Der Kosmos ist schön. Das ist laut Platon keine fragliche These, sondern Tatsache. Kurz die Augen aufgeschlagen und schon sehen wir wie recht er hat. Doch wie stellt sich dieser Philosoph die Entstehung des Universums vor? Mit dieser Frage und damit unweigerlich verbunden mit der Ideenlehre Platons beschäftigt sich dieser Artikel.
Der Entstehungsmythos nach Platon
Am Anfang gab es nichts von Form. Es gab eben nur Formloses. Schon immer und für immer gab und gibt es die Ideenwelt. Sie ist ewig, perfekt und unveränderlich. Es gab sie schon vor dem Anfang aller Zeiten. Da sie metaphysisch ist, ist sie nicht stofflich. Zum weiteren Verständnis ist die Kontrastierung mit anderen Elementen aus Platons Universum notwendig. Neben der Ideenwelt gab es schon immer die Urmaterie. Sie ist ein amorphes und chaotisches Feld aus den Elementen. Aus sich heraus verneint sie jede Form und ist ganz wild. Erst der Demiurg wird System in sie bringen können.
Am Anfang der Zeit taucht der Demiurg auf.
In der Forschung zu Platon gibt es zwar auch die These, dass der Mythos ganz wörtlich zu verstehen ist. Jedoch ist die Meinung verbreiteter, dass es ein Sinnbild ist. Zudem sieht Platon diesen Mythos und insbesondere die Figur des Demiurgen als zu schwer verständlich in seiner metaphysischen Ebene für den normalen Bürger an. Um aber eben diesen normalen Bürgern und normalen Bürgerinnen den Mythos und damit letztlich auch die Philosophie der Ideenlehre näher zu bringen, wird alles ganz bildlich genommen. Die kleine Figur auf der Photografie stellt unseren Akteur – den Demiurgen – dar. Dieser erkennt die Ideen der Ideenwelt und schafft nach ihrem Vorbild mit dem Material der Urmaterie unsere Welt – das sinnlich wahrnehmbare Universum.
Diese Welt der Erscheinungen befindet sich im stetigen Wandel und in stetiger Weiterentwicklung. Die Taten des Demiurgen schreiten also immer weiter fort.
