„Die Liebe zum Garten ist ein Same, der, einmal gesäet, nie wieder stirbt, sondern weiter und weiter wächst – eine bleibende und immer voller strömende Quelle der Freude.“
Gertrude Jekyll (1907)
AQUASCAPING. Ein Begriff, der für Verwirrung sorgt und zunächst nach einer banalen Zusammensetzung zweier Worte klingt. Nur die Wenigsten haben eine Vorstellung von der Bedeutung und dennoch verbreitet sich diese Technik unter Aquaristiker*innen wie ein heimlicher Trend.
Doch was soll man sich darunter vorstellen?
Grundsätzlich geht es beim Betreibem von Aquascaping um eine Nachbildung und Darstellung weitläufiger Landschaften, in den Grenzen eines Aquariums. Vergleichbar mit dem akribischen Blick eines oder einer Gärtner*in, werdern die unterschiedlichsten Materialien so angeordnet, bepflanzt und zurechtgeschnitten, dass Gebirge und Wälder entstehen. Dabei wird der eigentliche Zweck des Aquariums entfremdet. Es geht nicht mehr darum, einen geeigneten Lebensraum für die heimischen Fische zu entwerfen, sondern um eine ästhetische und künstlerische Gestaltung des Beckens. Mit dem Blick hinein, soll der*die Betrachter*in abtauchen in die Weiten der Landschaft und Schönheit des Miniaturgartens.
Gestaltung des Beckens
Gearbeitet wird nur mit natürlichen Materialien. Der Bodengrund bildet dabei Aquasoil, Kies oder Sand, welcher durch anhäufen Berge und Täler entstehen lässt. Anschließend fügt man das Hardscape hinzu. Dabei handelt es sich, wie der Name schon sagt, um das feste Materlial zum Nachbilden einer Landschaft. Also passende Gesteine, Wurzeln und Holz, die zu einer neuen Szene zusammengefügt werden. Schlussendlich aber wird der Minigarten durch das Softscape zum Leben erweckt. Passende Wasserpflanzen, die zum gewünschten Bild passen, sollen am Ende den Boden und das Hardscape bewachsen. Dafür setzt man in kleine Abständen die entsprechenden Setzlinge in das Soil und beklebt mit Hilfe von Pflanzenkleber die Steine und Wurzeln.
Um Jekylls „ströhmende Quelle der Freude“ (1907) auch unter Wasser erleben zu können, wird das Becken im letzten Schritt vorsichtig geflutet und mit der Zeit wachsen die Pflanzen zu dem Kleinen und dennoch großen Bild zusammen.
So gelingt es taletierten Aquaristiker*innen die schottischen Highlands, majetätische Gartenanlagen oder auch die sächsische Schweiz detaillgetreu in ihrem Wohnzimmer einfangen zu können. Für Anfänger*innen lohnt es sich allerdings mit der Darstellung von Waldszenerien und Baumdarstellungen zu beginnen, denn auch hier könnnen wir schon abtauchen und bestaunen.
Links
Quellen
Knott, O.; Lukhaup, C. (2013). Aquascaping. Aquarienlandschaften gestalten. GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH: München
Knott.O (2012). Aquascaping- Fibel. Modernes Aquariumdesgin leicht gemacht. Dähne Verlag GmbH: Mannheim
Autorin des Beitrags: Madita Röckemann