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Die Birne – Pure Pear-fektion

Die Birne – oder auch Pyrus – ist ein Kernobstgewächs und gehört zu der Familie der Rosengewächse. Weltweit wird eine Vielzahl an unterschiedlichen Birnenarten angebaut, um die Frucht und deren Säfte zu verzehren. Andere Birnenbäume werden jedoch nur zur Gewinnung des vielseitig verwendbaren Holzes angebaut. Die Blütezeit ist abhängig von der Birnensorte und ist von April bis Mai. Die Früchte können in der Zeit von Juli bis Oktober geerntet werden.  

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Die Alexander Birne im frühen Stadium

Die allseits beliebte Kulturbirne entstand aus unterschiedlichen Wildarten, welche in Europa und Westasien verbreitet waren. Bereits im 17. Jahrhundert waren in Frankreich fast 300 verschiedene Birnensorten bekannt. Heute ist die Zahl der Birnensorten, welche uns zur Auswahl stehen auf ungefähr 5.000 gestiegen.  

Die wohl bekannteste ist dabei die Williams Birne. Die Mostbirne, die Alexander Birne, die Nashi Birne und die Gute Luise sollten dabei jedoch ebenfalls erwähnt werden, da diese Sorten überaus beliebt sind. Weitere interessante Informationen über diverse Birnensorten gibt es hier

Ein Birnenbaum in freier Natur

So gesund ist die Birne 

Die Birne ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und kann sich daher wirklich sehen lassen. Die Frucht wirkt entwässernd, blutbildend, nervenstärkend und lindert ebenfalls Nieren- und Blasenprobleme.  

Man soll ja bekannterweise keine Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn man die Unterschiede trotzdem mal betrachtet, ist festzustellen, dass Birnen weniger Fruchtsäure enthalten als Äpfel. Durch ihren hohen Zuckergehalt sind sie trotzdem süß und leicht verdaulich. Gekochte Birnen eignen sich daher super als Schonkost für Babys.  

Klicke auf das Bild oder hier, um zu erfahren, was in der Birne steckt

Birnenbaumholz als Material

Der Birnenbaum wird jedoch nicht nur zum Ernten der Früchte angebaut. Das Holz des Baums wird auf Grund seiner Farbe, feinen Textur, Festigkeit und guten Verarbeitbarkeit gerne genutzt um Holzgegenstände wie Möbel herzustellen.  

Des Weiteren können Holzblasinstrumente wie beispielsweise Blockflöten aus dem Holz hergestellt werden. Diese Instrumente profitieren besonders von der feinen Textur des Birnenbaumholzes. 

Eine Blockflöte aus Birnenbaumholz

Quellen

Klitzsch Marcel: Alte und beliebte Birnensorten – Sorten-Übersicht. In: https://www.gartendialog.de/alte-birnensorten/ (Stand 10.07.2021)

Siemssen Andre: Vitamine und Nährstoffe in Birnen. In: https://www.vitamine.com/lebensmittel/birne/ (Stand 10.07.2021)

Duwe Kornelia: Birne (Pyrus). In: https://www.pflanzen-lexikon.com/Box/Pyrus.html (Stand 10.07.2021)

Zumsteg Philipp: Birnbaum. In: https://www.holzvomfach.de/fachwissen-holz/holz-abc/birnbaum/ (Stand 10.07.2021)

Text und Grafik: Pascal Kalinke

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Allgemein Artikel Bäume Nutzpflanze Ökosystem

Alte Sorten mit Superpower

Rund 400 000 Hektar Streuobstwiesen zieren Deutschlands Kulturlandschaft. Diese mit hochstämmigen Obstbäumen unterschiedlichen Alters bewachsenen Wiesen gehören zu den ältesten Habitaten weltweit. Sie bieten der einheimischen Flora und Fauna einen Lebensraum und sorgen damit für eine große Biodiversität.  Die Streuobstwiese, welche das Rundlingsdorf Tiefengruben umschließt, wird aktiv durch die BewohnerInnen durch Baumschnitt, Mahd und Beweidung gepflegt.

Die Streuobstwiese ist ein Kulturprodukt, das sich im Rhythmus der Natur bewegt.

Auf der Streuobstwiese Tiefengruben lassen sich unterschiedliche Obstarten- und -sorten finden, so z.B. die Sorte Kaiser Wilhelm und Hindenburg.
Apfelbäume der Sorten »Hindenburg« und »Kaiser Wilhelm« auf der Streuobstwiese Tiefengruben.

Doch die zu schützenden Kräfte lassen sich nicht allein durch die vielfältigen Tier- und Pflanzenarten  in der Wiese beschreiben. Im Jahr 2015 konnten insgesamt 452 hochstämmige Bäume identifiziert werden. Neben häufig anzutreffenden Apfelbäumen sind Vertreter der Gattungen Birne (Pyrus), Pflaume (Prunus) u.v.m. auf der Streuobstwiese zu finden.

Schnapp dir eine alte Sorte und klicke auf den Banner!

Ein angeschnittener Streuobstwiesenapfel weist ein weißes bis leicht gelbliches Fruchtfleisch auf. Ebenso gut sichtbar sind die anderen Bestandteile des Apfels.
Streuobstwiesenapfel kurz nach dem Anschnitt.

Sogenannte alte Sorten, die in ihrer Bekanntmachung bis in das 17. Jahrhundert zurück reichen, bilden zwar mit 84 Prozent eine deutliche Mehrheit auf der Streuobstwiese Tiefengruben, sind aber zumeist aus den Supermärkten verschwunden, da sie nicht den wirtschaftlichen Ansprüchen des Obstbaus entsprechen. Die Streuobstwiese Tiefengruben stellt daher eine attraktive Quelle für alte Obstsorten dar.

Insgesamt können 40 der 48 Apfelsorten auf der Streuobstwiese Tiefengruben als alte Sorten eingestuft werden. Zu den alten Sorten zählen beispielsweise die Sorten Kaiser Wilhelm, Ontario, Grüner Stettiner und Gravensteiner. Neben der überwältigen genetischen Diversität beinhalten die alten Sorten der Streuobstwiese eine weitere Superpower: die Pflanzenstoffgruppe der Polyphenole.

Der folgende Link führt zu einer Informationsgrafik zum Thema Polyphenole auf der Streuobstwiese Tiefengruben.
Äpfel, vor allem der Alten Sorten, weisen einen hohen Polyphenolgehalt auf und erbraunen nach wenigen Minuten nach dem Anschnitt. Dies wird am Fruchtfleisch sichtbar.
Das Erbraunen von Äpfeln mit Polphenolen kurz nach dem Anschnitt.

Polyphenolen sind aufgrund ihrer Eigenschaft, Äpfel nach dem Aufschnitt erbraunen zu lassen, bei VerbraucherInnen unbeliebt. Deshalb wurden sie in den letzten Jahrzehnten aus neuen Apfelsorten, wie zum Beispiel der Sorte Pink Lady, herausgezüchtet. Diese sind zumeist nicht für AllergikerInnen geeignet, finden sich aber in großer Mehrheit in Einkaufsmärkten. Umso wichtiger ist der Erhalt von Streuobstwiesen mit ihren bekömmlichen alten Sorten. Mehr Informationen zur Bekömmlichkeit von beliebten Sorten bekommt ihr hier.

Die Rote Sternrenette ist eine Alte Apfelsorte auf der Streuobstwiese Tiefengruben, welche durch saftiges Furchtfleisch besticht und laut dem BUND Lemgo für AllergikerInnen verträglich ist.
Reife Streuobstwiesenäpfel der Alten Sorte »Rote Sternrenette« auf der Streuobstwiese Tiefengruben.

Die Sortenvielfalt der Streuobstwiese Tiefengruben stellt eine einzigartige Möglichkeit für AllergikerInnen dar: das Verzehren von Obst ohne Beschwerden. Und wer Lust auf Apfel und Streuobstwiese hat, kann während des Verzehrs auf dem Erlebnispfad der Streuobstwiese Tiefengruben viele neue Informationen über den Obstanbau erhalten. Alternativ kannst du dein Wissen über Apfelsorten und Polphenole auch hier testen. #applelicious

Links


Bund Lemgo (2021). Plakat Apfelallergie, 01 Apfelallergie Plakat Sortenliste 2020-10 (bund-lemgo.de), [zuletzt besucht am 23.06.2021].
Donna Magazin (2020). Apfelsorten. Alte und neue Sorten im Überblick, Apfelsorten: Alte und neue Sorten im Überblick (donna-magazin.de, [zuletzt besucht am 23.06.2021].
Plantopedia (2021). 17 Alte und historische Apfelsorten von A-Z. Online, 17 alte und historische Apfelsorten von A-Z – Plantopedia, [zuletzt besucht am 23.06.2021].
Stadtverwaltung Bad Berka (2021). Streuobstwiesen mit Erlebnispfad, Streuobstwiesen mit Erlebnispfad – Rundplatzdorf Tiefengruben, [zuletzt besucht am 23.06.2021].

Quellen

Bund Lemgo (2021). Supermarkt Apfel in der Kritik, BUND Lemgo – Homepage (bund-lemgo.de), [zuletzt besucht am 23.06.2021].
Hutter, Claus-Peter (2014). Obstwiesen. Ein Naturparadies neu entdecken. Kosmos Verlag.
Winter, Sarah (2020). Polyphenole. Wirkung und Vorkommen. Focus Online, Polyphenole: Wirkung und Vorkommen in Lebensmitteln | FOCUS.de, [zuletzt besucht am 23.06.2021].
Unveröffentlichte Quelle:
Hinz, Katja, Kobbert, Reike, Linnekogel, Stella, Neumann, Cathleen (2016). Kartierung der Streuobstwiese Tiefengruben. Marie-Curie Gymnasium Bad Berka.

Autorin: Cathleen Neumann

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Allgemein Bäume Baumrinde Pflanzenwachstum Wald

Rinde – die Grenze zwischen Baum und Umwelt

Die Rinde ist die äußerste Schicht des Baumes. Sie besteht aus zwei Schichten, der Borke und dem Bast. Letzterer liegt direkt über der Wachstumsschicht des Baumes, dem Kambium. Er ist der lebende Teil der Rinde und dient dem Transport von Nährstoffen, die aus den Wurzeln in die Blätter, oder – je nach Jahreszeit – in umgekehrter Richtung bewegt werden. Der Bast schuppt nach außen hin zur Borke ab. Diese besteht aus bereits abgestorbenen Zellen, die eine dicke, oft gefurchte Schicht bilden, die das Kambium vor Wind und Wetter schützt und durch ihren hohen Gerbsäuregehalt auch Insekten abhält. Das Aussehen der Rinde trägt nicht nur maßgeblich zum Erscheinungsbild des Baumes bei, sondern sie und ist für diesen auch lebenswichtig – wird sie bis aufs Kambium ringsum eingeschnitten, geht der Baum unweigerlich ein.

Gefurchte Rinde mit Astansatz
Rinde eines abgestorbenen Baumes, die sich allmählich vom Holz löst
Lokale Verletzungen der Rinde vernarben und bleiben lange erkennbar
Klicke hier und lass dich überraschen!

Autor des Beitrags (Text & Bilder): Barnabas Herrmann

Quellen:

Baumrinde: Aufbau, Funktion und Aussehen – Mein schöner Garten (mein-schoener-garten.de)

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Bäume Blüte Garten Obst Scrollgrafik

Wassermangel bei Bäumen

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Allgemein Artikel Bäume Biologie Leipzig

Grün in Grau

Die wachsende Bevölkerung in Großstädten wie Leipzig benötigt Wohnraum, welcher zum Teil auf Kosten von Grünflächen und Land geschaffen wird. Die Urbanisierung führt zu meist eintönigen, tristen Stadtbildern mit schlechter Luft. Umso wichtiger ist die Begrünung der Städte.

Denn Stadtbäume führen nicht nur allgemein zu einer besseren Luftqualität (durch Sauerstoffproduktion und CO2-Bindung), sie erhöhen auch die Luftfeuchtigkeit und absorbieren Strahlung. Darüber hinaus dienen sie in den Städten als Windschutz, Lärmschutz und entlasten, vor allem bei Starkregen, durch temporäre Wasserspeicherung die Kanalisationssysteme.

Dieser Artikel beschäftigt sich exemplarisch mit der Platane als Stadtpflanze, die sowohl in Leipzig (Leipzigs gepflanzte Bäume bestehen zu 9% aus Platanen) als auch deutschlandweit (Platanen machen 6% der Stadtpflanzen in ganz Deutschland aus) zu den vierthäufigsten Stadtpflanzen zählt.

Dies sind die vier häufigsten Stadtpflanzen in Leipzig…

Die Ahornblättrige Platane, auch Platanus x hybrida genannt, kommt ursprünglich aus England. Die hybride Art ist eine um 1650 entstandene Kreuzung aus Platanus occidentalis und Platanus orientalis. Die Platane wird 20 bis 30 (höchstens 40) Meter hoch und kann bis zu 300 Jahre alt werden. Es handelt sich um einen winterharten, sommergrünen Laubbaum.

Hier ist die Vorderseite eines dreilappigen Platanenblattes zu sehen

Die bis zu 25 cm großen Blätter der Platane sind drei- bis siebenlappig. Der zackige Aufbau des Blattes erinnert an den Aufbau eines Ahornblatts, was wohl ausschlaggebend für den deutschen Namen gewesen sein könnte.

Dies ist das typische Baummuster der Platane

Charakteristisch für die Platane ist die Struktur am Baumstamm: Die Borke der Platane blättert wachstumsbedingt schuppig ab, wobei sich oft ein buntes Muster zwischen alter (grau-braun) und neuer (gelblich grau) Borke ergibt.

Die Sammelnussfrucht entwickelt sich aus den roten, weiblichen Blütenständen. Die Nussfrüchte sind zylindrisch geformt und enthalten den Samen. 

Im Frühjahr zerfallen die Sammelnussfrüchte in etwa 3cm breite einzelne Samen, die über Wind, Wasser und Vögel verbreitet werden. Diese Samen bestehen aus dem Nüsschen, einem basal liegenden Haarbüschel und einem Griffelrest.

Einzelne Nussfrüchte mit Haarbüscheln

Doch warum ist gerade die Platane ein beliebter Baum für die Stadt? Stadtpflanzen sind vielen Umweltbelastungen ausgesetzt. Dazu zählen eine trockene Luft, die in der Stadt voller Abgase und im Durchschnitt 3-5 Grad wärmer ist. Die nährstoffarmen Böden sind belastet von Hundeurin und Streusalz im Winter. Zudem bieten die versiegelten Böden kaum Wachstumsmöglichkeiten für komplexe Wurzelsysteme, was zu einer Wasserknappheit im Boden führt. Daher erreichen Bäume an Straßen oft nur ein Drittel ihrer Lebenszeit.

Die Platane ist in ihren Ansprüchen sehr gering. Sie toleriert leicht saure (meist in der Stadt) bis leicht alkalische Böden bei sandigen bis lehmigen Bodenarten. Damit kann sie an vielen Standorten in der Stadt stehen, deren Böden oft lehmig bis sandig sind und oft mit Kies oder Schotter verschmutzt sind.
Platanus x hybrida kann an mäßig trockenen Standorten stehen, kann aber auch feuchte Böden ertragen. Zudem ist der Baum nicht frostempfindlich, also winterhart. Somit ist sie gut auf das Klima in Deutschland angepasst.  Zudem erträgt die Pflanze die schadstoffreiche Luft sehr gut und spendet mit ihren großen Blättern viel Schatten. Damit gilt sie als stadtklimafest.

Es gibt allerdings auch negative Seiten der Ahornblättrigen Platanen. Denn neben der hohen Toleranz gegenüber der Stadtluft, den Schadstoffen und der Nährstoffarmut, haben Platanen auch Nachteile als Stadtpflanzen.
So sorgt die Herzwurzel der Platane manchmal für Wurzelerhebungen, die Gehwege beschädigen können. Ebenso verursachen die abfallenden Borkenschichten und die lang haftenden, schlecht verrottenden Laubblätter vermehrten Aufwand zum Säubern.
Es können außerdem Reizungen der Atemwege durch die Härchen der Sammelnussfrüchte entstehen (Platanenhusten).
Die Ahornblättrige Platane wird zudem in den letzten Jahren immer häufiger von Schadorganismen, vor allem Pilzen (Massaria) befallen. Dabei sterben Äste der Bäume ab und können unter Umständen dadurch Autos oder Passanten treffen. Daher wird die Platane in der Straßenbaumliste der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz e.V. als „Verwendbar mit Einschränkungen“ für die Stadt eingestuft.

Mit einem Klick auf dieses Banner findet ihr noch ganz andere Seiten der Platane…
Nachteile der Platane als Stadtpflanze

Text und Bilder: Noreen Sell

Um das Plakat in voller Größe zu sehen, einfach draufklicken.
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Allgemein Bäume Biologie Ökosystem Pflanzenschädlinge Wald

Die Fichte stirbt.

Signet

Fichte und Buchdrucker, eine gestörte Beziehung

Das Elbsandsteingebirge war immer meine zweite Heimat. Schon als kleines Kind stapfte ich durch die dunklen Fichtenwälder und bestieg meine ersten Klettergipfel. Doch seit den Tagen meiner Kindheit hat sich Vieles verändert. Der einst tiefgrüne Wald ist kahl und trocken. Überall mahnen kahle Flächen und tote Bäume. Was ist passiert und wer ist daran Schuld?

Borkenkäfer
»Gestatten, Ips typographus, der Buchdrucker.«

Ist es ein Borkenkäfer mit dem, ach so schönem, Namen Buchdrucker?
Nein, Schuld trägt wie so oft Einer… Nämlich wir, die Menschen.

Warum das so ist, will ich noch begründen, aber erstmal möchte ich euch von Fichten und Käfern erzählen. Der Buchdrucker, Ips typographus, ist ein Borkenkäfer, der nur Fichten befällt. Der Baum dient dem Käfer als Brutraum und Nahrung. Der Buchdrucker ist ein Parasit und die Fichte sein Wirt.

Infografik A4 Vorschau
Um dir den Lebenszyklus des Borkenkäfer genauer anzusehen, klicke auf dieses BIld.

Eine gesunde Fichte kann sich gegen einige Buchdrucker gut selbst verteidigen. Das Harz tötet die Käfer und die Larven in ihren Gängen, wenn der Baum verletzt ist. Das Harz ist fast so wie unser Immunsystem.

Scrollgrafik Vorschau
Wie genau der Wassertransport in der Fichte funktioniert und wie der
Buchdrucker ihn stört, erfährst du, wenn du dieses Bild anklickst.

Doch sind unsere Fichtenwälder nicht gesund und daran tragen wir Menschen aus zweierlei Gründen die Schuld:

1. Monokulturen
»Wir lieben Fichten.« Fichtenholz ist super zum Bauen geeignet. Die Bäume wachsen schnell, hoch und gerade. Darum haben wir intensiv Fichtenwälder kultiviert. Fast alle Fichten in Deutschland sind durch den Menschen gepflanzt. Fichten wachsen eigentlich nur in kälteren Regionen, wie im Hochgebirge und den nördlicheren Breiten-graden. Diese Monokulturen sind im wahrsten Sinne des Wortes »ein gefundenes Fressen« für die Buchdrucker und ermöglichen so das massive Wachstum der Käferpopulation.

Gefällte Fichten, gestapelt zu einem so genannter »Polter«

2. Klimawandel
Die Sommer sind trocken und die Winter sind mild. Das freut die Käfer, denn die können überwintern ohne zu erfrieren. Die Fichte aber leidet, denn sie ist durch die Trockenheit geschwächt und kann nicht genug Harz produzieren, um die Käfer zu bekämpfen.

Fraßbild
Das typische Fraßbild des Buchdrucker. Das Weiße sind verpuppte Larven in ihren »Puppenstuben«. Sobald sich die entpuppten Käfer aus der Borke fressen, werden diese Fraßbilder komplett zerstört. Meist führt dies auch zum Abfall der Borke.

Das natürliche Gleichgewicht ist gekippt und das Öko-system ist gestört, darum verändert es sich gravierend. Auch wenn das Fichtensterben wie eine apokaltyptische Katastrophe aussieht, so ist es doch nur eine Veränderung. Denn da wo ein Leben endet, beginnt ein Neues. Es folgt…

Folgewald

… der Folgewald! Jetzt ist der dunkle Fichtenwald weg und zurück bleibt trockenes aber sonniges Land.
Der Wind bringt neues Leben in der Form von Samen. Pionierbäume, wie Birken, Ahorn, Kiefern und Ebereschen, erobern die Flächen und bilden in wenigen Jahren einen jungen niedrigen Wald. Im Schutze dessen wachsen Buchen und Eichen, die langfristig alle anderen Bäume überschatten und das Waldbild dominieren werden. Ein Mischwald ist gewachsen und ein natürliches Gleichgewicht stellt sich wieder ein.

Doch ist das neue Gleichgewicht jung und fragil. Darum ist es unsere Verantwortung dieses zarte Gleichgewicht zu schützen, denn wir sind auch seine größte Bedrohung.

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Impressum

Text und Bilder: Andres Geißler

Quellen:

https://www.waldwissen.net/wald/baeume_waldpflanzen/nadel/fva_fichte_baum_jahres_2017/index_DE

https://www.waldkulturerbe.de/den-wald-erleben/publikationen/unsere-waldbaeume/die-fichte/

https://www.forstpraxis.de/kleines-einmaleins-des-borkenkaefers/

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Bäume Biologie Pflanzenschädlinge Scrollgrafik Wald

Der Wassertransport in der Fichte und wie der Buchdrucker ihn zerstört

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Allgemein Bäume Obst

Vom Apfelbaum in die Flasche

Ein Glas Apfelsaft am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.

Pro Kopf trinkt jeder Deutsche 8 Liter Apfelsaft und 9 Liter Apfelsaftschorle pro Jahr. Der Anbau von Obstbäumen hat in Deutschland eine lange Tradition- sei es in professionellen Plantagen, traditionellen Streuobstwiesen, die heute zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas zählen.

Klicke auf dieses Bild um dir die Apfelsaftproduktion genau anzuschauen

Ab September, wenn die Äpfel ihren vollen Geschmack entwickelt haben, werden sie von den Bäumen geschüttelt und auf verschiedenste Arten geernet. Insgesamt werden jährlich 600000 Tonnen Streuobst unter anderem für die Fruchtsaftproduktion geerntet. In den Kelterein herrscht dann ab September bis Ende November Hochkonjunktur. 500 bis 800 Millionen Liter Apfelsaft werden dort pro Jahr in Deutschland erzeugt. Zwischen der Ablieferung der Äpfel an Sammelstellen und der anschließenden Weiterverarbeitung vergehen höchstens 24 Stunden. Sozusagen auf dem Wasserweg gelangen die Äpfel von den großen Silos zur Reinigungsstation.

Das passiert automatisch in modernen Verarbeitungsanlagen. Nach der Reinigung und Sortierung geht es zur Zerkleinerung. Aus Äpfeln wird nun die sogenannte Maische. In großen Pressen wird unter Druck die Flüssigkeit aus der Maische gedrückt. Durch die Röhren macht sich der Apfelsaft auf den Weg zum nächsten Verarbeitungsschritt. Bevor der Apfelsaft weiterverarbeitet wird, muss die Qualität dokumentiert und Proben entnommen werden. Dies geschieht im Labor, wo auch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe untersucht wird. Ob trüb oder klar, die Inhaltsstoffe bleiben durch die schonende Verarbeitung erhalten. Jeder Apfelsaft war am Anfang trüb. Durch ein aufwendiges Filtrationsverfahren wird aus dem natuttrüben der klare Apfelsaft. Nun beginnt der Weg in die Flasche. Beim Pasteurisieren wird der Apfelsaft kurz auf 85 Grad erhitzt. Damit verhindert man die Gärung, schont aber wichtige Inhaltsstoffe und den Geschmack. Automatisch gelangt der Apfelsaft nun in die Behälter. Genauso wichtig wie die Erhitzung ist die Akühlung im Kühltunnel. Der letzte Schritt ist dann die Ettikettierung und Palettierung.

Hier findet ihr mein leckeres Apfelkuchen Rezept
Hier kommt ihr zu meiner HTML-Seite

Impressum

Autorin & Gestaltung: Regine Dollinger

Quelle:

https://www.ugb.de/exklusiv/fragen-service/wie-wird-apfelsaft-hergestellt/

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Allgemein Bäume Nutzpflanze Wald

Alles Salix?

Was haben Aspirin, der Anfang des 2. Harry Potter Teils und der Limes der Römer gemeinsam?
Alles Salix – eine Pflanze aus der Gattung der Salicaceae – der botanische Name der Weide. Diese an vielen Standorten vorzufindende Pflanze ist ein nachhaltiger Rohstoff und eine seit Jahrtausenden vielfältig genutzte (Kultur)-Pflanze, der in ihr enthaltene Wirkstoff Salicinsäure stellte bspw. die Grundlage für die Herstellung von ASS dar. Aus den verschiedenen Arten werden Zäune, Körbe und andere Gebrauchsgegenstände hergestellt. Mit ihren, vor allem im Herbst, sehr warmfarbigen Ruten war die Kopfweide ein beliebtes Motiv bei den Impressionisten. Früher wie heute wird unter anderem aus Weide Zeichenkohle hergestellt – ob und wie man das selbst machen kann, das möchte ich im Laufe dieses Projektes selbst ausprobieren!

Foto einer Kopfweide an einem Feldrand. Fast die gesamte untere Hälfte des Bildes zeigt Gras und grünes, leicht bewachsenes Feld. Am hinteren Feldrand kann man die Umrisse von Laubbäumen erkennen. Darüber erstreckt sich blauer Himmel in einer leichten Morgenstimmung.
Foto einer Kopfweide

Weiden wachsen vorwiegend in eher feuchten Gebieten, so sind sie häufig in der Nähe von Seen und Flussläufen zu finden. Es gibt viele verschiedene Weidenarten, auf dem 1. Foto ist eine Kopfweide zu sehen. Diese sehr charakteristische Form ist aber nicht, wie man vielleicht denkt, eine eigenständige Gattung der Pflanze, sondern vielmehr eine vom Menschen herbeigeführte Wuchsform. In regelmäßigen Abständen werden die Äste auf eine bestimmte Höhe zurückgeschnitten (früher auf ca. 1,70 Meter – die Kopfhöhe eines Menschen, deswegen der Name Kopfweide). Dadurch verdicken die Enden und der namensgebende Wuchs entsteht. Für die Herstellung von Zeichenkohle benötigt man die Äste der Weide, die auch als Ruten bezeichnet werden. Diese werden in der Regel im zeitigen Frühjahr geerntet, um sie dann vielfältig weiterverarbeiten zu können. Um die eigene Zeichenkohle auch nachhaltig produzieren zu können, ist es ratsam, bspw. bei einem Korbmacher nach Resten zu fragen. Diese schneidet man auf die gewünschten Größen zu (idealerweise schält man sie vorher, in meinem Selbstversuch habe ich aber auch ungeschälte Ruten verwendet).

zugeschnittene Weidenrutenstücke, vertikal nebeneinander angeordnet auf einem hölzernem Untergrund, von links nach rechts dicker werdende Stöcker, ganz rechts 2  ungeschälte Stöcker
geschälte, zugeschnittene Weidenruten

Wie aus den zugeschnittenen Weidenrutenstückchen (Foto oben) Kohle zum Zeichnen wird (Foto unten), das erfährst du hier!

fertige schwarze Zeichenkohle, vertikal nebeneinander angeordnet auf hölzernem Untergrund, von links nach rechts von dünnen zu dickeren Zeichenkohlestücken angeordnet
fertige Zeichenkohle
Das Animationsbanner zeigt rote stilisierte Flammen die sich von der Mitte aus nach rechtsaußen  und dann nach links außen flammenartig hin und her bewegen
klicke auf das Banner um mehr zu erfahren!
Die erste Grafik zeigt ein prasselndes Feuer, in dessen Mitte eine Dose steht. Unten drunter ist auf einer Uhr in orange die Zeitspanne von 2-3 Stunden markiert.
klicke auf das Bild, um zur Grafik zu gelangen und lass dich überraschen!
Vorschaubild der Pdf.
Links zu sehen:
Man braucht: Weidenruten (besser welche ohne Astlöcher und Verzweigungen), eine Gartenschere

Schritte:
1. einen Weidenbaum finden
klicke hier um mehr über die Herstellung von Zeichenkohle zu erfahren

LINKS

Vereinigung deutscher Korbflechter
Website des Korbflechters
(von welchem ich die Weiden für dieses Projekt bekam)

Autor des Beitrags: Lina Wilden
Text & Bilder: Lina Wilden
Animation: InDesign und Photoshop
Grafiken/ Plakat: Photoshop und InDesign

Das Plakat zeigt eine beschnittene Kopfweide, im Hintergrund dämmert der Morgen. Das Gras schimmert deswegen noch grau-grün. Im Hintergrund kann man Laubbäume mit spärlich Laub erkennen. Unter der kopfartigen beschnittenen Krone der Weide steht "Alles Salix?". Unten Links steht der Schriftzug: "Ein Projekt des Instituts für Kunstpädagogik der Universität Leipzig". Darüber ist in der Mitte der ersten Wortgruppe das Signet einer Kopfweide in weiß zu sehen. Rechts unten ist ein QR-code abgebildet. Daneben steht vertikal "Plakat: linaw"
klicke hier oder auf das Plakat um dir die pdf anzeigen zu lassen!