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Vielfalt statt Einfalt

Wir alle kennen Pellkartoffeln, Puffer und Püree. Die Vielfalt der Kartoffelverarbeitung ist bekannt, doch die Kartoffelsorten werden häufig nur in fest- und mehligkochend differenziert.

Dabei gibt es soviel mehr!

Kartoffeln sehen optisch ganz unterschiedlich aus. Der Blaue Schwede und die Blaue Anneliese sind dunkelblau gefärbt. Aber auch die Form kann verschieden sein, so ist die Rote Emmalie eher länglich oval, während Nemo eher der Vorstellung einer typischen Kartoffel entspricht.
Vielfalt in Form, Farbe und Geschmack – Kartoffel kann mehr

Blauer Schwede, Augsburger Gold oder Desiree, weltweit gibt es rund 5.500 unterschiedliche Arten der Solanum tuberosum (vgl. Lühr/Spielhoff 2014: 8). Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrem Namen, auch ihre Schalen- und Fleischfarbe sowie der Geschmack weisen eine große Vielfalt auf.

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So ist die Schalenfarbe der Kartoffel Nemo rot gelb gefleckt, die Fleischfarbe der Anneliese sogar violett und der Geschmack der Roten Emmalie besticht durch seine Würze.

Die Fleischfarbe der Blauen Anneliese ist violett marmoriert. Am äußeren Rand ist sie von einer weißen Line umzogen.
Verantwortlich für die Farbpracht der Blauen Anneliese sind Anthocyane, die entzündungshemmend wirken (vgl. Ellenberg 2021).

Eine bessere Sortenkenntnis kann dabei helfen, die geeignete Kartoffel für das passende Gericht zu finden ( vgl. Lorey 2019: 56- 95).

Klicke auf die Kartoffeln, um zu erfahren, welche Sorte, die passende für Dich ist.

Warum die Vielfalt aber nicht nur für den Gaumen eine Freude ist, sondern auch für die Mitwelt, wird deutlich, wenn die Kartoffel nicht nur als leckeres Endprodukt betrachtet wird.

Der weltweite Anbau einer Universalsorte führt dazu, dass die Kartoffelpflanze weniger gut an die jeweiligen Standorte angepasst ist. Aus diesem Grund werden vermehrt Pestizide eingesetzt, was sich wiederum negativ auf das Ökosystem auswirkt (vgl. Ellenberg 2021). Verschiedene Arten tragen hingegen eigene Resistenzen in sich, weshalb es durchaus sinnvoll, divers beim Thema Kartoffelanbau und -verzehr zu denken (vgl. Lorey 2019: 10).

Sowohl die Farbe als auch die Form der Kartoffeln variieren je nach Sorte. Es gibt violette, rosafarbene, gepunktete, ovale, runde, längliche Kartoffeln.
Blauer Schwede, Rote Emmalie, Nemo und Blaue Anneliese

Sortenvielfalt ist also nicht nur ein Thema für spleenige Hobbygärtner:innen oder Köche:innen, sondern zentral in der Frage, wie wir mit unsere Mitwelt leben wollen.

Links

Alle Links führen zur Website des Landwirtschaftsbetriebs Kartoffelvielfalt in Barum (Niedersachsen). Dort werden sowohl unterschiedliche Kartoffelsorten verkauft, als auch Informationen zur Thematik geliefert [zuletzt abgerufen am 07.07.2021].

Quellen

  • Ellenberg, J. (2021): Kartoffelvielfalt, abrufbar unter: https://www.kartoffelvielfalt.de/pflanzkartoffeln/ [zuletzt abgerufen am 07.07.2021].
  • Lühr, H./ Spielhoff, L. (2014): Internationales Kartoffelkochbuch, 87 Rezepte aus 42 Ländern. Kellner Verlag: Berlin.
  • Lorey, H. (2019): Kartoffelliebe, Pflanzen, ernten, Sortenvielfalt genießen. Ulmer: Stuttgart.

Autorin: Carolin Désirée Weinmann