belohnung, etwas bei Jojo abholen kann. Eine Art Wandernadel, jedoch nicht für den Harz, sondern für den Stötteritzer Park. Die Intention hierbei lag, aufgrund der Technik die man brauch (Handy), die ganze Familie in ein kleines Abenteuer zu entführen, indem Alle gemeinsam zusammenarbeiten und den derzeitigen Alltag kurz entfliehen können.