Persea americana Mill.
Spektrum, Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen
(syn. Laurus persea, Persea drymifolia, P. gratissima, P. nubigena, P. persea); Avocadobirne (syn. Advokaten-Birne, Alligator-Birne, Avocadobaum, Avocato-Birne), Wärme,
Avocado sind seit geraumer Zeit das Superfood der Nation. Was die Azteken vor 600 Jahren schon wussten, nämlich dass die Avocado nicht nur lecker, sondern auch extrem gesund ist (natürlich alles nur in Maßen), haben wir erst jetzt herausgefunden. Seither feiern wir die Avocado als Gott unter den Obstsorten – ja Avocado ist eine Frucht! Längst sind nicht mehr nur Veganer und Low-Carb-Eater dem Kult beigetreten, auch bei Sabine* liegt ab und an neben dem gehacktes Brötchen eine Avocado. Haben ja auch was ästhetisches diese zwei grünen Hälften mit dem dicken braunen Kern. Da wird man schnell mal zum Foodblogger und gibt sich extra Mühe das Fruchtfleisch auf dem Toast zu drapieren, als käme es auf das Cover der nächsten Vouge.
*Sabine ist frei erfunden und soll in keiner Weise den Namen mit Vorurteilen belasten
die teuersten Rennpferde in der Obst- und Gemüsehandlung
Im Gegensatz zu einigen andern auf der Erde lebenden Spezies, kann die Avocado nicht nur schön aussehen. Vitamin A, B1, B2, B3, B6, Folsäure, D, E K, gute Mineralien wie Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen und natürlich die einfach ungesättigten Fettsäuren finden sich in Avocados. Also nicht nur Trend-Food, die sind wirklich gesund. Das sage ich mir auch jedes mal, wenn ich den Inhalt einer Tüte Tortilla-Chips in Guacamole dippe.
Avocados haben eigentlich nur einen Nachteil. (Sehen wir mal davon ab, dass sie ihren Zustand von nicht reif, zu reif bis schlecht in zwei Sekunden ändern.) Avocados sind verhältnismäßig zu anderen Obst- und Gemüsesorten teuerer. Zu recht, denn hinter ihrem Anbauprozess steckt viel Energie und Arbeit. 1000 Liter Wasser* werden verbraucht, bis wir 1 1/2 Avocados zu Guacamole verarbeiten können. Im Vergleich: mit 1000 Liter Wasserverbrauch kann ich aus 5 Kilo Tomaten, Suppe für unser gesamte Nationalelf kochen.
Nun wir essen Avocados ja nicht jeden Tag und wenn man es mit einem Rindersteak vergleicht, ist der Wasserverbrauch immer noch sehr gering… Was machen da schon die 1000 Liter Wasser? In Peru, Chile und Spanien, wo viele Avocados nach Deutschland importiert werden, tatsächlich sehr viel.
Der fortschreitende Klimawandel erwärmt unsere Erde und Wasser wird in einigen Gebieten immer knapper. Auch bei uns wird es immer heißer im Sommer und weniger kalt im Winter. Besteht also die Chance, dass wir Avocados bald nicht mehr importieren müssen? Man kann ja mal vom Falle eines Falles ausgehen und zukunftsorientiert handeln. Pflanze ich mir also einen Avocadobaum mit der Hoffnung, der Klimaerwärmung wenigsten einen positiven Aspekt abzugewinnen und in circa 4 Jahren meine erste Avocado auf dem eigenen Balkon zu ernten. (Bitte nicht zu ernst nehmen – mir wären 10° C Durchschnittstemperatur auch lieber als 20°.)
*Elisabeth Raether, Zeit-Online, 43/2016
How To: Avocadobaum pflanzen
Ein wenig gegoogelt und schnell herausgefunden, wie das mit dem Anpflanzen funktioniert. Für euch habe ich alles dokumentiert und einer Anleitung festgehalten (Klick Click here an).
Ich beteilige mich an diesem Experiment seit sechs Wochen und mein kleiner Sprössling zeigt große Erfolge. Das Prachtexemplar seht ihr hier.
Wie die Avocado nach mehren Jahren aussehen kann, zeigen diese Bilder. Das Bäumchen gedeiht auf dem Balkon meines Nachbarn scheinbar prächtig. Der Geheimtipp? Tägliches beschallen mit Techno-Beats und räuchern durch nicht namentlich erwähnte Rauschmittel. Alles bio, versteht sich.
Klick einfach mal auf die Avocadohälften und erfahre, was in dieser grünen Frucht alles drin steckt!
In diesem Sinne:
Haltet die Avocado reif!
Quellennachweis:
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/avocado.html, 10.07.20 https://www.zeit.de/2016/43/avocado-superfood-anbau-oekologie-trend, 10.07.20