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Grün in Grau

Platanus x hybrida: eine Stadtpflanze Leipzigs

Die wachsende Bevölkerung in Großstädten wie Leipzig benötigt Wohnraum, welcher zum Teil auf Kosten von Grünflächen und Land geschaffen wird. Die Urbanisierung führt zu meist eintönigen, tristen Stadtbildern mit schlechter Luft. Umso wichtiger ist die Begrünung der Städte.

Denn Stadtbäume führen nicht nur allgemein zu einer besseren Luftqualität (durch Sauerstoffproduktion und CO2-Bindung), sie erhöhen auch die Luftfeuchtigkeit und absorbieren Strahlung. Darüber hinaus dienen sie in den Städten als Windschutz, Lärmschutz und entlasten, vor allem bei Starkregen, durch temporäre Wasserspeicherung die Kanalisationssysteme.

Dieser Artikel beschäftigt sich exemplarisch mit der Platane als Stadtpflanze, die sowohl in Leipzig (Leipzigs gepflanzte Bäume bestehen zu 9% aus Platanen) als auch deutschlandweit (Platanen machen 6% der Stadtpflanzen in ganz Deutschland aus) zu den vierthäufigsten Stadtpflanzen zählt.

Dies sind die vier häufigsten Stadtpflanzen in Leipzig…

Die Ahornblättrige Platane, auch Platanus x hybrida genannt, kommt ursprünglich aus England. Die hybride Art ist eine um 1650 entstandene Kreuzung aus Platanus occidentalis und Platanus orientalis. Die Platane wird 20 bis 30 (höchstens 40) Meter hoch und kann bis zu 300 Jahre alt werden. Es handelt sich um einen winterharten, sommergrünen Laubbaum.

Hier ist die Vorderseite eines dreilappigen Platanenblattes zu sehen

Die bis zu 25 cm großen Blätter der Platane sind drei- bis siebenlappig. Der zackige Aufbau des Blattes erinnert an den Aufbau eines Ahornblatts, was wohl ausschlaggebend für den deutschen Namen gewesen sein könnte.

Dies ist das typische Baummuster der Platane

Charakteristisch für die Platane ist die Struktur am Baumstamm: Die Borke der Platane blättert wachstumsbedingt schuppig ab, wobei sich oft ein buntes Muster zwischen alter (grau-braun) und neuer (gelblich grau) Borke ergibt.

Die Sammelnussfrucht entwickelt sich aus den roten, weiblichen Blütenständen. Die Nussfrüchte sind zylindrisch geformt und enthalten den Samen. 

Im Frühjahr zerfallen die Sammelnussfrüchte in etwa 3cm breite einzelne Samen, die über Wind, Wasser und Vögel verbreitet werden. Diese Samen bestehen aus dem Nüsschen, einem basal liegenden Haarbüschel und einem Griffelrest.

Einzelne Nussfrüchte mit Haarbüscheln

Doch warum ist gerade die Platane ein beliebter Baum für die Stadt? Stadtpflanzen sind vielen Umweltbelastungen ausgesetzt. Dazu zählen eine trockene Luft, die in der Stadt voller Abgase und im Durchschnitt 3-5 Grad wärmer ist. Die nährstoffarmen Böden sind belastet von Hundeurin und Streusalz im Winter. Zudem bieten die versiegelten Böden kaum Wachstumsmöglichkeiten für komplexe Wurzelsysteme, was zu einer Wasserknappheit im Boden führt. Daher erreichen Bäume an Straßen oft nur ein Drittel ihrer Lebenszeit.

Die Platane ist in ihren Ansprüchen sehr gering. Sie toleriert leicht saure (meist in der Stadt) bis leicht alkalische Böden bei sandigen bis lehmigen Bodenarten. Damit kann sie an vielen Standorten in der Stadt stehen, deren Böden oft lehmig bis sandig sind und oft mit Kies oder Schotter verschmutzt sind.
Platanus x hybrida kann an mäßig trockenen Standorten stehen, kann aber auch feuchte Böden ertragen. Zudem ist der Baum nicht frostempfindlich, also winterhart. Somit ist sie gut auf das Klima in Deutschland angepasst.  Zudem erträgt die Pflanze die schadstoffreiche Luft sehr gut und spendet mit ihren großen Blättern viel Schatten. Damit gilt sie als stadtklimafest.

Es gibt allerdings auch negative Seiten der Ahornblättrigen Platanen. Denn neben der hohen Toleranz gegenüber der Stadtluft, den Schadstoffen und der Nährstoffarmut, haben Platanen auch Nachteile als Stadtpflanzen.
So sorgt die Herzwurzel der Platane manchmal für Wurzelerhebungen, die Gehwege beschädigen können. Ebenso verursachen die abfallenden Borkenschichten und die lang haftenden, schlecht verrottenden Laubblätter vermehrten Aufwand zum Säubern.
Es können außerdem Reizungen der Atemwege durch die Härchen der Sammelnussfrüchte entstehen (Platanenhusten).
Die Ahornblättrige Platane wird zudem in den letzten Jahren immer häufiger von Schadorganismen, vor allem Pilzen (Massaria) befallen. Dabei sterben Äste der Bäume ab und können unter Umständen dadurch Autos oder Passanten treffen. Daher wird die Platane in der Straßenbaumliste der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz e.V. als „Verwendbar mit Einschränkungen“ für die Stadt eingestuft.

Mit einem Klick auf dieses Banner findet ihr noch ganz andere Seiten der Platane…
Nachteile der Platane als Stadtpflanze

Text und Bilder: Noreen Sell

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